Verhandlung am Landesgericht Wiener Neustadt
Gebürtiger Pakistani soll Hass-Botschaften weitergeleitet haben
TERNITZ. Wegen des Vergehens der Aufforderung zu terroristischen Straftaten und Gutheißung terroristischer Straftaten musste sich am vergangenen Freitag ein in Ternitz wohnhafter gebürtiger Pakistani und österreichischer Staatsbürger (62) vor Gericht verantworten.
Hasspredigt weitergeleitet
Der Angeklagte soll auf Facebook ein Video, das einen Terroranschlag zeigt, mit dem Kommentar "Französische Botschaft in Brand gesetzt im Sudan. Gut gemacht, Sudanesisch. Teilen Sie so viel Sie können" geteilt haben. Ein weiteres Video eines Hasspredigers soll er auf Facebook mit dem Kommentar „O Tyrannen... holt die Atombombe raus ... Erklärt den Jihad gegen Frankreich...“ veröffentlicht haben. Tatort und Tatzeit: zwischen 2. und 8. November 2020 in Ternitz und anderen Orten.
Vor Gericht war es schwer, den Angeklagten einzuschätzen. Er selbst bezeichnet sich als Mediziner (ausgebildet in Pakistan), Journalist (im sozialen Netz), und religiösen Mann, der jedoch keinesfalls radikal sei. Die betreffenden Videos und Videobotschaften habe er ganz einfach weitergeleitet, damit die "Facebook-Gemeinde" darüber diskutieren kann. Sein Anwalt Michael Luszczak: "Er hat lediglich Beiträge auf seiner Homepage geteilt. Die Übersetzung ist nicht ganz klar." Zumindest mit Letzterem ging er mit Richterin Christina Kuzmany konform, die für die nächste Verhandlung einen Arabisch-Dolmetsch kommen lässt.
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