Hagel traf Zettling sehr stark
Drei Mal hat es den Bezirk heuer schon erwischt. Die Landwirtschaft leidet
wegen der Unwetter.
Wer nach den Unwettern der vergangenen Tage durch den Bezirk gefahren ist, dem bot sich ein verheerendes Bild. Drei Hagelunwetter hat es heuer bereits gegeben, zwei Mal traf es Graz-Umgebung massiv. "Heuer wurde Zettling bereits drei Mal vom Hagel erwischt. Viele Landwirte im Ort sind betroffen", sagt Landeskammerrat und örtlicher Gemüsebauer Markus Hillebrand. "Gemüsekulturen sind am stärksten betroffen, hier vor allem das Feingemüse und Erdäpfel. Vergangene Woche sind 100 Liter Regen in der Stunde gefallen. Dazu kamen Sturm und schwerer Hagel", so der Landwirt weiter. Nach den Unwettern kam Landwirtschaftskammerpräsident Franz Titschenbacher zum Lokalaugenschein in den Ort.
„Die Unwetterschäden schmerzen sehr, für die betroffenen Bauern sind sie eine Tragödie. Wir Bauern haben unsere Werkstatt unter freiem Himmel und leiden sehr unter dem fortschreitenden Klimawandel mit den immer häufiger und intensiver auftretenden Wetterkapriolen, wie beispielsweise Hagel, Frost, Stürmen, Starkregen, Überschwemmungen, Hitze und Dürre.“
Versorgungssicherheit
Ins selbe Horn bläst auch Gemüse-Landwirt Hillebrand. "Klimaveränderungen nehmen zu. In den letzten Jahren hatten wir alles dabei. Wir können aber nicht für alles aufkommen", so der Zettlinger. "Deshalb geht unser Appell an Politik und Wirtschaft, dass in diese Richtung vorausschauend etwas unternommen wird. Etwa, dass Apfelbauern mit Frost besser umgehen können." LK-Präsident Titschenbacher sieht die Verantwortung auch woanders. „Wir haben als Gesellschaft eine besondere Verantwortung, den Ausbau der erneuerbaren Energien rasch voranzutreiben.“ Obwohl die feucht-warme Witterung der Landwirtschaft guttut, bringt sie meist Unwetter mit.
Diese haben für massive Ausfälle in den betroffenen Gebieten gesorgt. Allein bei den drei jüngsten Hagelunwettern geht man von einem landwirtschaftlichen Gesamtschaden von rund 4,4 Millionen Euro in der gesamten Steiermark aus. "Das Wichtigste für uns ist die Versorgungssicherheit. Wir sind austauschbar, der Handel geht beim dritten Mal zum nächsten Landwirt", sagt Hillebrand abschließend.
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