Die Fischretter vom Grazer Mühlgang

Ein echter Knochenjob: Mühevoll durchkämmen die Fischer den ausgelassenen Mühlgang. | Foto: geopho.com
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"Drei Äschen, zwei Barben, drei Aiteln und ganz unten hab ich wieder einen jungen Huchen", ruft Alfons Prettner dem Protokollchef zu, eher er seinen Kübel in den großen Transporttank leert. Gemeinsam mit 71 anderen Mitgliedern des Arbeiterfischereivereins Graz war er am vergangenen Wochenende jeweils ab 7 Uhr in der Früh im Einsatz. Das jährliche Abfischen des Mühlgangs zwischen Kalsdorf und Weinzödl stand wieder am Programm.
"Einmal im Jahr wird der Mühlgang abgelassen, um ihn zu reinigen und notwendige Reparaturmaßnahmen durchzuführen", erklärt Prettner. "Und wenn wir die Fische nicht rausholen würden, würde das niemand tun und alle würden sterben." Seit 1990 führt der AFV nun die größte Fischrettung der Steiermark durch – ohne jegliche öffentliche Unterstützung.
Auf einer Länge von 22 Kilometern wird der Mühlgang in mehreren Gruppen durchkämmt. "Die Fische werden elektrisch kurz betäubt und kommen dann sofort in ein mit Sauerstoff angereichertes Transportbecken", erklärt Christian Traxler. "Ist das Becken voll, werden die Tiere in der Mur oder auch in der Kainach und Lafnitz wieder freigelassen."

Zwei Tonnen Fisch

19 verschiedene Fischarten (inklusive des so selten gewordenen Huchens) und auch Krebse gingen den Fischern ins Netz und wurden so letztendlich gerettet. "Insgesamt kommen an die zwei Tonnen Fisch zusammen, die wir so jedes Jahr retten", sagt AFV-Mitglied Markus Griesangerl stolz. Die reiche "Ernte" am Wochenende zeigt auch, dass das ökologische Gleichgewicht in der Mur wieder intakt ist. "Und das verdanken wir hauptsächlich der Entschwefelung der Papierfabriken entlang des Flusses – in Gratkorn, aber vor allem auch in Pöls", stellt Prettner klar. Mit den Laufkraftwerken entlang der Mur haben die Fischer naturgemäß wenig Freude. "Je schneller ein Fluss fließen kann, umso mehr reguliert er sich von selbst."

Tresore und Waffen

Übrigens, ist das Wasser einmal weg, gibt der Mühlgang auch noch ganz andere "Schätze" frei. "Vom Bankomattresor über Handys bis hin zu Waffen und Rädern – es gibt wirklich nichts, was die Leute nicht einfach ins Wasser werfen", schüttelt da nicht nur Prettner den Kopf.

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