Mehr Perspektiven für Frauen und Unternehmen
Das „zam“ bietet Frauen die Möglichkeit, im zweiten Bildungsweg ihr Leben neu zu gestalten.
Qualifizierung ist das zentrale Thema am heutigen Arbeitsmarkt. Leider sieht die Realität im Jahr 2015 noch immer so aus, dass von Chancengleichheit zwischen Mann und Frau nicht wirklich die Rede sein kann. Um dem entgegen zu wirken, bietet das „Zentrum für Ausbildungs-Management“ (kurz „zam“) schon seit 10 Jahren praxisorientierte Ausbildungen in Kooperation mit Unternehmen für langzeitarbeitslose Damen.
„Während bei den Frauen 41 Prozent nur den Pflichtschulabschluss haben, sind es bei Männern nur 30 Prozent. Diese Geschlechter-Lücke bedeutet für die Frauen Armutsgefahr“, erklärt Gottfried Walter, Chef des AMS Gleisdorf.
Sein Kollege, Günther Reitbauer, GF des AMS Weiz stimmt zu: „Der Anteil an schlecht qualifizierten Frauen ist wirklich noch erschreckend. Das Programm des zam ist in dieser Hinsicht eine wunderbare Ergänzung zum AMS, denn die Ausbildung vor Ort könnten wir vom AMS so nicht machen.“
Angebot und Nachfrage
Besonders für Unternehmen zeigt sich in den letzten Jahren verstärkt: „Angebot und Nachfrage der Arbeitskräfte passen nicht zusammen: Daher ist jede Initiative, die zielgerecht ausbildet, willkommen“, sagt Margit Gasser, GF vom Lieb Markt. Wichtig ist Gasser, Frauen davon zu überzeugen, dass sie ihre Möglichkeiten selbst ändern können und dies gehe am besten über Qualifikation, wie sie das „zam“ liefert. Und der Erfolg gibt Recht, denn 90 Prozent der Frauen des "zam" werden von den Unternehmen dann auch angestellt.
Ängste abbauen
Milena Beckerle, Personalleiterin bei KWB in St. Margarethen/Raab, möchte Frauen dazu auffordern, „Schwellenängste abzubauen und eventuell sogar in einen technischen Beruf zu wechseln“, so Beckerle.
Während ein Großteil der Damen beim „zam“ noch immer lieber eine traditionelle Sparte wählt (zur Buchhalterin, Kosmetikerin, Office Assistentin etc.), bleibt der Anteil an nicht traditionellen Berufen mit 25 bis 30 Prozent eher gering, obwohl die Chancen am Arbeitsmarkt für Frauen in der Technik sehr gut stünden. „Wenn die Damen dann aber in ihrem technischen Job angekommen sind, geht es sehr gut“, weiß Stefanie Brottrager von „zam“ aus Erfahrung.
Win win Situation für beiden Seiten
Dass sowohl die Frauen wie auch die Unternehmen vom dualen Ausbildungsprogramm des „zam“ profitieren, davon sind Gasser und Beckerle vollends überzeugt. Durch genaue Recherchen und einen Auswahlprozess, werden die Damen optimal auf ihren Einsatz im Betrieb vorbereitet. Sie durchlaufen dann auch eine Praxisphase, während der sie weitere Kurse besuchen. So haben beide Seiten Zeit sich kennen zu lernen. Ein großer Vorteil für Unternehmen: Während dieser Zeit fallen keine Lohn- und Lohnnebenkosten an. Lediglich 400€ als einmaliger Startbeitrag und dann ein monatlicher Beitrag von 400€ werden den Betrieben verrechnet. Eine klassische Win-Win-Situation.
„Das zam liefert wunderbare Damen! Ich kann das Programm allen Unternehmen nur empfehlen“, zeigt sich Milena Beckerle von KWB überzeugt.
Wer kann bei zam teilnehmen?
Alle Frauen, die länger arbeitslos sind und mit ihrer aktuellen Qualifikation keine Arbeit mehr finden. Gut qualifizierte Frauen können nicht bei zam teilnehmen.
Beispiele an durchgeführten Ausbildungen: Tischlereitechnikerin, Augenoptikerin, Baufachmarktberaterin, Technische Zeicherin, Zerspannungstechnikerin, Marketingfachfrau, Fachsozialbetreuerin, Buchhalterin, Versicherungsassistentin, Fitnessberaterin …
Mehr Infos gibt es auf der Webseite des zam.
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