Katholische Kirche im Salzkammergut
Predigt für 19. April von Rudolf Schrödl, ehrenamtlicher Diakon in Traunkirchen

Foto: panthermedia.net/farbenfinsternis
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SALZKAMMERGUT. Die Predigt für Sonntag, 19. April, hat Rudolf Schrödl, ehrenamtlicher Diakon in Traunkirchen, verfasst.
Schon beim ersten Vers im Evangelium bin ich hängengeblieben. Da steht, dass die Jünger bei verschlossenen Türen zusammen waren. Total verunsichert, voller Angst und Furcht vor Denen, die Jesus verurteilt und umgebracht haben. Verschlossene Türen! Das kommt mir bekannt vor! Auch wir halten (noch immer) unsere Türen verschlossen. Vielleicht auch nur aus Angst vor der Strafe des Gesetzgebers. Vielleicht aber auch aus Furcht vor dem unbekannten und unsichtbaren Virus, der uns alle in unserem Denken verunsichert. Der im Moment unser Zusammenleben stört und mitbestimmt!
Die Jünger hatten aber nicht nur die Türen verschlossen, sie hatten noch dazu ihre Herzen verschlossen. Trauer, Enttäuschung und Resignation halten sie gefangen. Auferstehung? Unmöglich! Eine in sich verschlossene Gemeinschaft unter dem Diktat der Angst ist unfähig, Neues anzunehmen, Neues zuzulassen.
Für mich ist das auch das Bild, das die Kirche heute abgibt: Angst vor Veränderung, vor neuen Entwicklungen. Aus Angst sich ändern zu müssen, schließt man sich ein. Einmauern und Einbetonieren ist angesagt: im inneren Kreis zusammenrücken, keinen Widerspruch dulden, Augen, Ohren und Türen verschlossen halten, abwarten, aussitzen. Johannes XXIII hat im letzen Konzil wenigstens versucht „die Fenster zu öffnen“. Doch die hat man nach und nach wieder geschlossen. Einige Wenige, allen voran Papst Franziskus, versuchen gerade wieder die Vorhänge aufzuziehen.
In unserer Ostergeschichte konnte nur Jesus selbst durch die geschlossene Tür der Jünger eintreten und die verschlossenen Herzen der Jünger aufbrechen. Er trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: „Der Friede sei mit euch!“ Und er zeigte ihnen die Wunden an seinen Händen und an seiner Seite. Und sie freuten sich! Haben auch wir zu Ostern dieser Freude Raum geben können, unsere Herzen für Jesus öffnen können?
„Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch!“ Hier wird die Ostergeschichte zu einer Sendungsgeschichte und gleichzeitig auch zu einer vorweggenommenen Pfingstgeschichte:„Empfangt den heiligen Geist.
Denen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen; denen ihr sie behaltet, sind sie behalten!“ Ein unglaublicher Auftrag an die Frauen und Männer die gerade noch in ihrer Angst wie gelähmt erstarrt waren, unfähig etwas zu unternehmen.
Und es wird ganz deutlich, dass sich diese Sendung nicht nur an die Priester richtet, wie wir das immer vermittelt bekommen. Da sind wir alle gemeint. Jeder der in der Taufe zur Christin und zum Christen geworden ist. Vergebung, wie Jesus es uns am Kreuz vorgezeigt hat. Dann wird dieser Friede Jesu mit uns sein.
Dort wo Unmögliches geschehen soll „… da muss schon Ostern und Pfingsten zusammenfallen …“, heißt es in einem launigen Spruch. Geht nicht? Gibt’s nicht!

Ing. Rudolf Schrödl,
ehrenamtlicher Diakon in Traunkirchen, Pensionist der Energie AG,
Notfallseelsorger im Kriseninterventionsteam Gmunden, Feuerwehrseelsorger

Foto: panthermedia.net/farbenfinsternis
Der ehrenamtliche Diakon in Traunkirchen, Rudolf Schrödl. | Foto: Foto Haijes, Kirchdorf
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