Katholische Kirche im Salzkammergut
Predigt für 2. April 2023 von Sabine Pesendorfer

Sabine Pesendorfer | Foto: Privat

SALZKAMMERGUT. Die Predigt für den 2. April 2023, dem Palmsonntag, stammt von Sabine Pesendorfer und beschäftigt sich mit Mt 26, 14-27. Pesendorfer ist Wortgottesleiterin und Begräbnisleiterin in Ohlsdorf.

Cool, ein Star!

Ist es wirklich cool ein erfolgreicher Star zu sein? Irgendwie schon. Man hat genug Geld und viele Fans. Wenn dieser von einem Ort zu einem anderen will, steigt er einfach ein sein Privatflugzeug oder er kommt in einem tollen Wagen samt Schofför daher. Vielleicht ist er sogar von ein paar Bodyguards umgeben. Wenn er aussteigt, wird der rote Teppich ausgerollt. Und sobald er diesen betritt, wird er kreischend voll Freude von seinen Fans empfangen! Auch viele Fotografen sind zur Stelle und meist sogar ist das Fernsehen dabei. So ist das heute. Damals war es etwas anders. Jesus zieht in Jerusalem auf einen Esel ein. Ja, auf einem Esel! Nicht hoch zu Ross. Das würde sowieso nur einer tun, der sehr stolz und angeberisch ist und der sich besser vorkommt, als die anderen. Jesus ist nicht so einer. Umgeben ist er von seinen Jüngern. Viele Menschen breiten ihre Kleider auf der Straße aus, andere schneiden Palmzweige von den Bäumen und winken damit. Sie rufen ihm zu und zeigen so ihre Freude. Ja, Jesus ist so etwas wie ein Star. Die Menschen freuen sich, dass er auch zu ihnen kommt. Doch Jesus weiß, dass er bald sterben wird, deshalb sollen seine Jünger zu jemand gehen, der alles für das Passahfest vorbereitet. Die ganze Stadt bereitet sich auf dieses Fest vor. Bei diesem Fest dankt man Gott, weil er die Israeliten aus Ägypten befreit hat.

Kennst du den Judas?

Ich denke, wir alle kennen diesen Judas Iskariot. Er war einer der Jünger und hat Jesus an die Römer für 30 Silberlinge verraten. Aber warum hat er das bloß getan? Er verbrachte doch so viel Zeit mit Jesus. Sie waren miteinander unterwegs, sie haben gesungen und viel Spaß gehabt. Judas hat erlebt, wie Jesus Menschen heilte. Er war dabei, als Jesus über Gott redete und wie liebevoll er mit anderen umging. Judas sah auch vor kurzem, wie eine Frau wertvolles Salböl über Jesus Füße goss und ihre Haare zum Trocknen nahm. Dieses Öl verwendete man bis jetzt nur an toten Menschen. Ein Lebender riecht doch gut, als einer der gerade verwest! Du bist doch auch der Meinung, das ist reine Geldverschwendung, oder? Vielleicht dachte Judas auch an eine pure Geldverschwendung des kostbaren Öles. Alles dreht sich doch nur ums Geld! Ist es nicht so: mit unseren Augen sehen wir eigentlich alles oberflächlich. Und deshalb sind wir oft herzlos, geldgierig und vergessen, dass unser Leben nur schöner sein kann, wenn wir dankbarer, liebevoller und wertschätzender sind. Aber vielleicht wollte Judas auch nur, dass Jesus endlich allen einmal zeigte, dass er der erhoffte Messias ist! Vielleicht dachte er, wenn Jesus gefangen genommen wird, dann wird er ein großes Wunder tun. Und dann sagt und weiß jeder: „Oh, seht, endlich ist er da! Jesus der Retter, der erhoffte Messias! Endlich ist er da!“

Oh, bin ich das?

Und nun saßen sie beim Essen. Es sollte wie immer fröhlich und gemeinschaftlich sein. Doch Jesus ging es dabei gar nicht gut. Er wusste was bald geschehen wird. Und plötzlich sagte er: „Einer unter euch wird mich verraten!“ Die Jünger zweifeln: „Oh, bin ich das vielleicht? Hoffentlich bin ich es nicht!“ Niemand von ihnen ahnte, was Judas vorhatte. Nur Jesus wusste, dass Judas es sein wird, aber er hält ihn nicht auf. Jesus versuchte ihn nicht zu überreden. Nein, er lässt es zu, denn er weiß, dass ist Gottes Plan. Und so geht Jesus diesen schweren Weg. Diese Geschichte will uns etwas Wichtiges sagen. Jesus konnte das nur, weil er weiß, woher er seine Kraft bezieht. Von Gott! Ich bewundere Jesus tiefe Verbundenheit mit Gott. Ja, mit Gott werden schwierige Wege und Situationen ertragbar. Wie ist das bei uns? Ach ja, Gott! Auf den vergessen wir so schnell und so leicht. Nur wenn es uns schlecht geht, dann erinnern wir uns an ihn. Ansonsten sind wir doch der Meinung, wir müssen alles aus eigner Kraft schaffen. Oder? Wie schön wäre es, wenn wir so wie Jesus sein könnten. Zu allen Zeiten aufrichtig und ehrlich reden mit Gott. Unser Leben wird sich schlagartig ändern. Versuchen wir es!

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