Mit 7 Sicherheitstipps
Amstettens Bergretter versetzen zur Not Berge
Das Verlangen nach Natur: Die Einsätze der Bergrettung steigen aufgrund der Lockdowns stark an.
BEZIRK. Kein schöner Anblick: Mit gebrochenem Fuß in den Bergen liegend, weit und breit niemand und nichts zu sehen – das ist ein klarer Fall für die Bergrettung.
Die Bergrettung Amstetten wurde 1922 gegründet und hat heute 57 Mitglieder. Der Mannschaft steht ein extra für das Gelände präparierter VW-Bus zur Verfügung. Ungefähr 15 bis 30 Einsätze hat die Bergrettung des Bezirks jährlich. "Das Einsatzgebiet breitet sich auf rund 40 Quadratkilometer aus und zieht sich, grob gesagt, von der Bodenwies bis zur Donau", führt Hubert Köttritsch von der Amstettner Bergrettung aus. Gerade jetzt in Corona-Zeiten, in denen sich viele nicht zuletzt aufgrund mangelnder Alternativen in die Natur wagen, ist die Bergrettung essenzieller denn je: "Neben vielen hygienischen Maßnahmen versuchen wir aufgrund von Covid, dass wir die Mannschaftsstärke so klein wie möglich halten aufgrund der Ansteckungsgefahr."
Leute wollen raus
Die Leute hätten aber jetzt gerade einen Hunger hinauszugehen: "Niederösterreichweit haben wir zum Beispiel einen hohen Anstieg an Unfällen von Schneeschuhgehern. Auch das Rodeln hat sehr zugenommen. Momentan sind viele Personen in den Bergen unterwegs, die normalerweise nie im alpinen Bereich Touren machen und daher auch schlechter informiert und ausgerüstet sind. Ganz wichtig ist die Tourenplanung. Wir bekommen oft Notrufe von Personen, die sich verlaufen haben."
Handy orten leicht gemacht
In solchen Fällen wissen sich die Bergretter aber zu helfen: "Der Notruf hat die technischen Möglichkeiten, den GPS-Standort zu orten, wenn die Person nicht weiß, wo sie ist. Ansonsten müssen wir es über die Ortsbeschreibung herausfinden."
Bewegendes Erlebnis
Hubert Köttritsch selbst ist nicht aus purem Zufall zur Bergrettung gekommen: "Ich war schon als Kind mit meinem Vater in den Bergen unterwegs. Ich hatte schon immer das latente Gefühl, dass einmal etwas passieren könnte. Ich wurde auch schon einmal von einer Lawine verschüttet, aber ausschlaggebend war Folgendes: Für die ZAMG war ich am Großvenediger. Dort fiel ein 17-jähriger Junge in eine Gebirgsspalte. Ich habe bei der Rettung mitgeholfen und von da an war es für mich klar", verrät Hubert Köttritsch. Der Bursche hat übrigens überlebt.
7 Sicherheitstipps
Richtige Selbsteinschätzung, Tourenplanung, richtige Ausrüstung, Tempo an Gruppe angepasst, ausreichend Verpflegung, Wettereinschätzung, bei Notfall: 140.
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