Marille, Apfel, Birne
Mostviertler Bäumen "blüht" der Frost
Die Marillenernte wird in diesem Jahr nicht so üppig ausfallen, dafür hat der Frost gesorgt. So geht es Apfel und Birne.
MOSTVIERTEL. Die Geschichte wiederholt sich: Bereits 2020 machten niedrige Temperaturen um den Gefrierpunkt den heimischen Obstbäumen, die sich in ihrer vollen Blütenpracht befanden, zu schaffen. Bis zu minus vier Grad Celsius bedeuten auch heuer nichts Gutes für die heimische Blütenpracht.
Johann Sundl aus Emmersdorf ist Marillenbauer, zwar klein, dafür fein. Er darf seine Marillen unter der geschützten Ursprungsbezeichnung als echte Wachauer Marillen verkaufen. Von seinen 40 Bäumen wären rund 1.500 kg des Steinobstes zu erwarten. "Die Temperaturen waren mehr als grenzwertig. Dass wir Schäden haben werden, ist keine Frage. Ich rechne mit einem Ausfall von rund einem Drittel", erzählt der Marillenbauer aus Leidenschaft. Ob es zu größeren Ernteeinbußen kommen wird, kann man erst in den kommenden Tagen sehen. "Ab minus zwei Grad muss man bereits mit einem Schaden rechnen", so Johann Sundl.
Frost übernimmt im Mostviertel
Andreas Ennser vom Obstbauverband rechnet hingegen mit einzelnen Ausfällen: "Ein gewisser Teil der Blüten wird ohnehin ausgepflückt, damit man eine höhere Qualität erhält. Diese Arbeit hat möglicherweise der Frost übernommen."
Apfel und Birne im Mostviertel unberührt
Beinahe keine Auswirkungen hat die vergangene Kälte auf die Apfel- und Birnbäume im Mostviertel, wie Bernhard Datzberger vom Seppelbauer in Amstetten erzählt: "Die Birnbaumblüte beginnt erst gegen 15. bis 20. April. Daher sind aufgrund der Minustemperaturen der letzten Woche keine Schäden zu erwarten." Kurz vor dem Blühen ist der Frost kein Problem für die Birnbäume – er verzögert nur die Blüte. "Jedoch ist heuer mit einer eher kleineren Ernte zu rechnen, aufgrund der Alternanz der Bäume, denn 2020 war ertragreich", so der Mosthersteller Bernhard Datzberger.
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