Mega-Deal
Stadt Amstetten kauft die Forstheide
Mega-Deal zwischen Stadt und Hatschek: 3,9 Millionen Euro kosten die 210 ha des Amstettner Naturjuwels.
AMSTETTEN. Die Stadtgemeinde Amstetten erwirbt vom Grundeigentümer Matthias Hatschek ein 2.109.852 m2 großes Areal um 3,9 Millionen Euro. Das Gebiet umfasst das Heidegebiet von Greinsfurth bis Neufurth.
Der "Wald der Amstettner"
Ziel sei es das Naherholungsgebiet für die Amstettner zu sichern, erklärt der für die Finanzen verantwortliche Vizebürgermeister von Amstetten Michael Wiesner (SPÖ), der die Verhandlungen mit dem Grundeigentümer führte. "Mit diesem Kauf machen wir die Bürgerinnen und Bürger der Stadt zu den Eigentümern des Waldes", betont er.
"Seit Jahren bemühen wir uns gemeinsam um ein Zustandekommen des Kaufs. Das ist uns jetzt gelungen", sagt Bürgermeisterin Ursula Puchebner (SPÖ) zu dieser "richtungweisende Entscheidung" in Hinblick auf die nächsten Generationen.
"Wir geben den Menschen ihren Wald zurück“, zeigt sich Umweltstadtrat Dominic Hörlezeder (Grüne) "stolz und glücklich", dass ein "jahrzehntelanger Grüner Traum" noch wahr wird.
Heftige Diskussion über den Kauf der Forstheide
Doch es hagelte auch heftige Kritik in der Gemeinderatssitzung. Einerseits aufgrund der Vorgehensweise: mittels Dringlichkeitsantrag wurde der Beschluss über den Kauf kurzfristig auf die Tagesordnung gesetzt. "Das habe ich noch nicht erlebt", meinte etwa Vizebürgermeister Dieter Funke (ÖVP). Man kenne noch nicht einmal den genauen Sachverhalt. Das Vertragswerk wäre erst wenige Stunden vor der Sitzung beschlussfähig geworden, erklärte Michael Wiesner. Eine schnellstmöglicher Beschluss sei zudem im Interesse des Verkäufers gewesen.
"Hochzeitsgeschenk" und "rot-grünes Denkmal"
Ein "Hochzeitsgeschenk für die Grünen" für die Zeit nach der Gemeinderatswahl am 26. Jänner, sah Michael Hofer (ÖVP). "Der Wald bleibt bestehen, auch wenn wir ihn nicht kaufen", sagt er und verwies hinsichtlich der Nutzung auf das Forstgesetz. Zudem hätte man bereits zu früheren Zeitpunkten gesagt, dass man "keinem weiteren Ankauf von Waldflächen" mehr zustimmen werde.
So wurde der Ankauf auch ohne die Stimmen der ÖVP schlussendlich beschlossen. Auch Manuel Ingerl (Liste MANI) stimmte gegen den Kauf, rot-grün hätte vor sich "vor der Wahl ein Denkmal zu setzen".
Die Finanzierung des Kaufs der Forstheide
Auch die Finanzierung sorgte für Gesprächsstoff. Welche Folgen die zusätzlichen nicht budgetierten Ausgaben für andere Projekte hätten, wollte etwa Roman Kuhn (NEOS) und Gernot Huber (parteilos) wissen. Dabei verwies man etwa auf das Naturbad. (Die notwendige Sanierung des Bads kostet in Maximalversion über 20 Millionen Euro.) Die Finanzierung sei gesichert, es "wird kein Projekt darunter leiden", betonte Wiesner - weder das Naturbad, noch der Stadtsaal in Hausmening oder die Zusammenlegung der Bauhöfe von Mauer und Hausmening.
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