Bienenschutz im Bezirk Braunau

Einsatz für die Bienen und die Artenvielfalt

Das Überleben der Biene wird durch Umweltgifte, Klimawandel und viele weitere Faktoren immer schwieriger. Im Bezirk Braunau wird bereits viel unternommen, um den Bienen zu helfen.

BRAUNAU. Bienen sind, zusammen mit anderen Insektenarten, sehr wichtig für das Ökosystem unserer Erde, weil sie z.B. für die Bestäubung eines Großteils der Pflanzen sorgen. Umweltgifte, Krankheiten, Klimawandel und Nahrungsmangel machen jedoch das Überleben der Bienen in den letzten Jahren immer schwieriger.

Blühflächen & Lebensräume schaffen

Im Bezirk tut sich in den Bereichen Bienenschutz und Biodiversität bereits so einiges: Die Gemeinschaftsinitiative LEADER beispielsweise setzt sich sehr für den Schutz der Artenvielfalt ein. Die LEADER-Region Oberinnviertel Mattigtal konnte in den letzten Jahren einige Projekte in diesem Bereich umsetzen. In den Gemeinden Kirchberg, Lengau und Perwang wurden Blühflächen und Biodiversitätslehrpfade mit naturnahen Lebensräumen wie Totholz- und Steinhaufen oder Insektenhotels angelegt und kostenloses Saatgut verteilt.

In Neukirchen und Schwand pflanzen die Einwohner bienenfreundliche Sträucher in ihren Privatgärten, Landwirte legen vermehrt Blühstreifen an und jeder, der will, erhält kostenloses Saatgut und Sträucher.

Bewusstsein stärken

Ebenfalls finden in mehreren Gemeinden Schulungen, Vorträge und Exkursionen für Bauhofmitarbeiter, Pädagogen und Interessierte statt. Sie sollen das Bewusstsein für Blumenwiesen und Biodiversität stärken. Experten lehren hier die Anlage und Pflege von Blühflächen sowie einen bewussteren Umgang mit der Thematik.

Interesse an der Bienenzucht

Auch in der Imkerszene des Bezirks tut sich etwas. Seit drei Jahren gibt es regelmäßige Bezirksversammlungen mit Vorträgen von Wanderlehrern. So werden die Imker darüber informiert, wann bei den Bienen was zu tun ist. Zusätzlich gibt es in der Mauerkirchner Imkersaison auch alle zwei Wochen eine ergänzende Praxisausbildung.

Herbert Pointner ist Imker und Lehrreferent des Landesverbandes OÖ. Er weiß, dass die Nachfrage nach Schulungen für neue Imker hoch ist. „Es lässt sich ein Aufwärtstrend erkennen, was das Interesse an der Bienenzucht betrifft. Jedoch bleiben nicht alle neuen Imker dabei. Nach ein paar Jahren merken einige, dass das doch mit viel Arbeit verbunden ist“, so Pointer. Er empfiehlt daher allen Neulingen, schon im Vorhinein Kurse zu besuchen.

Der Biene etwas Gutes tun

Wenn man selbst den Bienen helfen will, so rät Pointner dazu, im eigenen Garten Bienenweiden anzulegen. Wichtig ist dabei, auf eine bienenfreundliche Blühmischung zu achten, denn nicht alles was blüht, hilft den Bienen auch. Gut geeignet sind beispielsweise verschiedene Kräuter, wie Thymian oder Majoran. 

Auch Obstbäume helfen den Bienen, gerade im Frühjahr. Für jeden Obstbaum, der gefällt wird, sollten eigentlich wieder zwei neue gepflanzt werden. Gerade im ländlichen Bereich verschwinden jedoch immer mehr Obstbäume fast vollständig.

„Steingärten und Rasenmäherroboter machen für die Bienen die Katastrophe perfekt“, so Pointner. „Da bringt es auch nichts, dort ein Bienenhotel aufzustellen. Wenn sie dort keine Nahrung finden, dann werden die Bienen nicht kommen.“ Wenn man also der Biene helfen will, dann sollte man den Rasen etwas länger wachsen, und an einigen Stellen auch mal ein paar Blumen stehen lassen. Hier wäre ein Umdenken wichtig, um von diesen übergepflegten Gärten wegzukommen. Es ist allerdings noch kein Ende in Sicht.

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