Nach Herzkatheter-Absage für Braunau
SPÖ übt Kritik und stellt Forderungen

- SPÖ-Stadträtin Martina Schäfer.
- Foto: SPÖ Stadt Braunau
- hochgeladen von Barbara Ebner
Wie berichtet, bekommt das St. Josef Spital in Braunau keine eigene Herzkatheter-Anlage. Nach Ansicht der SPÖ eine „herzlose“ Aktion.
BRAUNAU (ebba). Die Herzgruppe Braunau hatte 12.854 Unterschriften gesammelt und am 2. Juli an Gesundheitsreferentin Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP) übergeben. Diese teilte jedoch noch bei Übergabe mit, dass sich das Land OÖ dagegen entschieden habe. Sie informierte stattdessen über die Pläne, in den nächsten Jahren die bestehenden Herzkatheter-Zentren im Kepler-Universitätsklinikum, im Klinikum Wels und im Ordensklinikum Linz Elisabethinen mit drei zusätzlichen Geräten zu stärken.
Das Krankenhaus Braunau, welches sich als neuer Herzkatheter-Standort beworben hatte, bekomme keine eigene „Herz-Maschine“, da Expertise, Personal und Fallzahlen besser an den bereits bestehenden Standorten gebündelt sei. Das Braunauer Krankenhaus würde laut Haberlander keinen 24-Stunden-Betrieb ermöglichen können.
Als Lösung für Braunau habe man daher mit dem ÖAMTC vereinbart, den Notfall-Hubschrauber in Suben künftig auch nachts zu betreiben. Dieser könne dann 24 Stunden im Innviertel im Einsatz sein, um Notfall-Patienten mit Herzinfarkt nach Linz oder Wels zu fliegen. Zusätzlich will Haberlander die Zusammenarbeit mit dem Bundesland Salzburg intensivieren.
Keine gesicherte Alternative
Die SPÖ Stadt Braunau kritisiert das Nein zum Herzkatheter. Die Partei will das Argument, wonach das Braunauer Spital nur eine Vormittagsklinik für den Herzkatheter errichten möchte und nicht ausreichend Personal für den 24/7-Einsatz bereitsteht, nicht einfach so stehen lassen: „Mit Professor Auer hat das Krankenhaus Braunau einen Experten im Bereich der Herzkathetertechnik, welcher neues Personal auch weiter ausbilden könnte. Über einen mittelfristigen Zeitraum würde sich ein 24/7-Einsatz realisieren lassen. Das sei auch immer das Ziel gewesen“, heißt es vonseiten der Braunauer SPÖ.
Das Versprechen, mehr in die Ausweitung der Betriebszeiten des Rettungshubschraubers zu investieren, sei nicht ausreichend. „Bis der Patient nach Wels oder Linz geflogen wurde, verstreicht mehr Zeit als bei einer Direkteinlieferung nach Braunau.“ Zudem sei der 24/7-Betrieb des Hubschraubers am Standort Suben laut SPÖ zum jetzigen Zeitpunkt noch gar nicht gesichert.
„Knapp 13.000 Menschen, mit der Bitte nach einem Herzkatheter, verdienen eine transparente und ehrliche Erklärung der Absage. Diese scheint den Bürgern in Braunau jedoch nicht gegeben worden zu sein, denn die Verunsicherung und das Unverständnis ist in Gesprächen mit Braunauern deutlich spürbar“, meint SPÖ-Stadträtin für Soziales Martina Schäfer.
Forderungen der Sozialdemokraten
Die SPÖ fordert nun konkrete Fakten und Zahlen, die zur Entscheidung geführt haben, in die drei bestehenden Herzkatheter-Standorte zu investieren. Außerdem wolle man eine unabhängige Expertenmeinung über die Notwendigkeit einer Koronarangiografie-Anlage in Braunau und den anderen Standorten. Die Unterversorgung der Region Braunau und Umgebung müsse beendet werden. Eine weitere Forderung der Stadtpartei ist, es zu unterlassen, den nicht gesicherten 24/7-Betrieb des Notarzthubschraubers als Lösung zu propagieren. „Wir kämpfen weiter“, so die SPÖ.
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