Aus dem Mattighofener Gemeinderat
Sanieren, fördern, kaufen und bangen

- Die Gemeinderatssitzungen finden derzeit noch im Stadtsaal Mattighofen statt.
- Foto: Ebner
- hochgeladen von Barbara Ebner
Im Schloss wird umgebaut, die Wirtschaft gefördert, das Reibersdorfer-Areal gekauft und um Ärzte und Rotes Kreuz ist man in Mattighofen in Sorge.
MATTIGHOFEN (ebba). Vor Beginn der Gemeinderatssitzung am 28. April in Mattighofen gab es für die Mitglieder des Gemeinderates einen Vortrag. Regionalmanager Thomas Scherer und Projektleiter Jermendy Tibor, der via Video zugeschaltet war, erklärten das Mikro-ÖV-Projekt „Pustbus Shuttle“. Dieses könnte bald in fünf Gemeinden im Mattigtal umgesetzt werden. Schon seit Jahren wird im Rahmen der Stadt-Umland-Kooperation Mattighofen an einem Mikro-ÖV-Projekt gefeilt. Jermendy Tibor versuchte die Gemeinderäte von der einfachen Bedienung, Niederschwelligkeit und Zuverlässigkeit des Shuttle-Dienstes zu überzeugen, der als Ergänzung zum öffentlichen Verkehr und nur bei tatsächlichem Bedarf zum Einsatz kommen kann.
Arbeiten an Schloss und Stadtamt
Im Anschluss ging der Gemeinderat in die Tagesordnung ein. Es ging unter anderem um einen Umbau im Stadtamt. Aufgrund von Personalaufstockung ist dieses zu klein geworden. Daher wurde beschlossen, einen Budgetrahmen von 100.000 Euro für Umbau und Einrichtung zu gewähren. Am Schloss, wo auch das Stadtamt untergebracht ist, sind noch weitere Sanierungsmaßnahmen an der Außenfassade notwendig geworden. Darüber hinaus soll eine Zutrittskontrolle installiert werden. Für das derzeit leer stehende Restaurant im Schloss gebe es laut Bürgermeister Daniel Lang bereits einen Interessenten, spruchreif sei aber noch nichts.
Förderungen gewährt
In den Wirtschaftsförderungsrichtlinien kommt es zu einer Änderung. Neben der Einmal-Förderung in Höhe von 10.000 Euro für Ärzte, die sich in Mattighofen niederlassen, soll es nun auch für Physiotherapeuten eine Finanzspritze geben. Höhe: 750 Euro.
Und da es am Stadtplatz von Mattighofen zu immer mehr Leerständen kommt, wurde des Weiteren beschlossen, neuen Geschäftslokalmietern am Stadtplatz bis Ende 2022 eine monatliche Förderung in Höhe von 100 Euro zu gewähren.
Um eine Frequenzsteigerung am Stadtplatz zu bewirken, wurde auch darüber diskutiert, den Wochenmarkt näher an den Stadtplatz heran zu schaffen. Derzeit findet dieser beim Wasseracker-Parkplatz statt. Beschlossene Sache ist jedenfalls, dass die Marktgebühren inklusive der Strompauschalen, von 1. April bis zum Ende des Jahres, für die Standler ausgesetzt werden. Damit möchte man erreichen, dass weitere Standler hinzukommen.
Areal für Unterführung gesichert
Ein wichtiger Tagesordnungspunkt war die Genehmigung des Kaufvertrages für den Kauf der Liegenschaft Reibersdorfer. Das Autohaus wird 2023/24 nach Munderfing übersiedeln. So hat die Stadt Mattighofen die Möglichkeit, das Areal zu kaufen, um vielleicht doch noch eine Unterführung beim Bahnübergang realisieren zu können. Laut ÖBB seien aber bis 2025 keine Planungen in diese Richtung vorgesehen. Nichtsdestotrotz wollte sich der Großteil des Gemeinderates nicht die Chance nehmen lassen, hier einmal eine Verkehrslösung für die Bürger zu schaffen. Der Kaufvertrag wurde somit mehrheitlich beschlossen.
Gegen Ende der Sitzung wurden noch zwei Resolutionen an die Bundesregierung verabschiedet: Eine Resolution gegen Atomkraft als nachhaltige Investition in der EU-Taxonomieverordnung und eine Resolution für ein spürbares Entlastungspaket zur Eindämmung der hohen Energiekosten.
Sorge um Ärzte und Rotes Kreuz
Unter „Allfälliges“ wurden noch zwei Dringlichkeitsanträge (DKA) der SPÖ behandelt. Im ersten DKA ging es um den Ärztemangel. Die SPÖ forderte, dass sich der zuständige Ausschuss damit befassen soll, welche Anreize noch geschaffen werden können – nachdem die 10.000-Euro-Förderung offenbar nicht genug Wirkung zeige. Es folgte eine Diskussion über die Gründe, außerdem wurde die Dringlichkeit von vielen Gemeinderäten infrage gestellt. Letzten Endes wurde der Antrag angenommen und das Ärztemangel-Thema dem Ausschuss für Gesundheit und Sport zugewiesen.
Der zweite DKA drehte sich um das Rote Kreuz. Dieses platzt am Standort aus allen Nähten, „sodass der ursprünglich geplante Kombibau schon nicht mehr sinnvoll ist, zu realisieren“, wie Bürgermeister Lang erklärte. Man überlege aber bereits Möglichkeiten. Die SPÖ aber drängte mit ihrem Antrag darauf, bis spätestens Juni ein Konzept zu erstellen, damit das Rote Kreuz nicht in eine andere Gemeinde abwandert. Aufgrund der laufenden Verhandlungen zwischen Stadt und Rotem Kreuz, folgte ein Gegenantrag: den Antrag der SPÖ abzulehnen und die Verhandlungen über den Stadtrat weiterzuführen. Dieser Antrag wurde angenommen und der Dringlichkeitsantrag der SPÖ mehrheitlich abgelehnt.
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