"Den Blick auf das Pflegepersonal richten"
Bessere Bedingungen für Beschäftigte in der Pflege: Das war das Ziel eines Interreg-Projektes.
BEZIRK (höll). Image- und Grundlagenarbeit, sowie Weiterbildung stand im Fokus des Interreg-Projektes "Pflege: Arbeitsmarkt der Zukunft". Gemeinsam haben sich der Landkreis Altötting und das Innviertel Gedanken über die Arbeitsbedingungen in der Altenpflege gemacht: "Es ist schon heute schwer Leute für Pflegeberufe zu gewinnen. Noch schwerer ist es, diese zu halten. Zu lange hat man nur darauf geschaut, dass die Qualität der Pflege stimmt. Erst durch das Interreg-Projekt richtet sich der Blick auch auf die Arbeitsumstände des Pflegepersonals", weiß Altöttings Landrat Erwin Scheider.
In der 3,5-jährigen Projektzeit konnten die Verantwortlichen viele Erkenntnisse gewinnen: "Wir wissen, dass 55 Prozent des Pflegepersonals sich nicht vorstellen können, ihren Beruf bis zum Pensionsalter ausüben zu können. Grund sind psychische und physische Belastungen", erklärt Christine Lengauer, Vizepräsidentin der AK. Dennoch würden in Zukunft immer mehr Pflegekräfte gebraucht. So wurden bisher 45 Kooperationseinrichtungen und mehr als 240 Beschäftigte zu den Themen Palliative Care, Ehtik, Wissenssicherung und Transkultur gecoacht. "Wir haben den Blickwinkel verändert. Beschäftigte in der Pflege haben auch heute noch keine Lobby – obwohl es ein sehr wichtiger Arbeitsmarkt ist. Das kann so nicht weitergehen. Wir müssen den Blick auf diesen Markt lenken, sonst gehen uns in Zukunft die Leute aus", so Lengauer.
Neben den Weiterbildungsmaßnahmen konnten auch konkrete Projekte werden: In Braunau wurde der Beitrag für Tagesbetreuung gesenkt, in Neukirchen "Essen auf Rädern" eingeführt und in Altötting ein "Demenzleitfaden" erstellt.
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