Ranshofner Bäcker berichtet von Personalmangel
"Wird immer schwieriger"
Die Klosterbäckerei Höllbacher in Ranshofen war vom Personalmangel in der Bäckerbranche betroffen.
RANSHOFEN. "Wir haben ein halbes Jahr nach einem passenden Bäcker gesucht. Es gab nur ein paar Bewerber als Facharbeiter", so Gundi Höllbacher. Weil den Bewerbern die Arbeit aber dann doch zu anstrengend war, haben sie auf die Stelle verzichtet. Klaus Berer, dem Obmann der WKO Braunau, ist das Problem bewusst: "So wie nahezu alle Branchen leidet auch die Bäckerbranche unter Fachkräftemangel. Dabei ist Bäcker ein sehr schöner Beruf. Es geht um ein Lebensmittel, das so gut wie jeder braucht und konsumiert beziehungsweise genießt." Ein Problem sieht Höllbacher im vermehrten Aufkommen der Backshops in den Supermärkten. "Es wird generell immer schwieriger für Bäckereien. Die Leute nehmen frisches Brot inzwischen beim normalen Wocheneinkauf mit und das oft auch noch zu einem geringeren Preis." In Ranshofen lebe man hauptsächlich von den Mitarbeitern der AMAG und den Schülern.
Unattraktiv für Jugendliche
Einen Lehrling gab es in Ranshofen schon lange nicht mehr. Vor allem die Arbeitszeit sei unattraktiv für Jugendliche, berichten Höllbacher und Berer. Es gibt aber auch andere Gründe, wie Höllbacher berichtet: "Wir sind ein traditioneller Betrieb und beginnen in der Nacht zu arbeiten. Nachdem Lehrlinge unter 18 aber erst um 4 Uhr morgens anfangen dürfen, bekommen sie von der eigentlichen Arbeit bei uns nicht mehr viel mit." Berer sieht aber auch viele Vorteile im Bäckerberuf: "Ein Argument für diesen Beruf ist, dass man das Ergebnis der Arbeit unmittelbar sieht und angreifen kann – beim Bäcker sogar das Endprodukt, so wie es der Konsument dann kauft und genießt." Vor allem durch das Projekt "Wir sind Brot" erhofft sich der WKO-Obmann wieder mehr Bewusstsein für das Lebensmittel.
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