Werwölfe vor Gericht

- photos.com
- hochgeladen von Karl Doppelhofer
Ein Theaterstück erinnert an die Werwolf-Hysterie, die vor 300 Jahren mehreren Menschen in St. Peter-Freienstein im Bezirk Leoben den Tod brachte.
Wir schreiben das Jahr 1706. Auf Weisung des „Landtgerichts von zu Freystein“ werden der Halter Georg vlg. Ochsenbauer und Christian Prügger am Galgen hingerichtet. Sie wurden nach Ansicht des Gerichts dessen überführt, als Werwölfe Weidevieh im Gössgraben und am Kirchberg gerissen zu haben. Der dritte Werwolf, Christians Bruder Peter Prügger, wurde noch vor Prozessbeginn von einem Bauern erschlagen. Als Sühne für den Mord in Selbstjustiz muss dieser der Kirche 25 Pfund Wachs stiften...
Was frei erfunden klingt, hat sich tatsächlich so zugetragen und ist dank alter Aufzeichnungen aktenkundig. Peter Kneissl aus St. Peter-Freienstein ist den 300 Jahre zurückliegenden und heute so skurril anmutenden Geschehnissen in seiner Heimatgemeinde nachgegangen und hat sie als Zweipersonenstück für die Bühne aufgearbeitet. Gemeinsam mit Ehrentraud Lebenbauer wird Kneissl persönlich die Premiere bestreiten. Diese findet am Sonntag, dem 3. Oktober, um 10 Uhr vormittags auf dem Marktplatz von St. Peter-Freienstein statt.
Das Publikum wird erfahren, dass nicht nur die vermeintlichen Werwölfe zu dieser Zeit gefährlich lebten, sondern auch ihre erklärten Gegner, die sogenannten „Wolfsbanner“. Immerhin hatten sie ja genauere Kenntnis von den dunklen Mächten, die da am Werk waren, und das allein machte sie den Menschen schon suspekt.
Dass er sich so in die Materie vertieft hat, ist laut Peter Kneissl unter anderem einer Unterhaltung über historische Justiz mit Oberstaatsanwalt Thomas Mühlbacher während einer Zugfahrt zu verdanken.
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.