Besiege die Angst und vertraue
Elena Prietl will ihren Traum leben, für alte Menschen zu sorgen. Zuvor besiegte sie ihre Ängste.
In der WOCHE-Serie "Die Zukunft der Arbeit" erzählt die 19-jährige Elena Prietl aus Mixnitz über ihren Job als Restaurantfachfrau und Betriebsdienstleisterin. Sie arbeitet im Seniorenpark in Oberaich.
Worum geht’s in Ihrem Job?
Morgens bereite ich das Frühstück zu, helfe beim Mittagessen und spiele mit den älteren Menschen. Ich achte darauf, dass sie gut versorgt sind. Wichtig ist die Wertschätzung gegenüber den BewohnerInnen und dass ich da bin - für sie ein Ohr habe.
Wo gehen Sie zur Schule?
Ich machte die überbetriebliche integrative Lehre im Kompetenz- und Ausbildungszentrum von Jugend am Werk in Mürzzuschlag. Dort lernte ich die gleichen Lernfächer wie in der Berufsschule und übte in der eigenen Cafeteria.
Warum machten Sie eine integrative Lehre?
Angst hatte mich abgehalten die "Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe" nach dem Abschluss der neunten Schulstufe weiterzumachen. Ich wurde gemobbt und verlor das Vertrauen zu mir selbst. Durch eine Therapie, die Lehre und meine Arbeit im Seniorenpark habe ich gemerkt, dass ich alles schaffen kann, was ich will.
Welche Stärken bringen Sie für diesen Job mit?
Teamfähigkeit und Kontaktfreudigkeit, da stets neue Leute zu uns kommen. Ich muss verantwortungsbewusst sein und umsichtig, denn viele Menschen laufen weg, weil sie dement sind.
Welche Eigenschaft ist ein Muss?
Vielfältigkeit. Ich organisiere viel. Den dementen BewohnerInnen bringe ich das Trinken, weil sie darauf vergessen.
Was ist das Aufregendste an Ihrem Job?
Die BewohnerInnen. Sie fördern mich und sie geben mir sehr viel. Sie bringen mir Respekt entgegen und sind dankbar dafür, dass man für sie da ist.
Welche Hindernisse bringt dieser Job mit sich?
Psychisch schwer zu verkraften ist, täglich mit Tod und Krankheiten wie Demenz konfrontiert zu sein oder wenn jemand fortwährend schreit.
Wie kamen Sie zu diesem Job?
Durch meine Mutter. Ich konnte es mir am Anfang schwer vorstellen, aber dann habe ich gemerkt, dass ich wirklich gerne mit den Leuten arbeite. Mein Ziel ist, die einjährige Schule für Gesundheits- und Krankenpflege in Leoben zu machen und nebenbei die Berufsreifeprüfung.
Welche Ratschläge hätten Sie an Ihr 14-jähriges Ich?
Geh zur Schule, mach die Matura! Vertraue dir selbst!
Barbara Pototschnig
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