Das war der nackte Wahnsinn
Die Obersteirische Volksbühne von St.
Michael landete abermals einen großen Publikumserfolg.
eeST. MICHAEL. Am Anfang Annoncen mit mysteriösen Wortkürzeln, am Ende (fast) nackte Tatsachen: Die Obersteirische Volksbühne servierte dem Premierenpublikum mit Esprit, Elan und Hingabe einen umwerfenden Cocktail aus griffigen Wortspielen und lustiger Situationskomik.
"Hier sind sie richtig oder der nackte Wahnsinn": Das Lustspiel aus der Feder des französischen Autors Marc Camoletti ist eine echte Herausforderung, ja eine Reifeprüfung für eine Laienspielgruppe. Das Acht-Personen-Stück lebt von der Rasanz und Treffsicherheit der pointierten Dialoge, einer lebendigen Körpersprache samt ebensolcher Gestik, der Glaubwürdigkeit der einzelnen Charaktere, wobei natürlich immer die Gefahr der Überzeichnung besteht. Die Volksbühne St. Michael schaffte den Spagat mit Bravour.
Die Handlung ist recht einfach gestrickt: Vier Frauen suchen unabhängig voneinander per Zeitungsanzeige Männer. Allerdings aus gänzlich unterschiedlichen Gründen. Alle bedienen sich dabei der gleichen merkwürdigen Abkürzung “V.S.F“. Und da brechen die dunklen Wolken des Unheils über die erwartungsvollen Damen herein, denn „V.S.F“ hat für jede eine spezielle Bedeutung.
Vielleicht war es die Inspiration durch die vier Hollywoodgrößen James Dean, Marylin Monroe, Charlie Chaplin und Audrey Hepburn, deren lebensgroße Fotos die Kulisse dominierten. Jedenfalls war es Klasse, wie die acht Protagonisten des Abends Andrea Hoffelner als Jaqueline, Renate Ebner als Georgette, Christine Weninger als Jasmin, Burgi Friess als Anna, „Spartacus“ Horst Ljubeko, Heiratskandidat Wolfgang Ringel, Wohnungskäufer Toni Steger und Uli Pauscher als Klavierschüler ihre schwierigen Rollen meisterten. Sie haben ich mit ihrer Aufgabe voll und ganz identifizierten und spielten mit viel Leidenschaft.
Drei Mal noch kommt „Der nackte Wahnsinn“ ins Volkshaus St. Michael. Am Samstag, 16. November, um 19.30 Uhr sowie jeweils am Sonntag, 17. und 24. November, mit Beginn um 15.30 Uhr.
Text und Fotos: Peter Taurer
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