Unterwegs in der Hochsteiermark
Auf ein Plauscherl im Schatten Erzherzogs Johann

Auch bei Regen mag der Erzherzog-Johann-Hügel bei Mariazell zu faszinieren. | Foto: Fred Lindmoser
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  • Auch bei Regen mag der Erzherzog-Johann-Hügel bei Mariazell zu faszinieren.
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In der Serie "Unterwegs in der Hochsteiermark" zeigt uns der Mariazeller Bürgermeister Walter Schweighofer sein Lieblingsplatzerl: den Erzherzog-Johann-Hügel mit bestem Blick auf Mariazell.

HOCHSTEIERMARK. Mit "Unterwegs in der Hochsteiermark" besuchen wir die Bürgermeister der Erlebnisregion Hochsteiermark an ihrem Lieblingsplatz und "fratscheln" sie über ihren persönlichen Bezug zur Hochsteiermark aus.

Der Mariazeller Bürgermeister Walter Schweighofer ist ein sehr heimatverbundener Mensch, er möchte etwas bewegen in seiner Heimatgemeinde. Vielleicht vereint ihn gerade das mit dem Visionär Erzherzog Johann, dessen spätere Heimat mit dem Brandhof ebenso auf Mariazeller Gemeindegebiet steht.

Lieber Walter Schweighofer, warum ist gerade dieser Ort hier Ihr Lieblingsplatzerl in der Gemeinde?
WALTER SCHWEIGHOFER: Von hier aus hat man einen wunderschönen Ausblick vom Hochschwab bis ins benachbarte Niederösterreich – wenn das Wetter passt. Und da ist weiters die Figur des Erzherzog Johann, der auch für das Mariazeller Land und für die ganze Hochsteiermark sehr viel bewirkt hat. Die Hochsteiermark würde nicht so gut dastehen ohne den Visionär Erzherzog Johann. Für mich eine beeindruckende Persönlichkeit.

Walter Schweighofer: "Die Hochsteiermark würde nicht so gut dastehen ohne den Visionär Erzherzog Johann. Für mich eine beeindruckende Persönlichkeit." | Foto: Fred Lindmoser
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Den Stellenwert des Tourismus für Mariazell braucht man nicht abzufragen. Was also macht Mariazell so besonders?
Die wirkliche Besonderheit ist diese einzigartige Kombination aus klassischem Tourismus mit Sommer- und Wintersaison und der Wallfahrt. Seit beinahe 900 Jahren ist die Wallfahrt Motor und Frequenzbringer für die Stadt. Daraus hat sich alles andere rundherum mitentwickelt. Die Wallfahrt ist ganz klar unser wichtigstes Standbein.

Geschätzte 700.000 Gäste kommen jährlich nach Mariazell. Eine bewältigbare Gästeschar?
An manchen Tagen ist es viel, fast zu viel. Da ist Mariazell sicherlich gefordert. Aber wir haben auch gelernt, damit umzugehen. Nachdem es nur wenige Tage im Jahr betrifft, ist es auch bewältigbar, auf Dauer wäre so ein Ansturm sicherlich ein Problem.

In Kürze wird mit dem Mariazeller Advent nicht nur der größte Adventmarkt der Hochsteiermark sondern der ganzen Steiermark eröffnet. Mittlerweile auch eine touristisches Highlight?
Wir hoffen heuer auf einen normalen Verlauf, nachdem es aufgrund der Pandemie zwei Jahre massive Einschränkungen gegeben hat. Wir sind darauf bedacht, dass die Ursprünglichkeit des Mariazeller Advent bewahrt bleibt und dass er uns nicht entgleitet und wir von Besuchermassen überrannt werden. Wir heben die Qualität weiter an und wollen damit bestimmte Besuchergruppen ansprechen, die diese Form des Adventes auch zu schätzen wissen. 

Walter Schweighofer: "Wir entwickeln gerade ein Konzept für einen Luftkurort. Luftgütemessungen sind bereits abgeschlossen, ein Gutachten wird erstellt." | Foto: Fred Lindmoser
  • Walter Schweighofer: "Wir entwickeln gerade ein Konzept für einen Luftkurort. Luftgütemessungen sind bereits abgeschlossen, ein Gutachten wird erstellt."
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Man könnte glauben, Mariazell hat alles, was man für den Tourismus braucht. Was würde Mariazell dennoch guttun?
Mariazell hat tatsächlich sehr viel zu bieten, auch viel Unbekanntes. Der Region würde aber ein weiteres Standbein gut tun, eine neue Richtung einzuschlagen könnte nicht schaden. Wir entwickeln gerade ein Konzept für einen Luftkurort. Luftgütemessungen sind bereits abgeschlossen, ein Gutachten wird erstellt. Die ersten Messergebnisse zeugen von Spitzenwerten in punkto Luftreinheit. Jetzt wird es bald an die Umsetzung gehen, seitens des Landes wurde uns bereits Unterstützung zugesichert. Letztendlich liegt es aber an den Wirtschaftstreibenden, dieses Projekt auch umzusetzen. Die Gemeinde kann nur die Basis dazu legen.

Den Aufschrei aus Mariazell, als ruchbar wurde, dass man die örtlichen Tourismusverbände auflösen will, hat man bis Graz gehört. Hat man sich mittlerweile damit abgefunden?
Nicht wirklich! Es ist nach wie vor eine schwierige Geschichte für uns. Mariazell war sicherlich Hauptbetroffener dieser Strukturreform. Wir hatten durch die freiwillige Mehrleistung der Betriebe ein tolles Budget zur Verfügung. Waren es früher rund 400.000 Euro, so bleiben uns jetzt 15.000 Euro. Sehr viel davon hat jetzt die Stadtgemeinde zu kompensieren. Das tut weh und erfordert ein Umdenken.

Bei schönem Wetter kann man von hier aus vom Hochschwab bis ins benachbarte Niederösterreich schauen. | Foto: Fred Lindmoser
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Was erwartet man sich in Mariazell vom neuen Tourismusverband Hochsteiermark?
Dem neuen Verband muss man Zeit geben. Man darf nicht erwarten, dass das Werk nach nur wenigen Monaten so läuft, dass alle zufrieden sind. Man muss aber in der Lage sein, ständig nachzujustieren. Schwerpunkte wird man definieren und herausarbeiten müssen, weil mit einem Gießkannenprinzip wird eine touristische Vermarktung nicht funktionieren. Man muss Geduld haben. Man muss aber auch zulassen, dass Regionen mit touristischem Gewicht auch ein entsprechendes Mitspracherecht haben.

Jetzt leben Sie in einer Gegend, wo viele Menschen Urlaub machen. Wo macht ein Mariazeller Bürgermeister Urlaub?
Genau hier. Ich bin wahnsinnig heimatverbunden und ich kann mir keinen schöneren Urlaubsort vorstellen als Mariazell. Ich bin hier zufrieden, ich finde hier alles, was ich für meinen Seelenfrieden brauche. Ich habe früher schon große Reisen unternommen, aber bei jeder Rückkehr habe ich mir stets gedacht: Das Mariazeller Land kann schon was!

Die Serie wird ermöglicht durch:

Tourismusverband Hochsteiermark
Herzog-Ernst-Gasse 2
8600 Bruck an der Mur
T. +43 3862 55020
E. tourismus@hochsteiermark.at
www.hochsteiermark.at

Mehr zur Serie "Unterwegs in der Hochsteiermark":

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