Regulierungsbehörde prüft
Das Postamt Mariazell "wackelt"
Das Postamt in Mariazell steht "unter Beobachtung". Eine mögliche Schließung steht im Raum. Die Post jedenfalls rückt eine mögliche Postpartnerschaft ins rechte Licht.
MARIAZELL. In Mariazell rumort es. Vor Weihnachten wurde bekannt, dass das Postamt entsprechend den Vorgaben des Postmarktgesetzes bei der Regulierungsbehörde eingemeldet worden ist. Grund: Die Filiale in Mariazell schreibt rote Zahlen – COVID-19-bedingte Effekte bereits berücksichtigt.
Die Regulierungsbehörde hat jetzt drei Monate Zeit für eine Überprüfung, erst danach sollen weitere Schritte gesetzt werden.
Abwarten heißt es auch für den Mariazeller Bürgermeister Walter Schweighofer (ÖVP). "Ich erwarte mir konkrete Aussagen der Post erst Ende des Monats oder Anfang Februar. Dann sollten auch Zahlen und Fakten auf dem Tisch liegen, dann sollte man tatsächlich wissen, wo der Schuh drückt. Wir können nur das Ergebnis der Regulierungsbehörde abwarten, es heißt nicht, dass das Postamt zu 100 Prozent weg ist."
Alternative Postpartner?
Die Post jedenfalls verweist darauf, dass das Modell des Postpartners seit mehr als 20 Jahren gut funktioniert und etabliert ist. "In der Regel wollen wir weiterhin als Post in der Region vertreten sein, wozu Postpartner eine moderne und zeitgemäße Lösung bieten. Betreiber von Postpartnern haben so zusätzlichen Umsatz und Kundenfrequenz, wir können gleichzeitig auch Postdienstleistungen und Services der Bank99 in Orten bzw. Regionen anbieten, in denen der Betrieb einer Filiale nicht mehr möglich wäre. Ein weiterer Vorteil von Postpartnern sind die in der Regel auch längeren Öffnungszeiten - auch an Samstagen", so Post-Pressesprecher Markus Leitgeb.
Im Vorjahr wurden die Postämter in Kindberg und Langenwang geschlossen – auch dort wurden die Postämter vorab bei der Regulierungsbehörde eingemeldet. In Kindberg fungiert jetzt die Lebenshilfe als Postpartner, in Langenwang ist es das Sportplatzstüberl.
"Postgipfel" gefordert
Die FPÖ sieht dahinter eine größer angelegte Aktion der Konzernführung in der Steiermark, denn auch in Bad Gleichenberg soll es Schließungsabsichten geben. Für den Bezirksparteiobmann der FPÖ Bruck-Mürzzuschlag und NAbg. Hannes Amesbauer ist das Vorgehen ein weiterer Schlag gegen den ländlichen Raum: „Die Stadtgemeinde Mariazell liegt sehr abgelegen und gerade dort wäre die Aufrechterhaltung einer möglichst breiten Infrastruktur wichtig. Es ist wohl nicht zielführend, wenn das österreichische Postwesen ausschließlich nach gewinnorientierten Aspekten gestaltet wird. Schließlich geht es um eine wichtige Leistung, nicht umsonst befindet sich die Post AG mehrheitlich in staatlicher Hand. Wir Freiheitliche treten für einen steirischen Postgipfel ein, dort sollen Konzernführung, Landes- und Bundespolitik an einen Tisch und über die zukünftige Strukturierung des Filialnetzes diskutieren."
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