Hüttenwirtin auf der Jassing-Alm
Der romantischte Arbeitsplatz der Welt
So lebt es sich auf der Alm: Bettina Kohlhofer und ihr Mann Karlheinz sind seit November die neuen Hüttenwirte auf der Jassing-Alm hinter dem Grünen See.
TRAGÖSS-ST. KATHAREIN. Der Talschluss der Laming zählt sicherlich zu den schönsten Plätzen des Landes, der Grüne See trägt auch seinen Teil dazu bei. Umgeben von schroffen Felsen schmiegt sich die Jassing-Alm in den sanften Talboden. Von hier aus starten unzählige Wanderrouten in Richtung Trenchtling, Griesmauer, zu den Almen im Sonnschiengebiet mit dem Ebenstein als Hauptgipfel sowie auf die Pribitz. Wer es sanfter will, der spaziert vom Grünen See beschaulich ohne allzuviel Höhenmeter zur Jassing-Alm, die auch für Radfahrer ein begehrtes Tourenziel darstellt.
Seit 1. November bewirtschaften Bettina und Karlheinz Kohlhofer die Jassing-Alm, die sich seit dem Vorjahr in einem neuen, vergrößerten Erscheinungsbild präsentiert. Mit dem Zubau wurden 25 zusätzliche Sitzplätze geschaffen.
Quereinsteiger mit Leidenschaft
"Wir haben es noch keine Sekunde bereut, dass wir uns für das Leben auf der Alm entschieden hat", erzählt Bettina Kohlhofer in einer ruhigen Minute in der Früh, ehe es mit dem Wirtsbetrieb losgeht. Beide sind gastronomische Quereinsteiger. "Im Hinterkopf hat sich der Gedanke vom Almleben schon lange eingenistet gehabt, langsam ist er gereift – und Gott sei Dank haben wir diesen Schritt gewagt", erklärt die frischgebackene Hüttenwirtin. Bereits 2019 haben sie sich fürs Mugelschutzhaus interessiert, damals haben sie selbst noch einen Rückzieher gemacht.
"Bis wir im Vorjahr eine Annonce gefunden haben, in der ein Pächter für die Jassing Alm gesucht wurde. Schon beim ersten Besuch haben wir uns in die Alm und in die Hütte verliebt. Jetzt haben wir den ersten Winter überstanden und wir sind nach wie vor begeistert und auch überzeugt, dass wir das packen werden."
Bettina Kohlhofer, Hüttenwirtin
Von Visionen auf der Alm
Sie haben die Hütte mit viel Liebe zum Detail selbst eingerichtet, sogar die Gardinenstangen haben sie mit der Hand gefertigt. "Schritt für Schritt gehen wir daran, unsere Ideen und Visionen umzusetzen." So soll es Vorträge, Konzerte auf der Alm und einen wildromantischen Alm-Advent geben. Die Hütte wird auf im Winter bewirtschaftet. "Der erste Winter hat uns gezeigt, welches Potenzial auch der Winterbetrieb mit den vielen Skitourengehern und Schneeschuhwandern in sich hat.
Geöffnet hat die Hütte auf der Jassing-Alm von Mittwoch bis Sonntag jeweils ab 10 Uhr. Die Speisekarte ist bewusst klein gehalten. "Wir bieten unseren Gästen typische Almkost, möglichst regional und auf die Saison ausgerichtet. Es gibt Suppen, warme und kalte Gerichte, am Wochenende wirds ein Bratl geben, dazu Strudel oder Kuchen für die Naschkatzen", erzählt Bettina, die selbst in der Küche steht. Der Gastbetrieb ist als Jausenstation konzipiert, die Wirtsleute werden von vier Mitarbeitern unterstützt.
"Wir würden noch eine Küchenkraft suchen, die uns entlastet. Es genügt schon ein Tag in der Woche."
Bettina Kohlhofer, Hüttenwirtin
Auch in der Jassing geht man mit der Zeit. Wochenends gibt es auch ein veganes Gericht. "Ich hätte mir nie gedacht, dass unser Schakschuka so ein Renner wird", sagt sie lachend. Und: es gibt immer auch ein Wildgericht auf der Karte.
Ein Leben mit den Hirschen
Mittlerweile trudeln die ersten Gäste ein, mit der großen Ruhe ist es vorbei. "Ich liebe diese Zeit am Abend oder zeitig in der Früh, wenn alles ruhig ist und die Einsamkeit spürbar wird. Im Herbst röhren noch dazu die Hirsche, das ist ein ganz besonderes Erlebnis", schwärmt Bettina Kohlhofer, selbst auch passionierte Jägerin.
Mehr Infos zur Jassing-Alm gibts hier
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