Murenabgang am Pogusch
Die Bauarbeiten am Pogusch liegen gut im Zeitplan
Aufgrund der aktuellen Witterung gehen die Bauarbeiten nach dem Murenabgang am Pogusch gut voran. Derzeit werden die Bohrungen für jene Stäbe durchgeführt, an den später die Sicherungsnetze eingehängt werden.
ST. LORENZEN IM MÜRZTAL/TURNAU. Es ist schon sehr beeindruckend: In einem Waldstück, das so steil ist, dass an ein Begehen nicht zu denken ist, hängt ein zwölf Tonnen schwerer Schreitbagger einer Kärntner Spezialfirma lediglich an zwei dünnen Stahlseilen und bohrt seelenruhig ein Loch nach dem anderen in den Fels.

- So spektakulär sieht das ganze aus der Luft aus.
- Foto: Land Steiermark
- hochgeladen von Angelika Kern
In diese Löcher werden so genannte Anker aus verstärktem Stahl eingebracht und sofort mit Spezial-Mörtel, der vor Ort angerührt wird, hinterfüllt. Nach ca. einer Woche ist der Mörtel ausgehärtet und die Anker sitzen felsenfest. "Wir haben schon einen großen Teil der Bohrungen durchgeführt, es werden derzeit an die 130 Anker sein, die wir bereits in den Felsen gesetzt haben", erklärt Projektleiter Markus Adam vom Amt der Steiermärkischen Landesregierung bei einem Baustellenbesuch am vergangenen Donnerstag.

- Der zwölf Tonnen schwere Schreitbagger der Spezialfirma Kaim hängt im steilen Gelände an zwei Stahlseilen.
- Foto: Kern
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Insgesamt sollen rund 200 Anker gesetzt werden, zu einem späteren Zeitpunkt werden an diesen die Sicherungsnetze eingehängt. "Diese sorgen dann dafür, dass kein Steinschlag auf die darunterführende Straße gelangen kann", so Adam.
Gut im Plan
Die Bohrlöcher werden nach einem exakten Rasterplan durchgeführt. "Der Raster gestaltet sich unterschiedlich, je nach Gelände und Kräften, die dann darauf wirken, werden alle paar Meter Anker gesetzt, welche auch unterschiedliche Längen aufweisen", so Adam. Die gute Nachricht: derzeit liegen die Arbeiten – auch aufgrund der guten Witterung – absolut im Zeitplan; wenn alles so optimal weiterläuft, kann die Straße tatsächlich am Palmsonntag-Wochenende zumindest halbseitig geöffnet werden", zeigt sich Adam vorsichtig optimistisch.

- Diese Anker werden in den Fels eingebohrt, später werden daran die Sicherungsnetze montiert.
- Foto: Kern
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Laufend werden die Arbeiten von den Spezialisten evaluiert, regelmäßig werden Begehungen durch den Geologen durchgeführt. Das hat unter anderem schon dazu geführt, dass die Baustelle um etliche Meter ausgeweitet wurde, weil man erkannt hat, dass der Felsen umfangreicher gesichert werden muss als zuvor angenommen.

- Die Bauarbeiten liegen aufgrund der aktuellen Witterung gut im Zeitplan.
- Foto: Kern
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Die nächsten Schritte
Im nächsten Schritt, also sobald die Bohrungen abgeschlossen sind, werden die Sicherungsnetze montiert. Ist der Hang dann gesichert, kann erst an eine Sanierung der darunterliegenden Straße gedacht werden. "Durch die wuchtige Mure wurde die Leitschiene über das Bachbett hinweg in den Gegenhang gedrückt. Diese müssen wir natürlich komplett erneuern, auch die dortige Stützmauer zum Bachbett hin muss erneuert werden und auch das Bachbett gehört noch freigeräumt. Aber während wir diese Arbeiten durchführen, können wir die Straße bereits halbseitig öffnen und den vorbeiführenden Verkehr mittels Ampelsystem regeln", so Adam abschließend.
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