Austrofoma – Österreichs größte Forstfachmesse
Die internationale Forstwelt am Stuhleck
Für vier Tage ist das Stuhleck in Spital am Semmering der Nabel der internationalen Wald- und Forstwirtschaft. Mehr als 16.000 Gäste sind in die Hochsteiermark, darunter auch gleich vier Minister, um die "Austrofoma", Österreichs größte Forstfachmesse zu besuchen.
STEIERMARK. SPITAL/SEMMERING. Die Eröffnung der Austrofoma, der größten Holzfachmesse Österreichs, am Dienstag war zugleich auch das erste informelle Ministertreffen im Rahmen der "For Forest Group", die Forstwirtschaftsminister Norbert Totschnig im vergangenen Jahr gemeinsam mit seinen Ministerkolleginnen und -kollegen aus Finnland, Schweden und Slowenien gegründet hat. In diesem Rahmen werden Fragen im Bereich der EU-Waldpolitik besprochen, um damit eine optimale Abstimmung waldpolitischer Positionen zu ermöglichen. Neben der Unterzeichnung eines „Joint Statement“ wurde gemeinsam mit der Kooperationsplattform Forst Holz Papier (FHP) eine Studie zur ökonomischen Bedeutung der europäischen Forst- und Holzwirtschaft vorgestellt.
Feierlich eröffnet wurde die Austrofoma im Ausstellungsdorf bei der Stuhleck Mittelstation. 168 nationale und internationale Unternehmen zeigen im steilen Gelände, wie eine schonende Holzernte im Bergwald im praktischen Arbeitseinsatz erfolgt. "Es ist ein Alleinstellungsmerkmal der Austrofoma, dass die Ernteeinsätze im Arbeitsbetrieb gezeigt werden", erklärt Klaus Friedl, Organisator und Forstexperte der Landwirtschaftskammer Steiermark. Allein an diesen drei Tagen werden rund 3.000 Festmeter Holz geerntet. "Wir zeigen dem internationalen Fachpublikum, wie eine pflegliche und effiziente Waldbewirtschaftung im Bergland sich auch ökonomisch rechnet", so Cheforganisator Stefan Zwettler, Forstabteilungsleiter der Landwirtschaftskammer.
"Die Forst- und Holzwirtschaft am Standort Europa sichert europaweit rund 17,5 Millionen Arbeitsplätze. Das entspricht der Einwohnerzahl der Niederlande", erklärte Forstminister Norbert Totschnig. Franz Titschenbacher, Präsident der steirischen Landwirtschaftskammer: "Eine Reduktion der Holzerntemenge hat negative Folgen für die Wirtschaftsleistung. Eine Reduktion des Holzeinschlags um nur ein Prozent würde ein Minus von 10,3 Milliarden Euro Brutto-Wertschöpfung und den Wegfall von rund 162.000 Arbeitsplätzen in Europa nach sich ziehen."
Die Austrofoma im Detail:
In diesen drei Ausstellungstagen werden Seilbahnen, Havester sowie Traktoren und auch Pferde Holz ernten, überwiegend in den Beständen der Österreichischen Bundesforste. Zeitgleich werden die neuesten Technologien, zum Beispiel mit Lastendrohnen, zur Aufforstung der Bestände präsentiert. Sicherheit und vor allem eine pflegliche Waldwirtschaft sind die Kernthemen der Forstfachmesse.
Die Austrofoma verteilt sich im Vier-Jahres-Rhythmus auf die Bundesländer Steiermark, Ober- und Niederösterreich. Zuletzt hat sie im Jahr 2019 in Forchtenstein (organisiert von der LK Niederösterreich) stattgefunden. In der Steiermark war die Fachmesse zuletzt 2011 in Stift Rein.
In Puncto Holzernte hat sich Österreich im Laufe der vergangenen Jahrzehnte zum absoluten Pionierland entwickelt. Auf Grund der schwierigen Geländebedingungen im Hoch- und Mittelgebirge und der damit verbundenen hohen Erntekosten war es notwendig, den Technisierungsgrad bei der Bereitstellung des Rohstoffes Holz stets anzupassen und weiterzuentwickeln. Neben der Arbeitssicherheit stehen bei der Holzarbeit Pflege, Wirtschaftlichkeit und ökologische Verantwortung im Vordergrund.
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