Nightshift 2019
Eine Nachtschicht der besonderen Art
„Schwere Unwetter haben die Gemeinde Bruck an der Mur getroffen und zu zahlreichen Sperren, Überschwemmungen und Vermurungen geführt.
Aufgrund des erhöhten Einsatzgeschehens wird das Rote Kreuz ein Versorgungscamp im Bereich der Volksschule Oberaich errichten und mit den Einsatzkräften von Feuerwehr, Bergrettung und Exekutive auf weitere Befehle warten!“
So lautete die Einsatzmeldung für die Großübung „Nightshift 2019“ vor wenigen Tagen.
Dem Einsatzbefehl entsprechend machten sich 50 Mitarbeiter des Roten Kreuzes Bruck an der Mur auf den Weg, um am Spielplatz der Volksschule ihre Ambulanzzelte aufzustellen und in Warteposition zu gehen. Kurz darauf trafen dann auch die Kräfte der Feuerwehren Bruck an der Mur, Oberaich und Picheldorf, die Mitarbeiter der Bergrettung Bruck und der Polizei ein.
Kaum eingerichtet wurden die Einsatzkräfte auch schon zu den ersten Szenarios ausgesendet.
Zeitgleich fanden ein Großbrand im Musikerheim, eine Wohnungsöffnung und eine Geiselnahme statt und auf einen Schlag waren alle 100 Mitarbeiter aufs Äußerste gefordert. Nach rund zwei Stunden konnten alle Einsätze beendet werden und die Mitarbeiter trafen sich zu einer Nachbesprechung und einigen Theorieeinheiten wieder im Camp.
Was zu diesem Zeitpunkt noch keiner ahnte: die „Nightshift“ hatte gerade erst begonnen!
Gernot Glettler vom Roten Kreuz, der diese Großübung geplant hat, hatte noch einiges vor: „Ziel der Übung war es, die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Organisationen zu üben und auch in Extremsituationen die komplexen Aufgaben untereinander zu koordinieren.“
Und so wurden die Kräfte um 0.30 Uhr in die Streitgarnstraße zu einem Verkehrsunfall gerufen. Vorort fanden die Helfer zahlreiche Verletzte, die von einem Traktor gefallen waren vor. 50 Meter unter der Straße lag ein PKW und weitere Verletzte. „Die Dunkelheit, einsetzender Nebel, eine enge Straße ohne Umkehrmöglichkeit und natürlich auch die Aufregung machten es allen Mitarbeitern extrem schwer, den Einsatz unter Kontrolle zu bringen. Letztendlich dauerte es fast vier Stunden, bis alle Patienten gerettet und die Fahrzeuge gesichert waren“, so Glettler, der als Beobachter das ganze Geschehen überblickte.
Gerade die Bergrettung in Kooperation mit der Freiwilligen Feuerwehr leisteten fast Übermenschliches bei der Rettung der Verletzten mittels Seilzug über den steilen Hang. Um 5 Uhr morgens, nach einer extrem anstrengenden, aber auch lehrreichen Nacht, rückten alle Statisten, Einsatzkräfte und Beobachter erschöpft, aber zufrieden wieder ein.
Als Gäste zeigten sich Bürgermeister Peter Koch und Stadtamtsdirektor Markus Hödl begeistert von der Schlagkraft und Professionalität der Brucker Einsatzorganisationen.
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