Bruck verlegt Stolpersteine
Gedenken an jüdische Familie

 In der Herzog-Ernst-Gasse 7 befand sich zwischen 1895 und 1938 der Wohnsitz und das Famileinunternehmen  der Familie Hofmann, der „Wiener Bazar“. | Foto: Stadtmuseum Bruck
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  • In der Herzog-Ernst-Gasse 7 befand sich zwischen 1895 und 1938 der Wohnsitz und das Famileinunternehmen der Familie Hofmann, der „Wiener Bazar“.
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Am Montag, dem 14. November 2022, werden vor dem Gebäude in der Herzog-Ernst-Gasse 7 die ersten vier Stolpersteine in Bruck an der Mur für die jüdische Familie Hofmann feierlich verlegt.

BRUCK. Mit der Verlegung der ersten Stolpersteine für Johanna, Anna, Josef und Sigmund Hofmann setzt die Stadt Bruck in Kooperation mit dem Verein für Gedenkkultur ein Zeichen gegen das Vergessen. Vier im Boden verlegte Gedenktafeln werden künftig an das Schicksal der in Bruck lebenden jüdischen Unternehmer- und Unternehmerinnenfamilie Hofmann erinnern.
Die Stolpersteinverlegung findet am Montag, dem 14. November 2022, um 15 Uhr vor dem Gebäude in der Herzog-Ernst-Gasse 7 statt.

Johanna und Moritz Hofmann hatten acht Kinder, von denen nur zwei die Shoah überlebten (v.l.n.r. Sigmund, Antonia, Rosa, Siegfried, Emil, Selma, Anna und Jakob). | Foto: Stadtmuseum Bruck
  • Johanna und Moritz Hofmann hatten acht Kinder, von denen nur zwei die Shoah überlebten (v.l.n.r. Sigmund, Antonia, Rosa, Siegfried, Emil, Selma, Anna und Jakob).
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Nachfahren kommen

Zur Zeremonie werden auch Nachfahren aus Israel, Chaim und Avi Rainer, Urenkel von Johanna Hofmann, mit ihren Gattinnen anreisen. Angeregt wurde das Projekt von Irmengard Kainz, Obfrau des Museumsvereins und Finanzreferent Werner Anzenberger, seines Zeichens auch Vizepräsident des Dokumentationsarchivs des Österreichischen Widerstandes. Bürgermeister Peter Koch sowie Daniela Grabe vom Verein für Gedenkkultur werden die feierliche Zeremonie eröffnen. Für eine stimmige musikalische Begleitung sorgt die Musikschule Bruck an der Mur.
Die jüdische Familie Hofmann betrieb bis 1938 ein Möbel- und Gemischtwarengeschäft namens „Wiener Bazar“ sowie eine Produktion von Drahteinsätzen, Steppdecken und Matratzen („WIEBA OHG“) in der heutigen Herzog-Ernst-Gasse 7 . Im Dezember 1938 wurde das Unternehmen arisiert.

Nach dem Tod von Moritz Hofmann im Jahr 1906 führte Johanna Hofmann das Familienunternehmen, 1942 wurde sie im KZ Theresienstadt ermordet | Foto: Stadtmuseum Bruck
  • Nach dem Tod von Moritz Hofmann im Jahr 1906 führte Johanna Hofmann das Familienunternehmen, 1942 wurde sie im KZ Theresienstadt ermordet
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Jüdische Tragödie

Johanna Hofmann, Geschäftsfrau und einstige Besitzerin des Gebäudes, wurde 1942 in Theresienstadt ermordet. Auch ihre Kinder Emil (1942 Jugoslawien), Jakob (1942 KZ Jasenovac), Anna, Selma (beide 1942, Ghetto Izbica), Antonia Reiner (1940, KZ Hartheim) und Sigmund (1943 Italien), die Schwiegerkinder Nelly (geb. Spitzer, 1942 Jugoslawien), Malwine (geb. Kohn, 1941, KZ Ausschwitz) und Ludwig Reiner sowie die Enkeltochter Elfriede Reiner (beide 1942, KZ Maly Trostinec) überlebten die Shoah nicht. Den Kindern Rosa Neumann (GB; Israel) und Josef Hofmann (Rumänien; Internierung Mauritius 1940 bis 1945; Israel/Palästina) sowie den Enkelkindern Walter Reiner (Israel/Palästina) und Paul Hofmann (GB; Australien) gelang die Flucht.

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Nach dem Tod von Moritz Hofmann im Jahr 1906 führte Johanna Hofmann das Familienunternehmen, 1942 wurde sie im KZ Theresienstadt ermordet | Foto: Stadtmuseum Bruck
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