Der Aufreger in den Sozialen Medien
Kapfenbergerin zeigt Kickl an
Die Kapfenbergerin Claudia Weiss ist am Freitag in die Polizeiinspektion Kapfenberg spaziert und wollte FPÖ-Chef Herbert Kickl anzeigen – was gar nicht so leicht ist.
Claudia Weiss ist couragiert. Wenn sie von etwas überzeugt ist, dann setzt sie es auch durch, eine Lebenseinstellung, die auch in ihrem Job im Sozialbereich ganz besonders gefragt ist. Claudia Weiss: "Ich will durchexerzieren, was passiert, wenn man den FPÖ-Parteichef Herbert Kickl anzeigt – etwa wegen Gefährdung der öffentlichen Sicherheit. Und was passiert, wenn Tausende meinem Beispiel folgen."
Es reicht! Das denkt sich Claudia Weiss seit geraumer Zeit. "Ja, jeder soll selbst entscheiden, ob er sich impfen lässt oder nicht. Aber, dass ein Abgeordneter im Nationalrat bewusst Falschinformationen verbreitet, sehr viele Menschen dadurch verunsichert, nur um Wählerstimmen zu generieren, das kann man so nicht durchgehen lassen." So hat sie beschlossen, Herbert Kickl anzuzeigen – bei der Polizeiinspektion in Kapfenberg.
"Ich zeig den Kickl an!"
Bis zu diesem Zeitpunkt hat Claudia Weiss noch nie ein Video gedreht – und noch nie jemanden bei der Polizei angezeigt.
Claudia Weiss nach dem Besuch bei der Polizei:
Das mit dem Anzeigen war dann doch nicht so einfach. Letztendlich wurde es eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft Leoben.
Jetzt ist Claudia Weiss gespannt, was weiter passiert. "Ich werde sicherlich demnächst bei der Staatsanwaltschaft nachfragen, was sie unternehmen werden, eine Aktenzahl gibt es ja jetzt."
Viele Reaktionen
Reaktionen hat es Unzählige gegeben, einige negative, aber doch viel mehr positive. "Vielen haben mir zu diesem Schritt gratuliert, andere meinen Mut und haben gefragt, ob ich denn keine Angst hätte", erzählt Claudia Weiss und weiter: "Die Maßnahmen-Gegner sind so laut, dabei sind die Impfbefürworter und all jene, die sich strikt an die Maßnahmen halten, weitaus in der Überzahl. Es ist höchst an der Zeit, dass wir gemeinsam ein Zeichen setzen. Wir sind die Mehrheit!"
Ob sie diesen Schritt noch einmal gehen würde? "Ja, auf alle Fälle. Freuen würde es mich, wenn viele Menschen meinem Beispiel folgen würden und ebenfalls Akzente setzen würden, weil genau das ist auch Demokratie."
"Akt" wandert nach Wien
Der Leobener Staatsanwalt Andreas Riedler bestätigt, dass eine Sachverhaltsdarstellung eingelangt ist – auch von der Polizei selbst; er erklärt auch die weitere Vorgehensweise: "Tatort ist in diesem Fall Wien, deshalb wird diese Sachverhaltsdarstellung umgehend an die Staatsanwaltschaft Wien weitergeleitet. Dort wird geprüft, ob ein Anfangsverdacht vorliegt. Falls ja, wird ein Ermittlungsverfahren eingeleitet." Wird kein Anfangsverdacht festgestellt, wird es auch keine weiteren Ermittlungen geben.
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