Kindberg beginnt sich zu erneuern

Perspektive: Fuzo wird zur Flanierzone | Foto: A3 Architektur
2Bilder
  • Perspektive: Fuzo wird zur Flanierzone
  • Foto: A3 Architektur
  • hochgeladen von Markus Hackl

Bei einer Gemeindeversammlung im Kindberger Volkshaus wurde das Siegerprojekt eines Architektenwettbewerbes zur Neugestaltung des Kindberger Stadtkerns präsentiert.

Die Stadtgemeinde Kindberg wird demnach mit den Projektpartnern "A3 Architektur" (Rudischer, Panzenböck, Pajduch) und Freiland Umweltconsulting (vertreten durch Geschäftsführer Hans-Jörg Raderbauer) in den Umgestaltungsprozess gehen.

Mit dem Kanal beginnts

Die Oberflächengestaltung wird es im kommenden Jahr schlagend. Am 22. Mai wird mit der Sanierung des Kanals begonnen. Das Oberflächenwasser muss am tiefsten Punkt – demnach in der Fußgängerzone – abgeholt werden; der Fäkalkanal verläuft entlang der Durchzugsstraße. "Damit ist es notwendig, dass wir die gesamte Innenstadt vom Parkplatz Ost beim Autohaus Berger bis zum Bereich Unterlercher/Heinisch aufgraben müssen. Über den Winter kommt eine Asphalt-Spritzdecke drüber und im Frühjar 2018 beginnt die Landesstraßenverwaltung mit der Sanierung der Landesstraße – erst dann können wir mit der Oberflächengestaltung beginnen", skizzierte Bürgermeister Christian Sander nochmals den Zeitplan.

Diskussionsgrundlage

Die Projektpartner stellten den rund 200 Besuchern ihr Siegerprojekt vor. Karl Rudischer kam diesmal als Architekt und nicht als Mürzzuschlager Bürgermeister nach Kindberg: "Es wird noch sehr viel zu besprechen und zu diskutieren geben. Dieses Konzept ist nicht mehr als eine Grundidee." Und Rudischer weiter: "Das Wesen der Stadt ist ihre Dichte, Nutzungskonflikte liegen in der Natur der Sache. Mit unserem Projekt wollen wir bereinigen. Wir wollen weglassen, ohne dass etwas fehlt."

Architekt Andreas Pajduch erklärte das Projekt: "Der nördliche Teil mit Gehweg, beidseitigen Parkzonen und Landesstraße bleibt im Wesentlichen unverändert. Neu ist, dass südlich der Landesstraße ein Gehweg eingezogen wird. Der Schwellenbereich, also die Abgrenzung zwischen Straße und Fußgängerzone wird verschmälert, dafür aber multifunktional Nutzbar gemacht. Die Fußgängerzone wird verbreitert."
Weitere Eckpunkte des Projektes: Mit dem Rathausplatz wird ein multifunktional nutzbarer Platz geschaffen. Fußgängerzone und Rathausplatz werden für Veranstaltungen unterschiedlichster Größenordnung adaptiert. Der Kirchplatz erhält ein neues Gesicht. Gehwege, Fußgängerzone und Kirchplatz erhalten einen Natursteinbelag.

Fragen aus der Bevölkerung

Bei der anschließenden Fragerunde wurden erste Anliegen der Bürger abgeholt. Hier ein kurzer Querschnitt:

Parkplätze?
Christian Sander: "Es ist mit der Werbegemeinschaft vereinbart, dass 182 Parkplätze erhalten bleiben. Mit den neuen Parkplätzen bei der Kirche schaffen wir sogar mehr Parkflächen."

Barrierefreiheit?
Die unterschiedlichen Niveaus von Straße und Fußgängerzone werden zusätzlich mit drei begehbaren Rampen durchbrochen. Weiters gibt es eine Begutachtung durch den Verein Capito.

Denkmäler, Brunnen, Blumen, Möblierung?

"Hier wird es noch viel Diskussionsbedarf geben. In unserem Projekt haben wir offene Wasserflächen vermieden, die Brunnen finden sich im Schwellenbereich wieder", erklärte Raderbauer. Die Denkmäler bleiben erhalten, nur der Standort kann sich verändern.
"Wichtig ist: Kindberg bleibt lieblich, Kindberg bleibt eine Blumenstadt", so Bürgermeister Sander.

Frequenzbelebung der Innenstadt?
"Wir als Architekten können nur die Unverwechselbarkeit einer Stadt herausstreichen. Aber ja, mit einem attraktivem Stadstbild steigere ich die Aufenthaltsqualität und ist so ein funktionierendes Mittel zur Frequenzsteigerung", so Karl Rudischer.

Straßenführung?
Die Ortsbildgestaltung und die Sanierung der Durchzugsstraße sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Bei der Straßensanierung gibt das Land die Regeln vor. So wird es keine weiteren Fußgängerübergänge geben. Auch eine Beruhigungszohne ist wegen der Verkehrsfrequenz nicht möglich. Über eine 30er-Beschränkung muss mit dem Land verhandelt werden, ebenso über eine geänderte Vorrangregelung im Bereich Intersport Schöberl (Idee des Landes).

Bürgermeister Christian Sander schloss die Präsentation mit einem Appell ab: "Bringen Sie weiterhin kreative Ideen ein. Es soll ja ein ,Wohnzimmer' für alle Kindberinnen und Kindberger sein."

Perspektive: Fuzo wird zur Flanierzone | Foto: A3 Architektur
Perspektive: Der neugestaltete Rathausplatz von Kindberg. | Foto: A3 Architektur
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.