Mit geballter Kraft gegen die Deponie
Betroffene Anrainer, Bürgermeister und viele Lokalpolitiker wehrten sich mit einer Straßensperre gegen die geplante Deponie im Lamingtal.
"Stoppt die Deponie", Wir wollen keine Dreckschleuder im schönen Lamingtal", Saubere Luft und sauberes Wasser für unsere Kinder", "Sie vernichten 230.000 m² Boden und 12.000 m² Wald". Mit Transparenten und einer Straßensperre der Tragößerstraße wehrten sich rund 200 Teilnehmer am letzten Donnerstag gegen die bei Stegg geplante Baurestmassendeponie und Recycling-Anlage. Ganz vorn Kapfenbergs Bürgermeister Fritz Kratzer, VP-Stadtrat Markus Lindner, der Brucker Bürgermeister Peter Koch, Hubert Zinner, BM von Tragöß/St. Katharein, und Eva Domberger von der Bürgerinitiative. "Wir versuchen alle rechtlichen Einspruchmöglichkeiten und zeigen mit dieser Aktion, dass, wenn alles nichts hilft, wir uns auch auf die Straße setzen", sagte Fritz Kratzer, der die Deponie als "BauMÜLLdeponie" bezeichnete. "Wir wehren uns mit allen Mitteln, es gibt verkehrstechnische und naturtechnische Kriterien, dazu Einwände und Widersprüche bei den Sachverständigen."
Die größten Sorgen? Bis zu 100 zusätzliche Schwerfahrzeuge täglich im Lamingtal (rund 5.000 Anwohner aus Kapfenberg, Bruck und direkte Anwohner wären betroffen), Sorge um Brunnen und Grundwasser, Lärmpegel (die Brecher arbeiten mit einer Lautstärke von 118 Dezibel), Staub, Dreck, Umweltverschmutzung. Anfang dieser Woche wurden Unterschriftenlisten an LH Schützenhöfer, LHStv. Michael Schickhofer und LR Anton Lang übergeben.
Gelassene Stimmung
Am vergangenen Montag lud Bürgermeister Fritz Kratzer gemeinsam mit Stadtbaudirektorin Sabine Christian, Bgm. Peter Koch und Eva Domberger mitsamt Anwalt und Gutachter zu einer Pressekonferenz zur bevorstehenden abfallrechtlichen Verhandlung. Die Stimmung war, wie es Anwalt Wolfgang List formulierte, "hervorragend", denn: "Das ganze Konzept ist äusserst dubios und nebulös, der Antrag wurde schleissig behandelt. Das ist ganz sicherlich keine juristische Meisterleistung", so List. Und: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass es morgen zu einem Abschluss kommt; es wird weder eine Genehmigung noch eine Abweisung geben, da einfach zu viele Unterlagen fehlen oder mangelhaft sind."
In dasselbe Horn stieß auch Gutachter Egon Zwicker, der für die eingereichten Unterlagen nur Kopfschütteln übrig hatte.
Die abfallrechtliche Verhandlung fand übrigens am vergangenen Dienstag, also nach Redaktionsschluss, statt.
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