Reha-Zentrum Aflenz
Neue Leitung bringt frischen Wind

Die neue kollegiale Führung im Rehazentrum Aflenz: Magdalena Brunnhofer, Susanne Gaich und Gerd Köhler. | Foto: Kern
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In den letzten Monaten wurde die gesamte kollegiale Leitung des Rehazentrums in Aflenz ausgetauscht; ein neuer ärztlicher Direktor, eine neue Pflegedienstleiterin und eine neue stellvertretende Verwaltungsleiterin sorgen nun für frischen Wind.

AFLENZ. Alle drei stammen eigentlich aus einem anderen Umfeld, für alle drei war eine gewünschte berufliche Veränderung ausschlaggebend dafür, sich für den Job in Aflenz zu bewerben: die Rede ist von der neuen kollegialen Führung im Rehazentrum Aflenz. Mit Gerd Köhler als ärztlichen Leiter, Susanne Gaich als Pflegedienstleiterin und Magdalena Brunnhofer als stellvertretende Verwaltungsleiterin – die Verwaltungsleiterin ist derzeit in Karenz, die beiden anderen Positionen sind durch Pensionierungen vakant geworden - steht die Rehabilitationseinrichtung in Aflenz unter einer neuen Führung. Und das neue Trio hat sich einiges vorgenommen: "Wir wollen die Reha insgesamt weiterentwickeln und modernisieren", bringt es Susanne Gaich gleich zu Beginn auf den Punkt. "Das betrifft Strukturen, Abläufe, das Therapieangebot, eine technische Aufrüstung aber auch eine neue Schwerpunktsetzung."

Brunnhofer, Köhler und Gaich haben ein gemeinsames Ziel: die Patienten gesünder und mit mehr Wissen als zuvor wieder zu entlassen. | Foto: Kern
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An einem Strang ziehen

Wichtig ist allen dreien dasselbe: nämlich, dass die Patienten des Hauses – es geht hier um die beiden Schwerpunkte Diabetes und Adipositasganzheitlich behandelt werden, d.h. sie werden multiprofessionell versorgt. "Unsere Patienten brauchen Hilfe in vielen verschiedenen Bereichen: Das beginnt bei der richtigen Ernährung, der Bewegung, Hilfestellung bei Alltagsangelegenheiten wie Ankleiden bis hin zu Schulungen, um das Wissen über ihre Erkrankung zu erweitern. Bei uns bekommen sie quasi das Gesamtpaket in Zusammenarbeit mit verschiedensten Experten und Fachärzten. Und es wird jeder dort abgeholt, wo er gerade steht und er bekommt das maßgeschneidert, was er persönlich braucht", so Gaich. 
Klares Ziel
 der neuen Führung ist es, Patienten mit mehr Wissen und gesünder zu entlassen, als sie gekommen sind. Und: "Sie sollen die Erkrankung selbst in die Hand nehmen, d.h. Selbstmanagement aufbauen", so Köhler.

Hier wird ständig gewogen und gemessen. | Foto: Kern
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Wer hier in Aflenz seine Stoffwechselerkrankung in den Griff kriegen möchte, kommt über einen Reha-Antrag, der über den Hausarzt oder auch im Krankenhaus, gestellt wird. "Unser Patientengut ist ganz bunt gemischt, sowohl vom Alter her als auch vom Geschlecht", so Gaich. "Kinder nehmen wir jedoch keine auf, Patienten müssen zumindest 15/16 Jahre alt sein."

"Unsere Patienten sollen die Erkrankung selbst in die Hand nehmen, d.h. Selbstmanagement aufbauen", so Gerd Köhler.

Die Wartezeit auf einen Aufenthalt dauert in etwa drei Monate, der Aufenthalt dauert meiste drei Wochen und die Patienten kommen aus ganz Österreich, denn: "Es ist gar nicht so einfach, ein adäquates Rehazentrum zu finden. Ein vergleichbares gibt es etwa in Alland in Niederösterreich. Aber wenn es um adipöse Patienten geht, die über 160 Kilogramm Körpergewicht haben, sind wir gemeinsam mit Alland die einzigen Zentren in ganz Österreich, wo sie genommen werden." Und das hat einen Grund, muss doch die gesamte Infrastruktur wie Betten, Sessel, Liegen und sogar Fußböden dafür verstärkt werden und ausgerichtet sein – und das verursacht immense Kosten.

Sehr modern und freundlich: der Saunabereich. | Foto: Kern
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Zu den Personen

Der Grazer Gerd Köhler ist seit Dezember ärztlicher Leiter des Hauses. 18 Jahre lang war er zuvor als leitender Oberarzt an der Universitätsklinik für Innere Medizin in Graz tätig; seine Schwerpunkte dort: Endokrinologie und Diabetologie. Er war aber auch in der Forschung tätig. Seine persönliche Weiterentwicklung war für ihn der Grund, von der Klinik ins Rehazentrum zu wechseln. "Hier bin ich für 40 Mitarbeiter zuständig, dazu gehört das gesamte ärztliche Personal genauso wie bspw. Masseure." Was ihm besonders wichtig ist: "Ein ganzheitlicher Therapieansatz. Die Vernetzung unter den verschiedenen Professionen, wie etwa der Diätologie, der Pflege, der Ärzteschaft, aber auch der Psychologie, ist enorm wichtig.

Susanne Gaich hat als Pflegedienstleiterin bereits im Jahr 2021 nach Aflenz gewechselt. Sie war zuvor 30 Jahre lang im LKH Mürzzuschlag in verschiedensten Akutbereichen, wie Intensivstation, Anästhesie und Abulanzen, tätig. Ihre Aufgaben hier: "Die Organisation meiner rund Mitarbeiter, die Dienstplanung, Fort- und Weiterbildung, Investment sowie die Patientenbetreuung. Der Grund für ihren Wechsel? "Ich wollte einfach ein anderes Setting kennenlernen. Es war für mich einfach die Zeit, etwas zu verändern", so Gaich. Der wohl größte Unterschied für sie vom damaligen zum jetzigen Job ist das Patientengut: "Ich bin jetzt weg vom Akutgeschehen eines Krankenhauses. Wir bieten den Patienten hier ein breit gefächertes Therapieangebot und bereiten sie auch nachhaltig auf die Zeit nach der Reha vor, wenn sie wieder zu Hause sind.

Wichtig ist allen dreien ein ganzheitlicher Ansatz in der Patientenbetreuung. | Foto: Kern
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Als völlige Quereinsteigerin ist Magdalena Brunnhofer seit dem Vorjahr in der Verwaltungsleitung im Haus tätig. "Ich war zuvor 15 Jahre lang an der Fachhochschule Joanneum in Kapfenberg als Dozentin in Lehre und angewandter Forschung beschäftigt. Hier in Aflenz liegt mein Schwerpunkt bei der wirtschaftlichen, budgetären und technischen Führung des Hauses sowie der Mitarbeiter-Führung im Verwaltungsbereich, was rund 70 Personen in der Reinigung, Küche mit Service, EDV sowie der Haustechnik umfasst."
Wenn die derzeit karenzierte Verwaltungsleiterin Angelina Rejak wieder in den Job zurückkehrt, das wird voraussichtlich Ende 2023/Anfang 2024 sein, werden die beiden die Verwaltung gemeinsam machen.

Patienten können sich hier bei ihrem dreiwöchigen Aufenthalt richtig wohlfühlen. | Foto: Kern
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Wissenswertes

Insgesamt sind im Rehazentrum Aflenz, das von der Pensionsversicherungsanstalt betrieben wird, rund 130 Mitarbeiter beschäftigt. Erbaut wurde das Haus im Jahr 1970, damals noch als Diätheim. 1981 wurde das Haus zu einem Rehabilitationszentrum ausgebaut und danach immer wieder erweiterter und ausgebaut. Der letzte große Umbau erfolgte 2018/2019, wo vor allem die Patientenzimmer erneuert wurden.
In der Vollauslastung können hier 101 Patienten zeitgleich in Einzelzimmern untergebracht werden.
So wie derzeit in nahezu allen Branchen ist man auch im Rehazentrum Aflenz auf der Suche nach Personal. "Gebraucht werden Arbeitskräfte in allen Bereichen, ob es die Küche ist, die Reinigung, die Pflege oder auch Ärzte", richtet Gaich einen Appell an alle, die in der Region auf der Suche nach einem Job sind.

Das Rehazentrum auf der Luft betrachtet | Foto: PV
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Zur Geschichte

Josefine Schulz, geb. Rois, verhel. Simonlehner, war beim Forstgut Aflenz als Buchhalterin tätig. Sie erwarb am 15. Feber 1949 von der Pensionsversicherungsanstalt der Angestellten (PVA) eine Bauparzelle und errichtete darauf ein Eigenheim, in dem sie eine Frühstückspension führte.
Sie verkaufte ihr Haus am 29. Mai 1967 an die PVA. Vorstand und Übewachungsausschuss der PVA beschlossen am 13. Mai 1968, in Aflenz ein Diätheim zu errichten. Diese Anlage wurde am 3. Juli 1970 eröffnet. Sie verfügte damals über 81 Betten.
Die Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen, die im Diätheim Aflenz behandelt wurden, nahmen in den folgenden Jahren rasch zu. Damit stiegen auch die Anforderungen an die Behandlung dieser Krankheitsgruppe. Modernste diagnostische und therapeutische Einrichtungen sollten geschaffen werden. Umfangreiche Zu- und Umhauten schufen die notwendigen Voraussetzungen zur bestmöglichen Behandlung. So entstand in Aflenz ein nach den letzten medizinischen Erkenntnissen konzipiertes Rehabilitationszentrum, das am 1. Jänner 1981 eröffnet wurde. Es wird als nicht öffentliche Krankenanstalt geführt und ist mit allen Hilfsmitteln ausgestattet, die zur Diagnostik und Behandlung von Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen notwendig sind.

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