Schwere Vorwürfe gegen Leobener Wirtschaftsmanager

Verdacht der Untreue: Leopold Pilsner steht im Mittelpunkt von Erhebungen der Staatsanwaltschaft. | Foto: Foto Freisinger
  • Verdacht der Untreue: Leopold Pilsner steht im Mittelpunkt von Erhebungen der Staatsanwaltschaft.
  • Foto: Foto Freisinger
  • hochgeladen von Wolfgang Gaube

LEOBEN. Ende Mai hatte Leopold Pilsner, Geschäftsführer der Wirtschaftsinitiativen Leoben GmbH, in einem Interview in einem steirischen Wochenmagazin seine Erfolgsstory präsentiert: "Was er anpackt, das funktioniert. In großen Dimensionen zu denken und strategisch zu handeln, macht sich jedenfalls bezahlt."
Jetzt scheint die Karriere des Wirtschaftsmanagers einen Knick bekommen zu haben, vielleicht ist sie auch überhaupt beendet - zumindest in Leoben. Denn die Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei Niklasdorf ermitteln gegen Pilsner. "Verdacht der Untreue" heißt es in einer Presseaussendung der Stadtgemeinde Leoben. Dort hat man Leopold Pilsner umgehend vom Dienst suspendiert. Nach Erhärtung des Verdachtes wurde er aus allen Geschäftsführerfunktionen in Gesellschaften, an denen die Stadt Leoben beteiligt ist, fristlos entlassen. Das sind die Wirtschaftsinitiativen Leoben GmbH (WIL), die Logistikcenter GmbH und das Gewerbezentrum Leoben am Prettachfeld.

Ermittlungen der Staatsanwaltschaft

Dem Leobener Bürgermeister Kurt Wallner wurden Mitte Juli belastende Unterlagen zugespielt, er hat umgehend die Staatsanwaltschaft informiert. "Ich habe in jeder Beziehung korrekt und im Sinne der Stadt gehandelt", erklärt Wallner.
Die Staatsanwaltschaft hat mit der Kriminalpolizeiaußenstelle Niklasdorf die Ermittlungen aufgenommen, es ist zu Durchsuchungen in Pilsners Privathaus und in den drei Firmenzentralen gekommen. Darüber hinaus hat Pilsner um eine dreimonatige Beurlaubung als Gemeinderat gebeten.

Regelmässige Überprüfungen

Der ehemalige Leobener Bürgermeister Matthias Konrad zeigte sich von den Vorwürfen gegenüber Pilsner überrascht: "Ich kann nur hoffen, dass alles, was ihm angeschuldet wird, nicht eintrifft." Pilsner sei - laut Konrad - einer der am meisten überprüften Bediensteten der Stadtgemeinde Leoben gewesen: "Sechs Institutionen haben das abgewickelt. Und mit welchen Geschützen jetzt gegen ihn aufgefahren wird, das wundert mich sehr." Konrad: "Ich habe als Bürgermeister 20 Jahre mit Leopold Pilsner zusammengearbeitet. Vieles, was in Leoben gewachsen ist, trägt auch seine Handschrift. Pilsner hat gute Arbeit geleistet, jetzt soll er ein Krimineller sein?"

Es gilt die Unschuldsvermutung

Die Stadtgemeinde Leoben hat einen Grazer Wirtschaftstreuhänder mit der Fortführung der Geschäfte betraut, Wilhelm Koitz ist interimistischer Geschäftsführer der WIL. Weder Leopold Pilsner noch sein Anwalt waren für eine Stellungnahme erreichbar, es gilt die Unschuldsvermutung.

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.