Lamas und Alpakas zum Grünen See
Zwei Rentiere als Neuzugang am Grünen See

Michelle Kaufmann und Franz Friedam vom Pattererhof in Tragöß haben sich einen lang gehegten Wunsch erfüllt und sich zu ihrem sehr kunterbunten Tierhaufen  auch noch zwei Rentiere angeschafft.

TRAGÖß. Es hat gefühlsmäßig ein bisschen was von der Villa Kunterbunt und Pippi Langstrumpf: Am Pattererhof in Tragöß darf sich tiermäßig scheinbar alles einfinden, was sich hier wohlfühlt. Da gibt es  Lamas und Alpakas, dazu zwei Kamele, Mini-Hängebauchschweine, Zwergrinder, spezielle Hühnerrassen, Kaninchen und einige Katzen. Und seit kurzem auch zwei Rentiere – übrigens die einzigen in der gesamten Steiermark. Wie kommt das? "Ich wollte eigentlich schon seit Jahren Rentiere haben. Aber in Weiz, wo wir vorher gewohnt haben, war der Platz einfach nicht vorhanden; dazu kam dass man Rentiere wirklich sehr schwer bis gar nicht bekommt", erzählt Michelle Kaufmann. "Der Import aus Ländern Norwegen, Finnland, Schweden und der Schweiz ist außerdem nicht erlaubt und in anderen Ländern ist der Tierbestand relativ überschaubar."

Am Pattererhof leben auch zwei Kamele, Jamal und Tamara. | Foto: Kern
  • Am Pattererhof leben auch zwei Kamele, Jamal und Tamara.
  • Foto: Kern
  • hochgeladen von Angelika Kern

Eineinhalb Jahre hat die intensive Suche nun gedauert, es gab einige Absagen, doch jetzt strahlen Michelle Kaufmann und ihr Partner Franz Friedam über das ganze Gesicht, denn Mitte Jänner sind Comet und Cupid am Hof eingezogen. Die beiden Bullen stammen aus einem Wildpark in Norddeutschland , sind zwei bzw. drei Jahre alt und erweitern das tierische Angebot am Hof.

Spezialplatz in Waldnähe

Gehalten werden die beiden Tiere in einem eigenen großzügigen Gehege etwas abseits vom Hof, wo sie sich in Ruhe akklimatisieren können. "Sie haben dort genug Auslauf, einen Unterstand und auch eine Suhle zum Abkühlen", erklärt Kaufmann. Gefüttert werden sie mit Gras, Heu, Ästen, Moos und speziellen Rentier-Pellets. Und sie sind – obwohl zum Wild gehörend – sehr zutraulich. "Sie sind wirklich sehr coole, spannende Tiere und mit normalem Wild eigentlich nicht vergleichbar. Sie sind die einzige domestizierte Hirschart, viel selbstbewusster als normales Wild und sie lassen sich sogar streicheln, wenn man sie füttert", erzählt Kaufmann. Und das sieht man sofort: Kommt sie mit den Leckerlis in die Nähe des Geheges, laufen ihr die zwei Jungs schon entgegen.

Die Alpakas gucken neugierig über den Zaun. | Foto: Kern
  • Die Alpakas gucken neugierig über den Zaun.
  • Foto: Kern
  • hochgeladen von Angelika Kern

Sorgen, dass den Tieren in unseren Breiten zu warm werden könnte, braucht man sich nicht machen, denn: "Die Rentiere haben quasi ein eingebautes Kühlsystem, mit dem sie sich in fünf Stufen abkühlen können", so Kaufmann. Und mit  Walter Obritzhauser haben die Tiere auch einen Tierarzt, der sich immer wieder in die spezielle Literatur einliest und sich bestens um die Tiere kümmert.

Auch Weibchen haben ein Geweih

Für den Transport wurde den Jungtieren aus Sicherheitsgründen das Geweih entfernt, "damit sie sich nicht verletzen können", erklärt Kaufmann. Dieses wird in den nächsten Monaten nachwachsen: "Anders als bei anderen Wildtieren haben bei Rentieren auch die Weibchen ein Geweih, das sie aber anders als ihre männlichen Genossen nicht einmal jährlich abwerfen."

Comet und Cupid sind seit Mitte Jänner in Tragöß zu Hause. | Foto: Kern
  • Comet und Cupid sind seit Mitte Jänner in Tragöß zu Hause.
  • Foto: Kern
  • hochgeladen von Angelika Kern

Rentiere werden bis zu 15 Jahre alt. Um selbst für Nachwuchs sorgen zu können, steht eine Aufstockung um einige weibliche Tiere auf dem Plan, "aber das ist gar nicht so einfach, denn Weibchen sind noch schwieriger zu bekommen als Männchen", erzählt Kaufmann.
Das Ziel ist jedenfalls, die Rentiere so zutraulich zu machen, dass man in Zukunft – ähnlich wie mit den Alpakas – auch Erlebnisse anbieten kann, wie etwa Fotoshootings, Wanderungen oder Fütterungen.

Das könnte dich ebenfalls interessieren:

Turnauer Ortszentrum als steiermarkweiter Musterschüler
Kunst schafft Inklusion mit KU·SCHA·IN

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.