Andrea Winkelmeier zieht Bilanz
Ein Jahr als Bürgermeisterin

Seit einem Jahr ist Andrea Winkelmeier Bürgermeisterin der Stadt Bruck – nach 750 Jahren die erste Frau an der Spitze. | Foto: Ekatarina Paller
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  • Seit einem Jahr ist Andrea Winkelmeier Bürgermeisterin der Stadt Bruck – nach 750 Jahren die erste Frau an der Spitze.
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Seit einem Jahr ist die Brucker Bürgermeisterin Andrea Winkelmeier im Amt. geht es nach ihr, dann sollen noch zumindest sechs weitere Jahre folgen. Sie wird als SPÖ-Spitzenkandidatin in die Gemeinderatswahl 2025 gehen.

BRUCK/MUR. Bei einem Pressegespräch im Brucker Rathaus zog Bürgermeisterin Andrea Winkelmeier Bilanz über ihr erstes Jahr im Amt, über große Herausforderungen und ihre Erfahrungen. Weiters gab sie einen Ausblick auf kommende Projekte. „Bürgermeisterin zu sein heißt ja nicht nur die schönen Erfahrungen zu machen – und davon gab es viele – sondern das braucht auch viel Erfahrung und eine hohe persönliche Belastbarkeit, insbesondere in Zeiten, in denen die Budgets der Gemeinden sehr angespannt sind und ganz oft das Trennende über das Gemeinsame gestellt wird“, beginnt Bürgermeisterin Andrea Winkelmeier beim Gespräch mit Vertretern der Presse ihre Bilanz.

Jahresbilanz der Brucker Bürgermeisterin vor versammelter Presse. Links im Bild Pressesprecher Helmut Maier. | Foto: Ekatarina Paller
  • Jahresbilanz der Brucker Bürgermeisterin vor versammelter Presse. Links im Bild Pressesprecher Helmut Maier.
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Wichtig sei ihr der direkte Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern. "Von defekten Parkticketautomaten bis zur komplexen Budgeterstellung spannt sich mein beruflicher Alltag. Das funktioniert nur mit einem guten Team von 220 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, kompetenten Fachbereichsleitern und einem starken Amtsdirektor." Andrea Winkelmeier weiter: "Wertvoll ist das Gespräch, sei es mit den Menschen in der Stadt oder mit den Fraktionsführern. Wichtig dabei ist es, sich zu erklären und auch klar aussprechen, wenn etwas nicht geht."

"Ich habe früher in meinem Brotberuf Reisen verkauft, da hat es zumeist nur positive Rückmeldungen gegeben und alles hat gepasst. Jetzt bin ich auf der anderen Straßenseite tätig – und plötzlich scheint so vieles nicht zu passen, das ist Politik."
Bgm. Andrea Winkelmeier

Im ersten Jahr ihrer Tätigkeit sei viel gelungen: "Ich denke an den Innenstadtgipfel oder an die Bürgerbefragung mit 3.800 Rückmeldungen. War 2023 das Jahr der Bestandsanalyse, so wollen wir 2024 in die Umsetzung kommen."

Kein Radweg gegen die Einbahn

Heuer im Sommer wird mit der Sanierung der Herzog-Ernst-Gasse begonnen. "Den Verkehr werden wir nicht wegbringen, aber es sollen sich Elemente einer Begegnungszone wie verbreiterten Gehsteigen, mehr Begrünung, einzelnen Ruheinseln wiederfinden. Der Radweg gegen die Einbahn hat sich jedoch erledigt", so die Bürgermeisterin. "Wir wollen nicht gegen die Wünsche der Bevölkerung und der Anrainer handeln, es wird eine andere Lösung geben. Ich werde es wohl aushalten müssen, wenn mir von anderen Fraktionen Mutlosigkeit vorgeworfen wird."

In der Herzog-Ernst-Gasse werden einige Parkplätze geopfert: "Wir wollen dadurch den Menschen mehr Raum geben, das war auch eine zentrale Forderung der Bürgerbefragung und des Innenstadtgipfels."

Ein begrünter Hauptplatz

Auch am zentralen Platz in der Stadt wird sich in den kommenden Monaten einiges tun. Um den Bäumen am Hauptplatz die Möglichkeit zu wachsen zu geben, werden die Ultrakurzparkplätze auf der Sparkassen-Seite weichen, der Boden wird entsiegelt und weiteres Grün wird entstehen. Auch die Beschattung für den Spielplatz am Hauptplatz wird umgesetzt.

"Tiefpunkt war sicherlich der 15. Dezember 2023, mit dem überraschenden Neuwahlantrag der Opposition. Das war niederschmetternd." | Foto: Ekatarina Paller
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"Neubau ist nachhaltiger"

Ein großer Brocken wird der Neubau der Mittelschule sein. "Wir halten uns an den Rat der Experten, die einen Neubau für die nachhaltigste Variante halten. Die Baukosten konnten wir auf 23 Millionen Euro drücken." Baubeginn soll 2025 sein; während der zweijährigen Bauzeit wird eine Containerschule am nahegelegenen Sportplatz als Ausweichquartier dienen. Weiters soll bereits heuer im Herbst in Berndorf mit dem Bau von zwei Kinderkrippen-Gruppen begonnen.

Von Höhen und Tiefen

Befragt nach den Höhepunkten und auch Tiefpunkten erzählt Andrea Winkelmeier: "Highlight war sicherlich das 25-Jahr-Jubiläum von Radio-Grün-Weiß auf dem Hauptplatz, mit 8.000 glücklichen Gästen, die im strömenden Regen ausgeharrt haben – das war bombastisch."

Und der Tiefpunkt: "Das war zweifellos der 15. Dezember mit einem Neuwahlantrag der Opposition in jener Gemeinderatssitzung, in der wir einen neuen Finanzreferent gewählt haben. Für mich ein niederschmetterndes Ereignis, obwohl ich tags zuvor mit den Fraktionsführern das persönliche Gespräch gesucht habe." Und Winkelmeier weiter: "Es mag mein Schwachpunkt sein: Vielleicht bin ich zu ehrlich für die Politik." Sie versuche aber nach wie vor einen neuen Umgang mit den Fraktionen zu finden und stehe regelmäßig im Austausch mit den anderen Parteien.

Von wenigen Tiefpunkten will sich Andrea Winkelmeier nicht abhalten lassen. Sie wird als SPÖ-Spitzenkandidatin in die Gemeinderatswahlen 2025 gehen. "Sollte ich gewählt werden, dann bin ich gerne bereit, die volle Amtsperiode für die Menschen in Bruck zur Verfügung zu stehen."

Stadtgespräche starten

Auch 2024 wird die Einbindung der Bruckerinnen und Brucker einen hohen Stellenwert in Winkelmeiers Politik haben. „Heuer werden wir an sieben Terminen zu den Bürgerinnen und Bürgern in den Stadtteilen gehen, um mit den Betroffenen reden und aus erster Hand informieren. Start ist der 20. März mit der Altstadt im Fokus. Bei diesem Termin um 18 Uhr im Rathaus werden die Neugestaltung der Herzog-Ernst-Gasse und das Projekt „Klimafitter Hauptplatz“ auf dem Programm stehen. Schon ab 16 Uhr können Bürgerinnen und Bürger bei offenen Sprechstunden im Rathaus ihre Anliegen deponieren.

Die Stadtteilgespräche wird es jedes Jahr geben. | Foto: Ekatarina Paller
  • Die Stadtteilgespräche wird es jedes Jahr geben.
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Weitere Stadtteilgespräche finden statt:

  • Dienstag23. April, Oberaich Utschtal:  16 Uhr Sprechstunde bei derFeuerwehr Oberaich und ab 18 Uhr Dialogabend zum
    „Bebauungsplan Mitteraich“.
  • Dienstag21. Mai: Paulahofsiedlung: 16 Uhr Sprechstunde im Wirtschaftsbetriebauf der Murinsel • 18 Uhr Dialogabend
    „Straßensanierungen“.
  • Donnerstag13. Juni: Picheldorf/St. Dionysen: 16 Uhr Sprechstunde beider Feuerwehr Picheldorf • 18 Uhr Dialogabend zu
    allgemeinen Themen.
  • Dienstag27. Aug.: Berndorf: 16 Uhr Sprechstunde beim Roten Kreuz• 18 Uhr Dialogabend zu den Themen
    „Kinderbetreuung/Schulen“.
  • Dienstag24. Sept.: Bruck West: 16 Uhr Sprechstunde bei derFeuerwehr Bruck • 18 Uhr Dialogabend zu
    allgemeinen Themen.
  • Dienstag22. Okt.: Stadtteil Pischk: 16 Uhr Sprechstunde beimGasthaus Ebner-Hollerer • 18 Uhr Dialogabend zu
    allgemeinen Themen.

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