Diskussion im Stadtmuseum Bruck
Gedenken an den Februar 1934
Eine Gedenkveranstaltung zu den Februar-Kämpfen 1934 in Bruck zieht zahlreiche Besucher an und bietet bewegende persönliche Einblicke.
BRUCK/MUR. Eine Gedenk- und Diskussionsveranstaltung, die den Februar-Kämpfen 1934 gewidmet war, fand am 8. Februar im Stadt-Museum Bruck an der Mur statt. Etwa 100 Besucherinnen und Besucher sorgten für ein bis auf den letzten Platz gefülltes Museum.
Die Veranstaltung, initiiert von der SPÖ Regionalorganisation Bruck-Mürzzuschlag, entwickelte sich zu einer lehrreichen und emotionalen Zeitreise. Neben einer Sonderausstellung und einem aufschlussreichen Vortrag von Universitäts-Professorin Karin Schmidlechner über die Ursachen und Entwicklungen der Zeit bis hin zu den Februar-Kämpfen 1934, lieferte Eva Scheriau einen besonders bewegenden Moment.
Sie teilte den Zeitzeugenbericht ihrer Eltern, die im Februar 1934 auf der Seite des Schutzbundes in die Kämpfe in Bruck an der Mur verwickelt waren. Die persönlichen Erzählungen von Eva Scheriau gaben den Anwesenden eine tiefgründige, menschliche Perspektive auf die Ereignisse und die Auswirkungen, die bis heute in den Familien der damaligen Kämpfer nachhallen.
Rolle des Arbeiterführers
Ein Fokus der Veranstaltung lag auf der Rolle von Koloman-Wallisch, als zentrale Figur der Februar-Kämpfe und seinem Widerstand gegen das damalige autoritäre Regime. Nach der Vorführung eines Original-Wochenschau-Films aus dem Jahr 1934 führte NAbg. Jörg Leichtfried durch eine Diskussionsrunde, die die historischen Ereignisse in den Kontext der aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen setzte.
"Die bewegenden Worte von Eva Scheriau erinnern uns daran, dass die Geschichten der Februarkämpfe 1934 nicht nur historische Berichte sind, sondern lebendige Erinnerungen, die weitergegeben werden müssen und niemals in Vergessenheit geraten dürfen", sagte Jörg Leichtfried.
Die Veranstaltung endete mit einem gemütlichen Beisammensein, das zum Austausch und zur weiteren Diskussion einlud. Aufgrund der positiven Resonanz bleibt die Ausstellung mit Originalrelikten aus dieser Zeit noch einige Zeit geöffnet.
Weitere Gedenkveranstaltungen
Das „Theater Artis“ unter der Leitung von Stefan Ofner zeigt am am 10. und 11. Februar (jeweils 18 Uhr) im Brucker Dachbodentheater das Werk "Engelbert Dollfuß: Die Auferstehung".
Das Stück basiert zu großen Teilen auf der Groteske „Plädoyer eines Märtyrers“ von Werner Anzenberger und behandelt die Geschichte von Engelbert Dollfuß auf eine noch nie dagewesene Weise: Dollfuß wird nach 90 Jahren wieder zum Leben erweckt und muss sich nun vor Gericht für seine Verbrechen am österreichischen Volk verantworten. So wird im Theaterstück “Engelbert Dollfuß: Die Auferstehung“ der Kampf zwischen Demokratie und Diktatur neu beleuchtet und in Szene gesetzt: Mittels Videoaufnahmen und sich verändernden Lichtinstallationen wird Engelbert Dollfuß’ steiler Aufstieg und Fall zu einem multimedialen Erlebnis, subtil und aktuell. Regie führte Sofia Grabuschnig.
Weiters wird es am Montag, 12. Februar um 10 Uhr eine Gedenkveranstaltung am Friedhof St. Ruprecht in Bruck am Grab von Koloman-Wallisch geben. Dabei wird auch Landeshauptmann-Stv. Anton Lang anwesend sein. Auch in Kapfenberg wird es am 12. Februar um 10.30 Uhr eine Gedenkveranstaltung am Friedhof geben. In Kindberg wird es am 12. Februar um 14 Uhr auf dem Friedhof zu einer Kranzniederlegung kommen.
• 15. Februar, 18.30 Uhr, Gesprächsforum im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Zukunft braucht Erinnerung" mit musikalischer Umrahmung: Mythos Koloman Wallisch und die Zeit des Austrofaschismus; Pfarrsaal Bruck/Mur.
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