Kommunalpolitik Kapfenberg
Peter Vogl sucht die positive Utopie
Zurück in der Spur: Die Liste Vogl will mehr Aktivität in der Stadtpolitik in Kapfenberg.
Die Luft war draußen, jetzt ist sie wieder da! Ausgestattet mit reichlich Motivation, Ideenreichtum und Enthusiasmus ist das Team der Liste Vogl im Vorjahr in die Gemeinderatswahl im Juni des Vorjahres gegangen, der Aufprall war ernüchternd. Ein Stimmenanteil von 4,86 Prozent, ein Stimmenzuwachs von einem Prozent und das Verbleiben bei einem Gemeinderatssitz. Erhofft hatte man sich weitaus mehr.
Wohnzimmer "Politik Traffik"
"In Kombination mit der Corona-Pandemie sind wir tatsächlich stillgestanden, jetzt haben wir wieder die Bewegung gefunden", sagt Listengründer Peter Vogl in seinem zweiten Wohnzimmer, der "Politik Traffik" in der Kapfenberger Altstadt.
Einen Stillstand orten Peter Vogl und sein enger Mitstreiter Christian Seidl aber immer noch in der Stadtpolitik. "Keine Perspektive, keine Vision, kein Diskurs. Wo bleibt die positive Utopie?", fragt Peter Vogl in Anlehnung an Rudi Dutschke.
Perspektiven in Sachen Klima- und Sozialpolitik, in der Raumordnung, bei der Bürgerbeteiligung wären gefragt. "Geht nicht in Kapfenberg", bekommen wir als Standardargument bei fast jeder Gelegenheit zu hören", so Christian Seidl.
Streitpunkt Mehrzweckhalle
Beispiele werden aufgezählt: fehlendes Verkehrskonzept Königgründe, kein Radfahrkonzept für den Alltagsverkehr, fehlender Lückenschluss Radweg Lamingtal. Rodung der Steinhofallee, , mangelhafte Umsetzung Verkehrsberuhigung Kinderkrippe und eine erwartbare Kostenüberschreitung der Mehrzweckhalle sind Ansatzpunkte für die nächste Gemeinderatssitzung. "Wir befürchten, dass die Mehrzweckhalle zur Elb-Philharmonie Kapfenbergs mutiert", so Peter Vogl in Anspielung auf das Hamburger "Kostenmonster". Eine Frage will er im Gemeinderat immer wieder stellen: "Bleiben die Kosten für die Stadtgemeinde Kapfenberg an der Mehrzweckhalle tatsächlich unverändert?
Das "moralische Gewissen" der Stadt
Gemeinsam mit der KPÖ (ausgestattet mit zwei Mandaten) will man im Gemeinderat das "moralische Gewissen der Stadt" sein. Unbeantwortete Fragen stehen für Peter Vogl im Raum: "In Kapfenberg werden durchschnittlich acht Menschen im Monat obdachlos. Im Jahr sind das 96 Menschen. Was passiert mit ihnen? Auf diese Frage habe ich noch keine Antwort bekommen."
Große Hoffnung setzen die beiden auf die Neubesetzung der Baudirektion, war doch Joachim Ninaus auch schon Geschäftsführer der Ökoregion Kaindorf. "Kommunikation mit Bürgerbeteiligung wäre doch ein Zeichen der Zeit", so Christian Seidl.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.