AK-Wahl von 16. bis 29. April
Schwarzer Wahlkampf in der roten Kammer

Auftakt für den AK-Wahlkampf: Franz Reithofer, Cornelia Izzo, Peter Amreich und Thomas Kammerhofer. | Foto: Hackl
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Peter Amreich, der Spitzenkandidat der ÖVP-Gewerkschafter in der steirischen Arbeiterkammer (AK), startete seine Tour durch die steirischen Bezirke im Bezirk Bezirk Bruck-Mürzzuschlag.

BRUCK-MÜRZZUSCHLAG. Die AK-Wahl findet von 16. bis 29. April in der Steiermark statt, wahlberechtigt sind rund 450.000 Steirerinnen und Steirer, die aufgefordert sind, ihre Vertretung in der Arbeiterkammer zu wählen. Beschäftigte, deren Betrieb kein eigenes Wahllokal eingerichtet haben, erhalten Anfang April automatisch ihre Briefwahlkarte nach Hause geschickt. Auch hier gibt es "schaumgebremsten" Wahlkampf. Die zur Wahl stehenden Listen bringen ihre Kandidaten in Stellung und ringen um Mandate (Kammerrätinnen und Kammerräte) in der Vollversammlung beziehungsweise Sitze im Präsidium und Vorstand.

Thomas Kammerhofer ist Betriebsratsvorsitzender im LKH Bruck und strebt ein Mandat als Kammerrat an. | Foto: Hackl
  • Thomas Kammerhofer ist Betriebsratsvorsitzender im LKH Bruck und strebt ein Mandat als Kammerrat an.
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Der Weststeirer Peter Amreich ist Spitzenkandidat des ÖAAB/FCG. Bei der Briefwahl hakt er bei einem Pressegespräch in Bruck auch gleich ein: "Ich bin ein Verfechter der Briefwahl. Rund 300.000 Wahlberechtigte nutzen die Briefwahl, sie ist gegenüber der Wahlen in Betrieben weniger von Strömungen und Stimmungen im Betrieb beeinflusst. Ich könnte auch mit einer klassischen Wahl an einem Sonntag in einem Wahllokal leben, da würde es aber an der Wahlbeteiligung hapern."

Die Wahlbeteiligung hat sich in den vergangenen Wahlen bei rund 30 Prozent eingependelt. "Ich will mit meinen Forderungen ganz bewusst auch jene 70 Prozent ansprechen, die sich normalerweise nicht an dieser Kammerwahl beteiligen", erklärt Peter Amreich.

"Keine Scheu vor Diskussion"

Seine wichtigsten Forderungen: Senkung der Lohnnebenkosten, weitere Steuersenkungen und keine Besteuerung der Überstunden. Er kommt mit einem einfachen Beispiel: "32 Stunden Wochenarbeitszeit mit der üblichen Besteuerung, die verbleibenden acht Stunden (bzw. 6 1/2) steuerfrei. Ebenso müssten 45 besteuerte Arbeitsjahre genug sein." 

Dass er sich mit diesen Forderungen beim ÖVP-geführten Wirtschaftsministerium kein Jubelgeschrei abholt ist ihm bewusst: "Ich scheue mich vor keiner Diskussion, egal von welcher Seite."

Als höchster Gewerkschafter in der steirischen ÖVP rückt er an die Stelle des Bruckers Franz Gosch, der mittlerweile seinen Ruhestand zu genießen weiß. So ist Peter Amreich auch Obmann der steirischen und österreichischen Pendlerinitiative: "Wir fordern eine deutliche Erhöhung des Kilometergeldes und eine Beibehaltung der Pendlerpauschale."

Die "regionalisierte" Arbeiterkammer

FCG-Spitzenkandidat auf Bezirksebene ist Thomas Kammerhofer, Betriebsrat im LKH Bruck: "Gerade in dieser für das Krankenhaus sehr herausfordernden Zeit ist es enorm wichtig, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu unterstützen", so Thomas Kammerhofer. Die Wiedererlangung der Dienstplansicherheit war für ihn ein wichtiger Schritt. Einsetzen will er sich für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, mit einem besseren Angebot der Kinderbetreuung und mehr Kindergartenplätzen.

Der Bezirk Bruck-Mürzzuschlag zählt 19 Gemeinden mit 98.500 Einwohnern, davon sind rund 44.600 Erwerbstätige und davon mehr als 39.000 unselbstständig Beschäftigte, mit mehr als 26.000 Auspendlern aus der eigenen Gemeinde pendeln 60 Prozent der Erwerbstätigen zu ihrem Arbeitsplatz. Die Anzahl der Beschäftigten ist etwas gesunken, im Verlauf von zehn Jahren gab es einen Rückgang von 1.000 unselbständig Erwerbstätigen im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag. Die Zahl der Erwerbstätigen ist im selben Zeitraum konstant geblieben∞ im Bezirk gibt es rund 7.500 Betriebe.

"Gebrauch vom Wahlrecht"

Cornelia Izzo ist Obfrau der ÖVP-Bezirkspartei: "Das Wesen einer gut funktionierenden Sozialpartnerschaft ist es, eine Vielfalt an Meinungen zuzulassen. Wichtig ist die Rückkehr zu einer gesunden Einstellung zum Begriff Arbeit." Sie appelliert ganz besonders an die berufstätigen Frauen: "Gerade für uns Frauen war das Recht zu wählen lange keine Selbstverständlichkeit. Jetzt sollten wir von diesem Recht auch Gebrauch machen."

ÖVP-Bezirksgeschäftsführer Franz Reithofer definiert, wie hoch man sich die Latte beim Wahlziel legen will: "Auf Landesebene wäre der Wiedergewinn des Vizepräsidenten ein schöner Erfolg. Auf Bezirksebene würden wir uns über einen Kammerrat sehr freuen."

Insgesamt gibt es 115 Kammerräte in der Steiermark – das sind auch die Sitze in der Vollversammlung. 72 Mandate entfallen auf die FSG/SPÖ, 15 auf ÖAAB/ÖVP, 13 auf die Freiheitlichen Arbeitnehmer, je fünf Mandate auf die Grünen Gewerkschafter und den Gewerkschaftlichen Linksblock.

Link:
• Arbeiterkammer Steiermark

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