Vorübergehende Flüchtlingsaufnahme in Bruck

Das Gebäude der ehemaligen Bakip in Bruck wird in wenigen Wochen zur neuen Heimat für rund 70 Flüchtlinge. Das hat Bürgermeister Hans Straßegger gemeinsam mit Stadtpfarrer Johann Feischl, Soziallandesrat Siegfried Schrittwieser und Caritas-Direktor Franz Küberl im Rahmen einer Pressekonferenz am Dienstag bekanntgegeben. "Eine außergewöhnliche Situation erfordert nun einmal außergewöhnliche Solidarität", betont Straßegger. Weil aber die Stadt Bruck selbst über kein passendes Gebäude verfügt, wurde das leerstehende Gebäude der ehemaligen Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik, das im Besitz der Caritas ist, kurzfristig zur Verfügung gestellt. "Aufgrund der räumlichen Situation steht außer Zweifel, dass es sich nur um eine begrenzte und vorübergehende Unterbringung handelt", betont Straßegger. Der Vertrag läuft ab sofort bis Ende März, mit der Option, diesen bis Mitte des nächsten Jahres zu verlängern. Dann sollen die Asylwerber in andern Quartieren untergebracht werden.

Betreuung durch die Caritas

Betreut werden sollen die Asylwerber von insgesamt zehn multikulturellen und mehrsprachigen Mitarbeitern der Caritas. Eine weitere Ansprechperson ist jederzeit erreichbar, sollten sich irgendwelche Fragen bzw. Schwierigkeiten mit der unmittelbaren Nachbarschaft ergeben.
Derzeit gibt es in Bruck an der Mur 87 Flüchtlinge aus 15 verschiedenen Nationen, wovon ein Großteil in der Pischkerstraße untergebracht ist. Mit den weiteren 70, die in wenigen Wochen in der ehemaligen Bakip Unterschlupf finden, beherbergt die Stadt dann insgesamt 160 Asylwerber. "Das entspricht einem Prozent der Gesamteinwohnerzahl der Stadt, das ist auf jeden Fall zumutbar", so Straßegger.

Verwantwortung übernehmen

Laut Landesrat Siegfried Schrittwieser sind derzeit alle steirischen Gemeinden gefordert sich zu überlegen, ob und wie man Flüchtlinge unterbringen kann. "Wir haben alle Verantwortung und müssen diese nun auch übernehmen. Derzeit sind in der Steiermark 3.500 Flüchtlinge registriert, wir aber rechnen mit weiteren 700. Wir werden darauf achten, die alles gerecht in den Bezirken und Gemeinden aufzuteilen. Ich kann aber nicht garantieren, dass wir bei passendem Raumangebot nicht auch ohne die Zustimmung der jeweiligen Bürgermeister Flüchtlinge unterbringen werden."
Und in Bezug auf die Kritik, das der Bezirk Bruck-Mürzzuschlag nun nach der Aufregung rund um das Asylwerberheim in Spital am Semmering nun wieder Flüchtlinge unterbringen wird: "Der Bezirk Bruck-Mürzzuschlag ist derzeit sehr belastet, was das Thema Asylwerber betrifft, aber ich habe der Bundesministerin das Versprechen abgerungen, dass das Haus Semmering geschlossen wird, sobald die Steiermark ihre Quoten zu 100 Prozent erfüllt. Und daran werde ich auch festhalten", so Schrittwieser. Ziel sei es laut Landesrat, bis Ende Jänner die Flüchtlinge aus Spital auszusiedeln und in anderen Quartieren unterzubringen.