Jung, Klein & Erfolgreich
Der Natur verbunden: Zimmerei und mehr

Ein Idyllisches Bild: Zimmerei Paul Schneck und Arche-Hof in Halltal.
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MARIAZELL. Jung, Klein & Erfolgreich besuchte Holzbaumeister Paul Schneck, der mit seiner Frau auch einen Arche-Hof führt. Seit fünf Jahren ist Paul Schneck aus Halltal bei Mariazell selbstständig. Er hat eine Lehre als Zimmerer absolviert und ist geprüfter Zimmerermeister, heute heißt es Holzbaumeister.

20 Jahre lang war Klaus Egger im selben Ort sein Vorgesetzter. Der Wunsch zur Selbstständigkeit kam mit dem Wechsel der Eigentümer. Die Entscheidung fiel insofern leichter, da Grund und Boden vorhanden waren. Vor 20 Jahren haben Paul Schneck und seine Frau Claudia ein Anwesen gekauft, auf dem sie seither eine Landwirtschaft führen und eine Ferienwohnung vermieten.

Ein Idyllisches Bild: Zimmerei Paul Schneck und Arche-Hof in Halltal.
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So kommt es, dass neben der Weide der vom Aussterben betroffenen Blobe-Ziege die Werkstätte von Meister Schneck steht. Dort arbeiten mit ihm sein Sohn, Bruder sowie ein Geselle. Obwohl im selben Ort andere größere Zimmereien angesiedelt sind, gibt es kein Konkurrenzdenken: „Manches überschneidet sich, aber wir als kleiner Betrieb arbeiten zu beinahe 100 % für Privatpersonen."

Im neu und selbst gebauten Büro zeigen uns Paul und Claudia Schneck ihre Arbeit.
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Planung, Statik und Bau

Ein Holzbaumeister wie Paul Schneck darf Einreichunterlagen für die Baubehörde erstellen und unterfertigen und die Statik berechnen. Das ist der Unterschied zum Zimmererteilgewerbe und ein Vorteil für die Kunden. Alles kommt aus einer Hand mit einem Ansprechpartner. Grundsätzlich könnte die Zimmerei ein ganzes Holzhaus bauen, was sich aber aufgrund der Mannkapazität nicht ausgeht. Meist sind es Zubauten, Aufstockungen, Gaubenausbauten und landwirtschaftliche Bauten. Wenn Zeit ist, werden auch kleinere Reparaturen erledigt. Wobei die Aufträge eines gemeinsam haben: Baustoff Massivholz und zu 95 % vom Sägewerk im Ort! Ein regionaler und nachhaltiger Vorteil ohne Lieferprobleme. Die Hölzer werden je nach Bauwerk ausgewählt. So kommt für innen die Fichte zum Einsatz, für Terrassen, Steganlagen und Brückengeländer die Lärche. Zwar teurer, aber mit der doppelten Lebensdauer.

Das aktuelle Projekt im 18. Wiener Bezirk.
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Halltal trifft Wien

Im 18. Wiener Gemeindebezirk werden derzeit zwei zweigeschossige Lärchenholz-Balkone errichtet. Ein großer Auftrag, alles muss nach einem 120 Jahre alten Bestand 1:1 nachgebaut werden. Besonders die Details wie runde Kopfbänder, gedrechselte Ziersäulen und Ornamentgitter sind eine Herausforderung, die nicht viele annehmen und zimmern können.

Gezimmerte Ornamentgitter - das kann nicht jeder.
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Der Natur verbunden

Beim Besuch kommt man am Arche-Hof Braschl von Frau Claudia – ein Arche-Hof ist eine Zucht- und Präsentationsstätte seltener Nutztierrassen – nicht vorbei. Ein Sulmtalhahn kräht, Pferde freuen sich an der Natur und die Mangalizaschweine und Blobe-Ziegen haben es gut im großen Freigelände. Das Büro wurde vor zwei Jahren zugebaut, aus Massivholz versteht sich. Darin hängen Bilder von selbst gebauten Gebäuden, Brücken bis hin zum Kirchturm.

Die vom Aussterben bedrohte Blobe-Ziege hat eine Heimat gefunden.
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Wie zufrieden ist Meister Schneck: „Es war schwer vorhersagbar. Mittlerweile sind wir zu viert. Das ist ein Zeichen, dass sich alles gut entwickelt.“ Wie lange dauert es, wenn ich heute einen kleinen Wohnhauszubau in Auftrag gebe: „Momentan länger, weil wir zum Glück viel Arbeit haben“, so Schneck zufrieden. Sonst dauert es von der Planungsphase bis zum Bauvorhaben mit den Professionisten rund ein halbes Jahr. Was sich aber lohnt: Alles massiv und von Hand gemacht.

Andrea Stelzer

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