Ein Labor auch für alle Hobby-Wissenschafter
Das "FabLab" an der Fachhochschule Joanneum in Kapfenberg ist seit vergangenen Mittwoch zugänglich.
Der Begriff "Elfenbeinturm" ist für viele untrennbar mit Universität, Fachhochschulen und mit allem, was mit Wissenschaft zu tun hat, verbunden. Um diese Distanz zur Normalbevölkerung, die den höheren Bildungseinrichtungen ja sehr oft zum Vorwurf gemacht wird, etwas aufzulockern, hat man sich an der Fachhochschule (FH) Joanneum in Kapfenberg etwas Spezielles einfallen lassen: nämlich die Einrichtung eines so genannten "FabLabs". "FabLab" steht für Fabrication Laboratory und ist dafür gedacht, dass Privatpersonen als auch Unternehmen Dinge selbständig produzieren können. "Mit der Eröffnung des FabLab am Standort Kapfenberg wollen wir alle Interessierten dazu einladen, mit modernsten technischen Geräten selbst etwas auszuprobieren und den eigenen Erfindergeist zu wecken", so Martin Payer, kaufmännischer Geschäftsführer der FH Joanneum.
Zur Verfügung stehen Geräte wie mehrere 3D-Drucker, ein Laser-Cutter, eine programmierbare Fräse und jede Menge Spezialwerkzeuge. Im Mittelpunkt steht jedoch das Experimentieren und das Weitergeben von Wissen.
Digitalisierung
Seit vergangenen Mittwoch ist diese Hightech-Werkstatt im Smartlab der FH offiziell eröffnet und für alle Interessierten zugänglich. Sechs Mitarbeiter stehen mit Rat und Tat zur Seite und unterstützen die Besucher bei der Einführung in die Gerätenutzung. "Unser Ziel ist es, einen Kontakt der Bevölkerung zur FH zu schaffen und die Digitalierung für alle greifbarer zu machen", bringt es Institutsleiter Martin Tschandl auf den Punkt. Aber auch kleineren Unternehmen soll geholfen werden. "Wir wollen all unseren Unternehmen gleiche Entwicklungschancen ermöglichen. Unternehmen, die mit Industrie 4.0 und Digitalisierung nicht oder noch nicht umgehen können, haben wir hier die Möglichkeit, ohne Investitionen und mit hochspezialisierter Beratung auszuloten, ob es einen entscheidenden Schritt für ihr Business bringt. Wir setzen darauf, dass sich damit unsere Unternehmen zukunftsfit aufstellen können und Start-ups neu ansiedeln werden", erklärt dazu Bürgermeister Fritz Kratzer, der sich bei der offiziellen Eröffnung von Stadträtin Jenny Baiel vertreten ließ.
Den Zug nicht verpassen
Weltweit gibt es rund 1.400 solcher FabLabs, in der Steiermark bislang nur an den Standorten Graz und Leoben. "Es handelt sich dabei um einen absoluten Trend, da müssen wir mitkommen", so Tschandl. "Das ist vor allem für junge Leute für die weitere Zukunft wichtig, auf diesen Zug aufzuspringen und keine Angst vor diesem Thema zu haben."
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