Wirtschaftsimpuls durch "Area Süd"
"Eine Jahrhundertchance für die regionale Wirtschaft"

Reden über Chancen und Möglichkeiten: Alexander Sumnitsch, Astrid Baumann, Gabi Lechner, Martina Romen-Kierner und Thomas Marichhofer. | Foto: WKO/Klaus Morgenstern
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Großes Interesse an den wirtschaftlichen Chancen und Möglichkeiten, die durch Koralm- und Semmeringtunnel auch in den Bezirken Bruck-Mürzzuschlag und Leoben entstehen, zeigte sich bei einer Wirtschaftskammer-Veranstaltung in Bruck.

BRUCK-MÜRZZUSCHLAG, LEOBEN. Immer lauter werden die Rufe, dass Koralmtunnel und Semmeringtunnel die Jahrhundertchance für die steirische Wirtschaft sein werden. Immer mehr Initiativen nehmen sich diesem Thema an, auch die Wirtschaftskammer (WKO) ist mit der Gründung der "Area Süd" und der Definition eines gemeinsamen Wirtschaftsraumes Südösterreich mit Steiermark und Kärnten auf diesen Zug aufgesprungen.

Bei einer Impulsveranstaltung in den Räumen der Brucker Wirtschaftskammer wurde über die Chancen für die Region innerhalb dieses sich gerade bildenden Wirtschaftsraumes diskutiert. Wirtschaftskammer-Vizepräsidentin Gabriele Lechner erzählte über die Struktur der Area Süd: "Dadurch entsteht mit Steiermark und Kärnten die zweitgrößte Wirtschaftsregion Österreichs und soll den steirischen Unternehmen einen starken Impuls für die kommenden Jahrzehnte geben." In diesem Wirtschaftsraum leben 1,8 Millionen Menschen; mehr als 50.000 Arbeitgeberbetriebe mit 730.000 Beschäftigten erbringen eine Wirtschaftsleistung von rund 70 Milliarden Euro. Auch die rund 9.000 Betriebe der Bezirke Bruck-Mürzzuschlag und Leoben wollen als gewichtiger Teil dieser Region wahrgenommen werden.

Die Südbahn wird mit Koralm- und Semmeringbasistunnel zu einem Wirtschaftsmagnet, von dem auch die Obersteiermark profitieren will. | Foto: Chris Zenz/ÖBB
  • Die Südbahn wird mit Koralm- und Semmeringbasistunnel zu einem Wirtschaftsmagnet, von dem auch die Obersteiermark profitieren will.
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Ein Leben im Korridor

Eva Wutte von der WKO Kärnten und Ewald Verhounig von der steirischen WKO erklärten, warum dieser Wirtschaftsraum gar so besonders ist: "In der gesamten EU gibt es elf Transitkorridore, fünf davon führen durch Österreich. Für uns von großer Bedeutung sind die Baltisch-Adriatische-Achse mit dem Zielhafen Triest und die Alpine-Westbalkan-Achse über Salzburg bis zum slowenischen Hafen Koper mit Graz als Umschlagplatz."

In Österreich ist seitens ÖBB ein integraler Taktfahrplan in Ausarbeitung, der in einem Schienenkreis die großen Wirtschaftsräume Wien-Linz-Salzburg-Villach/Klagenfurt und Graz verbindet. "Dazu braucht es ein leistungsfähiges Schienennetz. Forciert muss der viergleisige Ausbau der Verbindung Bruck-Graz werden. Auch zwischen Bruck und Mürzzuschlag wird noch in die Bahninfrastruktur investiert werden müssen", so Ewald Verhounig.

Astrid Baumann, Regionalstellenobfrau der WKO-Leoben, wies darauf hin, auf Nebenstränge von internationalen Transitrouten nicht zu vergessen: "Das Palten-Liesingtal und das Murtal brauchen beste Anbindungen an die großen Transitachsen. Deshalb ist ein Ausbau der Pyhrn-Schober-Achse mit einem zweigleisigen Ausbau des Bosrucktunnels unerlässlich." Eine Forderung, die auch NAbg. Andreas Kühberger, zugleich auch Bürgermeister von Mautern, bekräftigte.

Ab dem Jahr 2030 sollen die Züge nicht mehr über den Semmering fahren, sondern unten durch. | Foto: Pixabay/Florian Kropshofer
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Kein gemeinsamer Bahnhof

Thomas Marichhofer ist neuer Regionalstellenobmann für die WKO Bruck-Mürzzuschlag: "Wir müssen darauf drängen, den Schienenausbau zwischen Mürzzuschlag und Graz voranzutreiben, auch mit einer Priorisierung auf den Personenverkehr. Gerhard Deutsch, Geschäftsführer der MVG, warf ein, dass man dabei auf den Lärmschutz nicht vergessen dürfe, da die leistungsstarke Südbahn viele Ortszentren entlang des Mürztales durchfahre.
Der Kapfenberger Vizebürgermeister Erwin Fuchs erwähnte, dass die Städte Bruck und Kapfenberg eine große Chance vertan hätten, weil man sich zu keinem gemeinsamen Bahnhof durchringen konnte. 

Günther Wagner, Bürgermeister von Thörl mahnte: "Jede Investition entlang der Hauptverkehrsrouten wirkt wie ein Magnet, der Betriebe anzieht. Das geht zulasten der ländlichen Regionen abseits der großen Verkehrswege." Eine Befürchtung, die auch Hugo Sampl, Unternehmer in Gußwerk bei Mariazell und Obmann der WKO-Teilorganisation Mariazellerland ist, teilt. "Geht es nach der Lebensqualität, dann kann ich mir keinen schöneren Ort zum Leben vorstellen, als Gußwerk. Müsste ich aber als Unternehmer nochmals einen Betrieb aufbauen, dann würde ich Standorte zwischen Bruck und Mürzzuschlag wählen oder gleich Linz/Wels ansteuern."

Gabriele Lechner fasste zusammen: "Mit der Schaffung der Area Süd ist die Wirtschaftskammer in eine Vorleistung gegangen, jetzt liegt es an der Politik mit notwendigen Infrastrukturmaßnahmen nachzuziehen."

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