Steirer sind die Sieger des Kroatien-Beitritts
Studie belegt: Steiermark profitiert am meisten vom neuen EU-Mitglied im Südosten.
Was lange währte, wurde mit 1. Juli endlich gut: Kroatien ist seit diesem Datumoffizielles Mitglied der Europäischen Union (EU). Und am meisten jubeln darüber darf Graz und die gesamte Steiermark. Dies belegt eine brandaktuelle Studie von Joanneum Research, die Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann zu diesem Anlass in Auftrag gab.
Demnach ist die Steiermark im Österreich-Vergleich der wichtigste Handelspartner für die Kroaten.
Mit durchaus ansehnlichen Zahlen: 340 Millionen Euro macht das Volumen an Produkten und Dienstleisteung aus, das steirische Unternehmen jährlich nach Kroatien liefern. Im Gegenzug werden Leistungen in der Höhe von 180 Millionen Euro importiert. Ebenfalls nicht zu unterschätzen: Im Rahmen des Einkaufstourismus kaufen kroatische Bürger im Wert von rund 15,4 Millionen Euro in der Steiermark ein, rund 80 Prozent davon im Großraum Graz.
Und auch die Zukunftsprognosen klingen vielversprechend: "Die Steiermark profitiert durch die geografische Nähe und die bestehenden Handelsbeziehungen überproportional. In der Steiermark profitieren durch den EU-Beitritt Kroatiens vor allem die steirische Eisen- und Stahlindustrie sowie die heimische Land- und Forstwirtschaft", so das Zitat aus der Studie von Joanneum Research.
Stichwort bestehende Beziehungen: Rund 70 steirische Unternehmen sind jetzt bereits vor Ort aktiv, die prominentesten unter ihnen: Christof Group aus Graz, Boxmark, Tondach Gleinstätten und Knauf. Die Steiermark exportiert vor allem Lederprodukte (109 Millionen Euro), elektrischen Maschinen (65 Millionen Euro) sowie Waren aus Stahl (56 Millionen Euro) nach Kroatien. Importiert werden in ers-ter Linie elektrische Maschinen (100 Millionen Euro) sowie mechanische Geräte (24 Millionen Euro).
Kroatien in Zahlen
Kroatien hat 4,4 Millionen Einwohner, Zagreb ist die Hauptstadt.
9.556 kroatische Staatsbürger leben in der Steiermark, sie stellen rund 8 Prozent der ausländischen Arbeitskräfte in unserem Bundesland.
500 kroatische Studenten sind an steirischen Unis inskribiert.
Die kroatische Arbeitslosenquote ist mit 13,4 Prozent im Vergleich zu den Nachbarländern relativ nieder.
Für 2014 ist ein Wirtschaftswachstum von 2 Prozent prognostiziert.
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