Bestes Trinkwasser fürs ganze Land

Das ZWVHS-Betriebsgebäude in St. Ilgen: In 86 Metern Tiefe wird der unterirdische Grundwasserkörper "angezapft". | Foto: ZWVHS
2Bilder
  • Das ZWVHS-Betriebsgebäude in St. Ilgen: In 86 Metern Tiefe wird der unterirdische Grundwasserkörper "angezapft".
  • Foto: ZWVHS
  • hochgeladen von Markus Hackl

Große Niederschlagsmengen (bis zu 2.000 mm jährlich) sind die Basis des Wasserschatzes im Hochschwab. Tief unter den Felsen im Karst beziehungsweise im Schotter verbirgt sich dieser Wasserschatz – reines klares Trinkwasser. Dolinen, Schächte, Klüfte und Spalten leiten das Regen- und Schmelzwasser in das Innere des Berges, den ein gigantisches Gefäßsystem aus unterirdischen Wasseradern und Seen durchzieht.
Seit 1993 werden auch die Wasservorkommen des südlichen Hochschwabs zur Versorgung des steirischen Zentralraumes mit Trinkwasser genutzt. An der Südseite des Hochschwabs wurden in der Eiszeit riesige Schotterhalden abgelagert. Für das Karstwasser, das hier einströmt, wirkt dieser Schotter als Speicher und Filter. In der Tiefe des Schotters vollzieht sich eine geheimnisvolle Wandlung. Das Grundwasser umspült das Gestein, nimmt dabei die wertvollen und lebenswichtigen Mineralstoffe und Spurenelemente auf und wird so wertvolles Trinkwasser. Bis das Wasser diesen Schotterkörper durchströmt hat, vergehen zumeist zwei bis vier Jahre.

Körper statt Quelle
Wer sich beim Bodenbauer eine Quelle, ähnlich der Kläfferquelle bei Wildalpen erwartet, der irrt: Jener Schotterkörper, über dem sich die Brunnen der Zentral-Wasserversorgung Hochschwab Süd, Gesellschaft m.b.H. befinden, liegt zu Füßen des Berges, am Ursprung des St. Ilgener Tales und ist ein riesiger Grundwasserkörper, dessen jährliche Grundwassererneuerung bis 40 Millionen Kubikmeter beträgt. Hier beginnt auch die lange Reise des Wassers (jährlich 6,3 Millionen Kubikmeter) durch die 78 Kilometer lange Trinkwassertransportleitung der Zentralwasserversorgung Hochschwab Süd. Der Großteil des unterirdischen Wasserschatzes fließt über die Oberflächengewässer Richtung Süden weiter.

Verband wird gegründet
Zur Erschließung und Nutzung eines Gebietes dieser Größenordnung wurde 1971 der Wasserverband Hochschwab-Süd mit 27 Mitgliedsgemeinden gegründet.
1973 wurde zum Schutz aller Hochschwabgewässer das ganze Hochschwabgebiet mit 570 Quadratkilometer als Trinkwasser-Schon- und Widmungsgebiet ausgewiesen.
1981 wurde die Zentral-Wasserversorgung Hochschwab Süd Gesellschaft (ZWVHS) gegründet, bestehend aus elf Gesellschaftern für den Bau und Betrieb einer überregionalen Trinkwasserversorgung von St. Ilgen in die Landeshauptstadt Graz.
"Wir entnehmen 200 Liter Trinkwasser in der Sekunde. Die Entnahmemenge ist seit Jahren gleich und ist für die Versorgung unserer Mitgliedsgemeinden sowie der Holding Graz ausreichend", erklärt ZWVHS-Betriebsleiter Friedrich Holzer. Mit Trinkwasser versorgt werden die Gemeinden Thörl, Tragöß-St. Katharein, Kapfenberg, Bruck, Pernegg und Frohnleiten. Ab der Übergabestelle Friesach übernimmt die Holding Graz die weitere Versorgung mit Trinkwasser. Das Hochschwab-Wasser wird – ergänzt durch regionale Brunnenanlagen – von der Holding über Graz bis ins Leibnitzer Feld geleitet, weiters in Richtung Hartberg und von dort über den Südosten der Steiermark wieder in Richtung Leibnitz. Mit diesem Ringwasserleitungsnetz ist es möglich, die Trinkwasserversorgung für die Süd- sowie Südoststeiermark sicherzustellen.

Ausflugstipp: Das Hochschwabmuseum beim Bodenbauer in St. Ilgen ist im Besitz des Zentralwasserbandes Hochschwab Süd. Heuer mit einer sehenswerten Ausstellung. Hier gibt's mehr Infos dazu

Das ZWVHS-Betriebsgebäude in St. Ilgen: In 86 Metern Tiefe wird der unterirdische Grundwasserkörper "angezapft". | Foto: ZWVHS
ZWVHS-Betriebsleiter Friedrich Holzer hat sich ganz dem Wasser verschrieben.
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Die Gemeinde Kapfenberg wird feierlich zur Stadt erhoben, April 1924. | Foto: Pachleitner/Archiv Stadt Kapfenberg
3

Kapfenberg Spezial: 100 Jahre Stadt Kapfenberg
Kapfenberg wird feierlich zur Stadt erhoben

Die Stadt Kapfenberg feiert heuer ihren 100. Geburtstag. Exakt am 13. April 1924 wurde die Marktgemeinde Kapfenberg zur Stadt erhoben. KAPFENBERG. "Mit Erlass des österreichischen Bundeskanzleramtes vom 4. März 1924, Zahl 43.841/8, wurde die Marktgemeinde Kapfenberg unter Einbeziehung de Ortschaften Diemlach, St. Martin, Siebenbrünn und Winkel zur Stadt erhoben. Aus diesem Anlass wurde am 13. April 1924 eine Festsitzung des Gemeinderates abgehalten, zu welcher Vertreter der Landesregierung, der...

  • Stmk
  • Bruck an der Mur
  • Angelika Kern

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.