Opernball-Star Lilian Klebow über ihre Karriere
"Die kann nichts anderes"

Lilian Klebow ist seit vielen Jahren nicht mehr aus heimischen Film- und Fernsehprojekten wegzudenken. Für "Alles Opernball" blickt sie am 9. Februar nun hinter die Kulissen. | Foto: Teresa Marenzi
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  • Lilian Klebow ist seit vielen Jahren nicht mehr aus heimischen Film- und Fernsehprojekten wegzudenken. Für "Alles Opernball" blickt sie am 9. Februar nun hinter die Kulissen.
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Vor dem Opernball ist nach dem Opernball: Heuer darf der 44-jährige Soko-Donau-Liebling Lilian Klebow höchstpersönlich hinter die Kulissen des österreichischen Gesellschaftshighlights am 8. Februar blicken. Der Talk über Prinzessinnen-Träume, ihre menschliche Entscheidung bei Dancing Stars oder die 19-jährige Verkörperung von Penny Lanz. 

ÖSTERREICH. Am 9. Februar (20.15 Uhr, ORF 1), also am Tag nach dem munteren Parketttreiben, zeigt die gebürtige Deutsche und Wahl-Wienerin Lilian Klebow mit "Alles Opernball" die Höhepunkte der vergangenen Ballnacht inklusive Logengeflüster und Blick hinter die Kulissen. Die Zweifachmutter, die mit Schauspiel-Kollege Erich Altenkopf verheiratet ist, ist der neue Glücks-Treffer - und verrät im Interview, warum sie Hinterbühnen liebt, wer ihre Tränen nach dem Dancing-Stars-Aus getrocknet hat oder, was sie als "komische Alte" noch immer machen kann.

Mit dem Wiener Erich Altenkopf ist die in München geborene Lilian Klebow seit 2011 verheiratet. Das Paar hat zwei Kinder und lebt in der Bundeshauptstadt. | Foto: privat
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MeinBezirk.at: Was bedeutet Glück für dich?
Lilian Klebow: Glück hat für mich sehr viel mit dem Augenblick zu tun - mit dem Moment, in dem man das Glück genießen kann. Glück ist kein Dauerzustand: Glück ist, zu sehen, was in einem kleinen Augenblick Gutes passiert. Und es hat sicherlich mit Dankbarkeit und Demut zu tun: Mehr zu sehen, was man hat, und weniger Erwartung zu haben. Glück ist auch eine Umarmung von meinen Kindern, zum Beispiel.

Gelingt es dir demnach gut, Momente des Glücks zu erkennen und zu genießen? 
Das wird immer besser. Zum Beispiel: An Silvester hatte ich ein großes Konzert, zwei Tage davor bin ich krank geworden. Ein Freund, der auch HNO-Arzt ist, meinte zu mir: "Keine Sorge, du kannst singen. Gib' einfach Ruhe und stress' dich nicht." Und ich dachte mir, dass das nichts werden kann, wenn ich bis zuletzt probe. Ich bin die Texte stimmschonend schweigend im Kopf durchgegangen - doch ich habe einfach losgelassen. Entspannt. Als ich dann auf die Bühne gegangen bin, habe ich mich einfach so gefreut, dass ich auftreten konnte und darüber mit all diesen Menschen im Publikum Silvester feiern zu dürfen. Und mit den Texten hatte ich natürlich kein Problem (lacht)! Manchmal hetzen wir vor Aufregung, vor Stress, vor der ganzen Aufgabenliste, die wir alle haben, durchs Leben und gehen immer am Glück vorbei. 

Du darfst ja beim heurigen Opernball Backstage-Mäuschen spielen und schauen, was hinter den Kulissen so passiert. Wie groß ist die Vorfreude - und was ist dein Motto für den 8. Februar? 

Mein Motto ist, mich neugierig und voller Liebe zu Menschen in dieses Geschehen zu werfen. Ich habe großen Respekt in den Vorbereitungen für den Opernball bekommen, weil ich in einem Team von Profi-Journalistinnen und Journalisten mitarbeite, die so eine Sendung aufbereiten. Es ist sehr spannend, die Arbeit einmal von einer anderen Seite zu betrachten. Was ich mitbringe, ist meine Neugier und meine Liebe zu Menschen. Mich mit ihnen zu unterhalten und dabei zu unterhalten. Ich darf den Opernball von einer Seite zu sehen, die man als Gast nicht unbedingt sieht. Bei meinen früheren Opernball-Besuchen bin ich nie in alle Logen gelaufen - wenn, dann nur aus Versehen (lacht)! Letztes Jahr habe ich die Hinterbühne der Staatsoper gesehen, das fand ich irrsinnig beeindruckend. Schon als Kind bin ich in der Staatsoper in München als Kinderstatistin mit dem Opernbetrieb, dem "Duft der Bühne", Hinterbühnen und Technik in Kontakt gekommen. Ich war früher auch Veranstaltungstechnikerin und habe die Lichttechnik bei Bands gemacht. 

Im Rampenlicht wirst du, aber auch dein Kleid stehen: Was kannst du uns darüber verraten?
Ich war dieses Jahr auch Jury-Mitglied im Couture Salon an der Seite von Thang de Hoo und Louisa Rachedi, und durfte die Kleider nach Nachhaltigkeit beurteilen. Deshalb werde ich heuer ein nachhaltiges Kleid von einer Gewinnerin tragen, das aus Stoffresten aufgekauft und in Haute Couture umgewandelt wird. Es beeindruckt mich sehr, dass ich beim Opernball sehen darf, wie viel Arbeit von jungen Designerinnen und Designern liebevoll geleistet wird. Aus ganz Österreich wurden Kleider eingereicht, drei Entwürfe wurden dann im Couture Salon präsentiert. Eine Ehre für mich, dabei gewesen zu sein. Eines davon werde ich tragen. 

"Alles Opernball": Lilian Klebow spielt am Tag des Großevents Backstage-Maus - ihre Sendung am 9. Februar (20.15 Uhr, ORF 1) zeigt dann Klatsch & Tratsch aus der Wiener Staatsoper. MeinBezirk.at bat die Wahl-Wienerin vorab zum funkelnden Talk. | Foto: ORF/Papke Film/Christian Papke
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Aus der Sicht einer geübten Ballgängerin: Was fasziniert die Leute am Opernball?
Ich denke nicht, dass das noch immer der Wunsch von jedem Mädchen ist, für einen Tag Prinzessin zu spielen. Aber ich glaube, beim Opernball taucht man tief in einen Traum ein. Das ist eine Welt, in der einen Abend lang alles in Ordnung ist. Natürlich ist und war die Welt nie in Ordnung. Aber ich denke, dass wir jetzt gerade viel Achtsamkeit einander gegenüber zeigen müssen. Dass diejenigen, die es sich leisten können, auf einen Ball zu gehen, die Verantwortung übernehmen und dann auch mit Spenden Taten für sich sprechen lassen. Die Dankbarkeit sollte man nicht vergessen: Ich darf auf diesen Ball gehen...  

In Zeiten wie diesen ist es herausfordernd, in Balance zu bleiben. Ist Dankbarkeit da ein guter Zugang?  
Ich denke schon. Es bietet sich an, einen Abend wie den Wiener Opernball zu nutzen, um sich mit Menschen, die Einfluss haben, zu wichtigen Themen auszutauschen. Mir hat das 2022 sehr imponiert, als etwa Lena Schilling am Opernball aufmarschiert ist. Es ist wichtig, den Menschen zu sagen, worum es gerade geht: Es geht um die Zukunft unserer Kinder. Es geht um ein Zeitfenster, das wir haben uns in Verantwortung für den einen Planeten auf dem wir alle leben zu sehen! 
Es gibt im Moment sehr viel Armut in Österreich, auch das darf man nicht vergessen. Als Künstlerin und Künstler haben wir die Aufgabe, Menschen zu unterhalten, und das ist wunderbar, - sie für eine kurze Zeit vergessen zu lassen, was da um uns so passiert. Man nehme nur die Coronazeit her, wo es die Musik oder ein klein bisschen Humor sind, die uns einen Moment lang rausholen. Kraft schöpfen im Guten und wieder Gutes tun! 

Bei Dancing Stars ist es dir auch gelungen, Menschen zu unterhalten. Du bist sehr weit gekommen, hast aber im Semifinale wegen der Verletzung deines Tanzpartners Florian Gschaider freiwillig aufgehört. Wie blickst du auf deine Teilnahme beim Show-Hit zurück? 
Mit großer Dankbarkeit. Mir war das, was du gerade aufgezählt hast, gar nicht so klar am Anfang. Ich habe das erst gemerkt, als ich zum ersten Mal im Ballroom stand und gespürt habe, wie sehr die Leute mitgegangen sind. Wie sie mitfühlen, mitleiden - auch, bei meinem emotionalen Ausstieg. Natürlich war ich traurig, aber es war eine Entscheidung des Herzens. Als Team haben wir uns den Erfolg gemeinsam erarbeitet. Die schönsten Momente nach dem Aus war der Applaus im Ballroom, die Unterstützung der Kollegen und vor allem waren es die Menschen, die zu mir gekommen sind und gesagt haben: "Danke für die menschliche Entscheidung." Ob es Begegnungen auf der Straße oder Briefe an den ORF waren: Jedes Mal hat es ein Stückchen mehr meine Tränen getrocknet, ich war über den Zuspruch der Leute sehr dankbar. Was ich von Dancing Stars sonst noch mitnehme: Man tanzt, wenn, dann immer nur gegen sich selbst an. Du bist dein ärgster Kritiker und du kannst immer nur besser werden als du selbst. Und es geht nicht um Perfektion, sondern es geht ums Berühren und Berührtwerden. 

Dicke Tränen, Schmerzen & ein trauriger Abgang

Tanzt du immer noch? 
Ja. Ich hatte leider nur nicht mehr so viel Zeit durch meine Arbeit. Aber ich habe in Wien bei einem Tanzclub Juventus von Kathi Malek und Peter Erlbeck getanzt, das habe ich auch weiter vor. Auch meine Freundin Verena Scheitz hat dafür gesorgt, dass ich mit ihr trainiere, weil sie wusste, dass ich nach dem Aus etwas Über-Energie habe. Caro Athanasiadis hat mich ebenso immer wieder motiviert, das hat mir sehr geholfen. 

Drama um Paar 07: Lilian Klebow und Florian Gschaider hörten 2023 kurz vorm Finale auf, da sich der Tanzprofi bei der Probe und kurz vor der Show verletzt hatte. Das Paar zählte zu den ganz großen Favoriten auf die Dancing-Stars-Krone! | Foto: ORF/ Günther Pichlkostner
  • Drama um Paar 07: Lilian Klebow und Florian Gschaider hörten 2023 kurz vorm Finale auf, da sich der Tanzprofi bei der Probe und kurz vor der Show verletzt hatte. Das Paar zählte zu den ganz großen Favoriten auf die Dancing-Stars-Krone!
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Themenwechsel: Am 6. Februar beginnt die 18. Staffel des TV-Dauerbrenners Soko Donau (20.15 Uhr, ORF 1). Du bist mit deiner Figur Penny Lanz seit fast 19 Jahren dabei - wird's nicht langweilig?
19 Jahre, dass es das gibt? Ja, das gibt es! Bei uns in der Schauspielbranche wird man sehr gerne in Schubladen gesteckt. Und ich mag keine Schubladen! Da kam von manchen Leuten: "Machst du das immer noch?" Anfangs hat es gedauert, die Serie war die ersten zwei Jahre noch nicht so gut (lacht). Damals hatte man noch Zeit. Ein Format durfte sich entwickeln. Das Spannende an Soko Donau ist, dass sich die Serie immer wieder verändert und neu erfunden hat. Einerseits durch die Besetzung, andererseits hat das Mama werden mich als Schauspielerin verändert. Es hat mich freier, effektiver und unprätentiöser gemacht.
Mein Mann arbeitete in München und ich mir war schnell klar, das ich nicht auch noch umher fahren kann für ein Casting oder eine Filmrolle. Aber Kinder sind ein Geschenk auf Zeit. Ich wollte ihre Kindheit, die Jahre, in denen sie dich so sehr brauchen, nicht verpassen. Und die "komische Alte" kann ich dann immer noch geben und herumreisen.
Zurück zu Soko Donau: Wir haben viele Fans, die uns seit offensichtlich 19 Jahren sehen wollen - das ist ein großes Geschenk. Ein internationaler Caster meinte einmal zu mir: "Wenn du so lange in einer Show bist, musst du richtig gut sein." Während es bei uns heißt: "Die kann nichts anderes". Ich habe meinen Fokus verändert. Ich darf in der Stadt arbeiten, in der ich mit meinen Kindern lebe. Das ist in unserem Job nicht selbstverständlich. Und ich kämpfe immer noch jeden Tag um diese Figur am Set. Ich liebe sie. Es ist eine wunderbare Arbeit mit einem tollen Team. 

Soko Wien für Lilian Klebow - du lebst also gerne in Wien? 
Ja, meine Familie und ich leben gerne in Wien. Wenn die Kinder in der Schule sind, kannst du eben nicht mehr so viel herumfahren. Gerade im Filmbereich ist die Vereinbarkeit von Elternschaft und Beruf leider noch Wunschdenken. Vielen ist vielleicht nicht klar, dass wir keine fixen Arbeitszeiten, sondern eher 60-plus-Stunden-Wochen haben. Tagesdispos kommen am Vorabend. Und ist jeden Tag anders.
Und es war wirklich so, dass ich mich in Wien verliebt hat. Nicht nur in einen Wiener, sondern auch in Wien. Am Anfang habe ich geglaubt, ich würde irgendwann wieder weggehen. Aber mit Wien ist es so: Einmal verliebt, schon bleibt man picken. Ich habe in sehr vielen Bezirken gewohnt, von Meidling bis nach Ottakring - und das war sehr spannend, Wien von vielen Seiten kennenzulernen. An Wien hat mir immer dieser Schmelztiegel gefallen, der es ist. Man hat diese Altstadt, diese unglaublichen Gebäude. Und dann hat es aber natürlich auch die Donau, die Weinberge, ... 

Als Penny Lanz gibt Lilian Klebow mit Stefan Jürgens (links, Carl Ribarski) und Gregor Seberg (Helmuth Nowak) ab 6. Februar in der 18. Staffel von Soko Donau Stoff (20.15 Uhr, ORF 1). | Foto: ORF/SATEL-Film/Petro Domenigg
  • Als Penny Lanz gibt Lilian Klebow mit Stefan Jürgens (links, Carl Ribarski) und Gregor Seberg (Helmuth Nowak) ab 6. Februar in der 18. Staffel von Soko Donau Stoff (20.15 Uhr, ORF 1).
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"I bin's": der Wordrap

MeinBezirk.at: Was liebst du denn an Österreich?
Lilian Klebow:
Die Vielfalt, die Natur, den Humor der Menschen und, dass man so viele schöne Plätze entdecken kann.

Da schließe ich gleich an: Dein Lieblingsplatz in Österreich?
Ich habe keinen einzigen Lieblingsplatz. Das wäre den anderen ungerecht gegenüber. Ich könnte pro Bundesland mehrere sagen! (lacht)

Was ist denn dein Lieblingsessen der österreichischen Küche?
Diese Vorliebe teile ich mit meiner Tochter: Spinatknödel. Ich bin seit Kindheitstagen Spinatfan, meine Oma hat immer Spinat mit Spiegelei und Kartoffeln gemacht. Der Spinatknödel war damit die logische, kulinarische Konsequenz.

Hast du ein Lieblingswort der österreichischen Sprache.
Eingefasster Aschenbecher - das ist eine dicke Brille.

Gibt es eine Österreicherin oder einen Österreicher, der dich inspiriert hat?
Viele, muss ich sagen. Besonders beeindruckend ist für mich Helga Kromp-Kolb. Was Vorträge und Klimaschutz-Sachen betrifft, ist das sehr wichtig. Lena Schilling beeindruckt mich auch sehr, auch Hedy Lamarr war eine Inspiration! Eine der ersten, die ich gehört habe, war Erika Pluhar: Da habe ich noch in Erinnerung, wie ich als Kind ihre Lieder schon schön fand. Musikalisch faszinieren mich Walter Jurmann, Ioan Holender oder Georg Kreisler.

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