"Bitte SMS gleich löschen"
Schelling in Causa Wolf involviert

- Medienberichten zufolge soll Sigi Wolf direkten Kontakt mit Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) (im Bild) gehabt haben, um seine Steuerlast zu drücken.
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Einem Standard-Artikel zufolge soll sich der Ex-Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) persönlich mit den Steuerproblemen von Wolf beschäftigt haben.
ÖSTERREICH. Die Causa um einen mutmaßlichen Steuernachlass für MAN-Investor Siegfried Wolf mit Hilfe des damaligen Generalsekretärs im Finanzministerium, Thomas Schmid, ist um eine Facette reicher. Wie der „Standard“ am Donnerstag berichtete, soll Wolf in der Steuersache intensiven Kontakt mit Schelling gehabt haben.
Zuvor haben wieder einmal die Chatprotokolle von Thomas Schmid, einstiger Chef der staatlichen Beteiligungsgesellschaft Öbag und davor Generalsekretär im Finanzministerium, brisante Infos geliefert. Wolf soll, so der Verdacht der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA), einer Finanzbeamtin geholfen haben, Vorständin des Finanzamtes Baden zu werden, und im Gegenzug einen Steuernachlass von 630.000 Euro erhalten haben.

- Es steht der Verdacht im Raum, Schmid könnte als ehemaliger Generalsekretär im Finanzministerium Wolf einen großzügigen Nachlass von Steuerschulden ermöglicht haben.
- Foto: ÖBAG
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Schelling: „Kümmere mich darum“
Jetzt soll aber auch Schelling in der Causa involviert gewesen sein: Demzufolge sei bereits bei den ersten Erhebungen der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt gegen Finanzbeamte die Einschaltung der WKStA im Raum gestanden. Wolf schrieb zuerst an Schmid. Dieser habe geantwortet: „Jederzeit. Du weißt, du hast unsere Wertschätzung. Wir besprechen alles morgen.“ Wolf habe auch Schelling direkt angeschrieben. 2016 habe ihn Wolf informiert, dass er mehrfach mit Schmid geredet habe. „Kümmere mich darum“, so Schelling als Antwort.
„Bitte SMS gleich löschen“
Auch Schelling und Schmid hätten über die Causa korrespondiert. Bei einer tatsächlichen Großbetriebsprüfung müsse Wolf „das halt in der Berufung bekämpfen“, so Schelling. „Bitte SMS gleich löschen“, so der damalige Minister. „Ich würde so was grundsätzlich lieber auf Whatsapp schreiben“, soll ihm Schmid geantwortet haben. Schelling sagte diesbezüglich gegenüber den „Standard“: „Wie aus den Chats ersichtlich ist, habe ich zugesagt, dass der Steuerberater von Herrn Wolf seine Argumente nochmals darstellen kann, weil es auch intern zwei Meinungen gab. Ansonsten gab es keinerlei Zusagen oder Interventionen meinerseits.“ Alle Beteiligten weisen die Vorwürfe von sich, für alle gilt die Unschuldsvermutung.


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