Wieder missglücktes Gesetz in Wien
Wiener Wohnbeihilfe Neu diskriminiert Mehrpersonen-Haushalte

2Bilder

Eines der skurrilsten Gesetze, die 2024 beschlossen wurden, ist die Wiener Wohnbeihilfe Neu. Entgegen dem öffentlich verbreiteten Selbstlob, das suggeriert, dass die Stadt Wien großzügiger geworden ist, wurde Bedürftigen, die zu wenig (!) Einkommen haben, die Wohnbeihilfe gestrichen. Im Gesetz gibt es eine Ausnahme für Selbstständige und Menschen, die aufgrund von "Vermögen" keine Mindestsicherung bekommen, aber absurderweise gilt diese Ausnahme nur dann, wenn diese Menschen allein leben! Ziehen 2 solche Menschen zusammen oder bekommt einer dieser Befürtigen ein Kind, streicht die Stadt Wien die Wohnbeihilfe.

Gesetzeswortlaut

Im § 4 des Wiener Wohnbeihilfegesetzes steht:

(2) Das erforderliche Mindesthaushaltseinkommen beträgt

1. 100 vH des nach § 8 Abs. 2 Z 1 Wiener Mindestsicherungsgesetz festgelegten Mindeststandards, wenn der Haushalt aus einer volljährigen Person besteht

...

(5) Folgende Personen haben Anspruch auf Wohnbeihilfe, auch wenn sie das Mindesthaushaltseinkommen gemäß Abs. 2 Z 1 nicht erreichen:

1. Selbständig erwerbstätige Personen;
2. Personen, deren Antrag auf Mindestsicherung nach dem Wiener Mindestsicherungsgesetz bescheidmäßig abgelehnt wurde, da ein über dem Vermögensfreibetrag gemäß § 12 Abs. 3 Z 5 des Wiener Mindestsicherungsgesetzes liegendes verwertbares Vermögen vorhanden ist.

Durch den ausdrücklichen Verweis auf Abs. 2 Z 1 gilt die Ausnahme nur für Singlehaushalte.

Selbst der Wohnbeihilfe-Checker kennt diese merkwürdige Regelung nicht. Laut einem Insider wurde auch bei einer Schulung der Sachbearbeiter fälschlicherweise behauptet, dass die Ausnahme vom erforderlichen Mindesteinkommen auch für Mehrpersonen-Haushalte gelte.

Stellungnahmen

Es ist nicht erkennbar, wie mit der Diskriminierung von Mehrpersonen-Haushalten die soziale Treffsicherheit erhöht wird. Vermutlich ist beim Gesetzgebungsprozess ein Fehler passiert. Ich informierte Bürgermeister Michael Ludwig sowie je einen aktiven Politiker der SPÖ und NEOS über die vermutete Gesetzeslücke. Mein Mail an Michael Ludwig dürfte direkt an die MA 50 (die die Anträge auf Wohnbeihilfe bearbeitet) weitergeleitet worden sein, die mir nur noch einmal die aktuelle Gesetzeslage darlegte. Von den 2 anderen Politikern kamen freundliche Antworten, aber ob bzw. wann das Gesetz repariert wird, konnte mir keiner sagen.

Vergangenheit

Bis zur Neugestaltung der Wohnbeihilfe 2024 musste das Mindesteinkommen nur einmal "in den vergangenen 10 Jahren" erreicht werden.

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

W S T St K V B

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Österreich auf MeinBezirk.at

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk auf Facebook: MeinBezirk.at/Österrreichweite Nachrichten

MeinBezirk auf Instagram: @meinbezirk.at


Video einbetten

Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.

Abbrechen

Karte einbetten

Abbrechen

Social-Media Link einfügen

Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.

Abbrechen

Code einbetten

Funktionalität des eingebetteten Codes ohne Gewähr. Bitte Einbettungen für Video, Social, Link und Maps mit dem vom System vorgesehenen Einbettungsfuntkionen vornehmen.
Abbrechen

Beitrag oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Foto des Tages einbetten

Abbrechen

Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.