Anbieter im Test
Für wen sich eine Reiseversicherung wirklich lohnt

- Wenn der Flieger einmal nicht abhebt, versprechen Reiseversicherungen Abhilfe.
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Umbuchung, stundenlanges Warten, Anstehen am Schalter: Manchmal kann sich ein Urlaub zu einem reinen Horrortrip entwickeln. Reiseversicherungen werben damit, dass im Falle eines Ausfalls oder Verspätung rasch und unbürokratisch geholfen wird. Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) verglich mehrere Anbieter. Der Beste ist ein Online-Anbieter. Verbesserungsbedarf gibt es in puncto Transparenz lautet das Fazit.
ÖSTERREICH. Seit Mitternacht legt ein landesweiter Streik in Deutschland den gesamten Bahn-, und Flugverkehr lahm. Auch in Österreich führt der Streik zu massiven Beeinträchtigungen. In solchen Situationen wünscht man sich gerne eine Reiseversicherung her. Zumindest für Personen, die häufiger reisen, kann sich eine Jahres-Reiseversicherung lohnen, lautet das Fazit des VKI. Schon ab zwei Reisen pro Jahr kann sich diese auszahlen. Verglichen wurden insgesamt 13 Versicherungsprodukte ausgehend von 2 Testszenarien (30-jährige Person/vierköpfige Familie) ohne Selbstbehalt, mit weltweitem Schutz. Der Beste im Test ist ein Online-Anbieter. Verbesserungsbedarf gibt es in puncto Transparenz.
Die Bandbreite der Prämien variiert: 149-349 Euro für Einzelpersonen und 211-420 Euro für Familien. Eine Jahresreiseversicherung ist laut VKI-Versicherungsexpertin Gabi Kreindl eine günstigere Alternative zu Einzelreiseversicherungen, insbesondere für Vielreisende. Einige Anbieter berechnen für eine große Reise fast den gleichen Preis wie für eine Jahresversicherung. Vorteile einer Jahresversicherung sind konstante Konditionen und Ansprechpartner, im Gegensatz zu vielen kleinen Versicherungspaketen, die Verwirrung stiften können. Psychologischer Druck bei der Buchung von Reisen wird ebenfalls reduziert, da zusätzliche Angebote für Reiseversicherungen abgelehnt werden können, wenn man bereits ausreichend versichert ist.

- Eine Jahresreiseversicherung ist insbesondere für Personen, die häufig verreisen, eine günstigere Alternative zu Einzelreiseversicherungen.
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„Der Preis allein sollte aber nicht Entscheidungskriterium sein“, betont Kreindl. „Am wichtigsten ist es, für jene Fälle versichert zu sein, die ins Geld gehen und vielleicht sogar existenzbedrohend sein können. Die wichtigsten versicherungsrelevanten Punkte bei der Jahresreiseversicherung sind daher Storno und medizinische Leistungen im Ausland.“
Altersgrenze und Transparenz
Kreindl betrachtet es als positiv, dass der einmal gewählte individuelle Schutz bei Jahres-Reiseversicherungen das gesamte Jahr über gültig ist, einschließlich spontaner Reisen wie Wochenendtrips oder mehrtägiger Städtereisen, die oft nicht separat versichert werden. Konsument:innen sollten jedoch beachten, dass Anbieter eine maximale Reisedauer festlegen, die im Test zwischen 28 und 90 Tagen pro Reise lag. Jahres-Reiseversicherungen werden in der Regel für ein Jahr abgeschlossen und verlängern sich automatisch. Kreindl rät, dass Personen, die die Versicherung aufgrund geänderter Lebensumstände nicht mehr benötigen, rechtzeitig kündigen sollten.
Kritisch sieht Kreindl die eingebauten Altersgrenzen: "Wer älter ist, zahlt mehr“, so Kreindl. Beim Testsieger würde demnach das Jahrespaket für eine 61-plus-Person gut doppelt so viel kosten wie für eine 30-jährige Person. Bemängelt wird auch die fehlende Transparenz: „Die Darstellung der Versicherungsleistungen ist zuweilen mangelhaft, Ausschlüsse oder Leistungslimits finden sich nur gut versteckt im Kleingedruckten. Das macht einen Vergleich sehr mühsam.“
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