Über 2.100 Dollar je Feinunze
Goldpreis kletterte auf Rekordhoch

Gold gilt als krisensicher und Notwährung, es birgt aber auch Nachteile und Risiken. | Foto: Zlaťáky.cz/Unsplash
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Der Preis für eine Feinunze Gold erreichte am Montag mit 2.135 Dollar ein Rekordhoch. Gründe für den Anstieg sind erwartete Zinssenkungen sowie ein schwacher bzw. stagnierender Dollarkurs. Auch das aktuelle Krisenempfinden vieler Menschen dürfte eine Rolle im Höhenflug des Edelmetalls spielen.

Der in US-Dollar notierte Goldpreis hat erstmals in seiner Geschichte die Marke von 2.100 Dollar überschritten. In der Nacht auf Montag kletterte er zwischenzeitlich sogar auf 2.135 US-Dollar je Feinunze (31,1 Gramm). Der bisherige Höchststand von 2.075 Dollar aus dem Sommer 2020 wurde damit klar übertroffen. Seither gab der Preis wieder etwas nach – Dienstagfrüh notierte er bei rund 2.035 Dollar. 

Getrieben wird der Preis für das Edelmetall schon seit Oktober von der Aussicht, dass der Zinsgipfel in den USA, aber auch im Euro-Raum erreicht sein dürfte. Zuletzt hatten die Spekulationen zugenommen, dass es schon bald zu einer ersten Leitzinssenkung durch die US-Notenbank Fed kommen könnte, sofern die Inflation weiter nachlässt. 

Fallende Zinsen und schwacher Dollar machen Gold interessant

Mit der Erwartung fallender Leitzinsen wird Gold in der Regel interessanter für Anleger. Denn das Edelmetall wirft im Gegensatz etwa zu festverzinslichen Wertpapieren keine laufenden Erträge ab. Sinken die Zinserwartungen, wird auch der Nachteil fehlender Zinserträge kleiner, und Gold gewinnt unter Anlagegesichtspunkten an Attraktivität. 

Angetrieben wird die Goldnachfrage außerdem von einer Schwächung des Dollars. Denn Gold wird international überwiegend in der US-Währung gehandelt. Das heißt, fällt oder stagniert der Dollar-Kurs, wird der Golderwerb für Interessenten außerhalb des Dollar-Raums rechnerisch günstiger. Die Nachfrage nach dem Edelmetall wird durch diesen Wechselkurseffekt häufig angefacht, was wiederum den Goldpreis steigen lässt. 

Auch Gold birgt Verlust-Risiko

Sollten sich die Anzeichen für niedrige Zinsen verdichten, dürfte das Gold auch im kommenden Jahr im Höhenflug bleiben, sagen Fachleute. Zudem zählt das Edelmetall traditionell als Inflations- und Krisenschutz. Gerade in herausfordernden Zeiten legen Menschen ihr Geld oft und gerne in Gold an. Es birgt aber auch Risiken und Nachteile in sich, wie der VKI-Finanzexperte Bernd Lausecker gegenüber MeinBezirk.at ausführte: "Gold verzinst sich nicht und bringt auch keine Dividende. Vielmehr setzen Gold-Anlegerinnen und -Anleger darauf, dass der Preis des Edelmetalls steigt." Indem etwaige Gewinne aber sowohl vom Dollarkurs als auch vom tatsächlichen Goldpreis anhängig sind, ergibt sich hier ein doppeltes Risiko, betonte der Experte.

Auch wer auf Kapitalgewinne setzt, sollte sich tendenziell nach anderen Anlagemöglichkeiten umschauen. "Wer 1980 als US-Anleger in Gold investierte, hat seither – US-inflationsbereinigt – keinen Gewinn erzielt", erklärte etwa der deutsche Börsenexperte Robert Rethfeld jüngst gegenüber der "Tagesschau". "Als Beimischung zu anderen Anlagen kann Gold aber durchaus sinnvoll sein", hielt demgegenüber Bernd Lausecker fest.

Goldpreis in US-Dollar notiert

Unter dem Goldpreis wird der aktuelle Weltmarktpreis für Gold verstanden, auch Spotpreis genannt. Wie bei Rohstoffen üblich, wird dieser Preis in US-Dollar notiert. Die zugrunde liegende Gewichtseinheit ist die Feinunze – das sind exakt 31,1034768 Gramm. Preisangaben in anderen Währungen sind vom Goldpreis in Dollar abgeleitet. Sie werden also zum aktuellen Wechselkurs in die jeweilige Landeswährung umgerechnet. Dienstagfrüh notierte der EURO-Goldpreis bei rund 1.883 Euro.

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Der Goldpreis steuerte 2023 auf ein Rekordhoch zu. | Foto: Gold.de

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