Alexander Chizhevsky-Medal for Space Weather and Space Climate.
Hohe Auszeichnung für den Stainzer Martin Reiß

Hohe Auszeichnung: Christoph Crepaz, Martin Reiß (v.l.) | Foto: KK
5Bilder
  • Hohe Auszeichnung: Christoph Crepaz, Martin Reiß (v.l.)
  • Foto: KK
  • hochgeladen von Gerhard Langmann

Zur Einordnung der Dimension: Alexander Chizhevsky (1897-1964) war wissenschaftlicher Mitarbeiter am Volkskommissariat für Landwirtschaft der Sowjetunion und widmete sich hauptsächlich dem Gebiet der Luftionifizierung. Als Pionier für die Erforschung der physikalischen Faktoren der historischen Prozesse kam ihm in späten Jahren und nach seinem Tod großer Ruhm zu. Er wurde mit einer Statue vor der Universität Kaluga geehrt, eine Zwei-Rubel-Münze trägt sein Konterfei und ein Asteroid wurde nach ihm benannt. Sein Name wurde als Titel für jene Medaille ausgewählt, mit der bei der alljährlichen European Space Weather Week (ESWW) junge Forscher für ihre herausragenden wissenschaftlichen Leistungen im Bereich des Weltraumwetters ausgezeichnet werden. Heuer wurden die ESWW-Preise im schottischen Glasgow vergeben.
Die Wahl des internationalen Komitees fiel heuer auf den Stainzer Forscher Martin Reiß vom Institut für Weltraumforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Er studierte an der Universität Graz theoretische und computerorientierte Physik und promovierte 2017 mit Auszeichnung. Ein Erwin-Schrödinger-Stipendium des österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF) ermöglichte ihm einen Forschungsaufenthalt am NASA Goddard Space Flight Center in Greenbelt (USA), wo er einen innovativen Ansatz zur Modellierung des Sonnenwindes entwickelte. „Mit meiner Forschung möchte ich die Physik des Sonnenwindes in unserem Sonnensystem besser verstehen“, arbeitet Reiß seit seiner Rückkehr aus den USA am Grazer Weltrauminstitut an einem FWF-Projekt unter der Leitung von Christian Möstl. Bei den Computersimulationen und Daten aus neuesten Weltraummissionen geht es besonders um das Magnetfeld der Sonne, den Ursprung und die Beschleunigung des Sonnenwindes sowie dessen Ausbreitung.

Internationales Forschungsteam

Eine besondere Anerkennung des Komitees erhielt der Preisträger für die Gründung von zwei Teams internationaler Wissenschaftler aus führenden Forschungsstätten, die sich mit aktuellen Fragestellungen zum Weltraumwetter beschäftigen. Unter seiner und der Leitung von Karin Muglach konnten wichtige Fortschritte gemacht werden. „Diese Ergebnisse sind wertvoll, um am IWF (Institut für Weltraumforschung) neue Modelle zur Ausbreitung des Sonnenwindes zu entwickeln und seine Auswirkungen auf das Magnetfeld der Erde besser zu verstehen“, wird Martin Reiss künftig ein diesbezügliches Projekt leiten und auch Studierende bei ihrer Forschungsarbeit unterstützen.
Die feierliche Verleihung der Auszeichnung fand während der European Space Weather Week vom 25.-29. Oktober in Glasgow statt. Die Medaille wurde durch Komiteevorstand Jean Lilensten und Christoph Crepaz, den Honorarkonsul von Österreich für Großbritannien, übergeben. In einer Videonachricht schaltete sich Wissenschaftsminister Heinz Faßmann mit einer Gratulationsbotschaft zu.
„Die Auszeichnung rückt die internationale Aufmerksamkeit auf die Weltraumforschung in Österreich“, erhofft sich Martin Reiß künftig noch mehr Akzeptanz bei der Forschungsarbeit zum Thema Sonnenwinde.

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.