Kindergemeinderat
In Eibiswald bringen Kinder die Natur zum Erblühen

- Vorbildliches Gemeinschaftswerk für eine artenreiche Blühwiese in der Freibadstraße beim Generationenpark.
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Dem Kindergemeinderat Eibiswald ist Umweltschutz ein großes Anliegen. So macht er sich aktuell für Bienen, Schmetterlinge & Co. stark. Eine artenreiche Wiese mit Wildblumen und –kräutern wurde angelegt. Sie soll Insekten und weiteren Tieren neuen Lebensraum bieten. Das Anpflanzen, bei dem die Kinder fleißig Hand anlegten, wurde für alle zu einem besonderen Erlebnis im Einklang mit der Natur. Steiermarkweit nehmen heuer 158 Gemeinden an der „Aktion Wildblumen“ teil.
EIBISWALD. Dank diesem Projekt blüht allen etwas. Beim Generationenpark in der Freibadstraße wurden vom Kindergemeinderat in Kooperation mit der Marktgemeinde Eibiswald sowie Blühen & Summen 250 vorgezogene und somit pflanzbereite Wiesenblumen angesetzt. Zudem wurde auf der dafür vorgesehenen Fläche im Ausmaß von 3000 Quadratmetern – das Grundstück gehört der Marktgemeinde Eibiswald – eine Herkunft zertifizierte Saatgutmischung mit 50 verschiedenen Arten angesät. Auch Bauhofleiter Alfred Lindner war mit einem Mitarbeiter vor Ort.
„Eine heimische Wildblumenwiese braucht Zeit, um sich zu entwickeln. Die Art und Weise der Pflege einer Wiese ist entscheidend für ihre artenreiche Pflanzenpracht. Achten wir mehr auf unsere Wiesen!“
Christine Podlipnig von Blühen & Summen
Ob Kleiner Wiesenknopf, Kornblume, Wiesen-Margerite, Wegwarte, Kartäusernelke, Glockenblume Wiesen-Bocksbart oder Wilde Malve – es soll blühen und summen, denn dann ist die Wildblumenwiese ein Naturkapital. Durch die Bodenversiegelung ist der Bestand derartiger Refugien gefährdet. Hinzu kommt, dass frühes Mähen das Aussamen der Wiesenblumen verhindert. Und im Garten sorgen dienstbeflissene Mähroboter zwar für einen perfekt manikürten Rasen, aber in keinster Weise für Diversität.

- Christine Podlipnnig (stehend 3. v. li.) und Brigitte Heusserer (hockend 2. v. re.) mit den Kindern bei der Pflanztätigkeit.
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„Wenn wir Blühflächen und Wildblumenwiesen als wesentlichen Teil unserer Kulturlandschaft erhalten wollen, ist es unumgänglich, diesen reichhaltigen Schatz zu erkennen, zu schützen und wenn nötig neu zu erschaffen“, sind sich Christine Podlipnig und Michael Kreuhsler von Blühen & Summen einig. Der Verein zur Erhaltung und Neuanlage von Blühflächen lässt den Worten seit vier Jahren Taten folgen.
Seine Bemühungen, artenreiche heimische Wiesen zurück in die Kommunen zu bringen, fallen auf fruchtbaren Boden. „Wir haben im Februar 285 steirische Gemeinden angeschrieben“, berichtet Podlipnig. „158 haben sich angemeldet, das sind fast zwei Drittel.“ Blühen & Summen unterstützt bei der Aussaat und Pflege. „Ob die Keimung erfolgreich war und alles gescheit anwächst.“ So soll sichergestellt werden, dass sich Flächen langfristig bzw. dauerhaft – also auch für die nächsten Generationen – als Wildblumenwiesen etablieren können.

- Eine Naturwiese, auf der sich Wildblumen wie die Wiesen-Margerite noch entfalten und vermehren können, erfreut nicht nur das menschliche Auge sondern dient auch als wichtige Lebensgrundlage für viele Tierarten.
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Die „Aktion Wildblumen“ bereichert die heimische Kulturlandschaft nachhaltig und sorgt damit für bunte Gemeinden. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, um die Natur wieder in unsere Dörfer, Märkte, Städte zurückzubringen. Der Verein nennt als Beispiele dafür Ortseinfahrten, Kreisverkehre, Hochwasserrückhaltebecken, Böschungen und Areale bei Schulen, Krankenhäusern oder Pflegeheimen.
Ohne Blumen keine Vögel, keine Bienen...
Die weiteren Szenarien mag man sich gar nicht ausmalen. Blühwiesen sind als Brutplatz, Kinderstube, Futterquelle, Versteck oder Jagdrevier enorm wichtig für viele wildlebende Tierarten. Fast alle, ob Insekten oder Vögel, Amphibien oder Säugetiere, sind auf natürliche Wiesen als Rückzugsorte und Überlebensinseln angewiesen.
Bevor es an das Pflanzen und Säen ging, wurde auch noch auf die Bedeutung von artenreichen Wiesen für eine klima- und zukunftsfitte Gestaltung des Lebensumfeldes im Gemeindegebiet hingewiesen. Erwähnung fanden auch die kostenlosen Leistungen von reichblühenden Wiesen für den Wasserhaushalt, als CO2-Senke, Errosionsschutz, Klimaregulator und als Seelenfutter. Ihre Wildheit und Natürlichkeit tut den Menschen gut!

- Garten-Profi Peter Brauchart jun. (li.) setzt den von ihm gespendeten Kirschbaum in die Erde.
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Unterm Kirschbaum den Bienen beim Summen lauschen...
Neben der Schaffung einer bunten Wiese artikulierte der seit nunmehr zwei Jahren aktive Kindergemeinderat unter der Leitung von Brigitte Heusserer auch den Wunsch nach einer Baumpflanzung. „Wir haben die Ideen gerne aufgegriffen und umgesetzt“, so Amtsleiter Christian Krottmaier von der Marktgemeinde Eibiswald. Für den Baum, der ab sofort mit dem Generationenpark verwurzelt ist, fand sich sogar ein Spender: Garten-Profi Peter Brauchart jun. stellte sich mit einer St. Veit Kirsche ein und führte gemeinsam mit den erfreuten Kindern die Baumpflanzung durch.
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