Bleistiftzeichnungen nach Vorlage
Peter Reicher mit kreativem Hobby

Peter Reicher mit Formel 1-Legende Jochen Rindt

Wenn für eine Persönlichkeit das Prädikat „Bunter Vogel“ zutrifft, dann auf Peter Reicher (74) aus Steinreib. In seiner Jugend war er Radrennfahrer, stemmte Hanteln mit Arnold Schwarzenegger, lebte seine musikalische Ader aus, engagierte sich für soziale Projekte, um sich seit Kurzem der Bleistiftzeichnung zu widmen. „Unser Ziel ist eine gemeinsame Ausstellung“, will er seine Arbeiten gemeinsam mit Robert Knausz aus Pichling der Öffentlichkeit vorstellen.
Aber der Reihe nach. Peter Reicher wuchs in Graz auf und bildete sich als Gas-, Wasser- und Heizungsinstallateur aus. Als Wassertechniker avancierte er bei BWT zum Verkaufsleiter und war bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2003 dreißig Jahre im Außendienst tätig.
Neben seinem Beruf war ihm Musik eine wichtige Ergänzung. Seine Ausbildung bei Josef Peyer nutzte er, um sich 1985 mit Partner Franz Posdorfer im „Steiermark Duo“ zusammenzufinden. Elf gemeinsame Jahre und rund 900 Auftritte waren das Ergebnis der gemeinsamen Arbeit. Damit war mit der Bühne aber noch nicht Schluss: 2005 startete Peter Reicher seine Karriere als Alleinunterhalter. Mit elf Singles, drei CDs präsentierte er sich als sehr produktiver Künstler. Mit seinen gefühlvollen Liedern stürmte er die Hitparade von Radio Steiermark und absolvierte zahlreiche gut besuchte Konzerte. Besonders gut kamen beim Publikum seine Versionen von Freddy Quinn-Titeln an. Im Jahr 2014 zog er sich dann aus der Öffentlichkeit zurück.
Sidestep zum sozialen Engagement, das Peter Reicher 1997, 2008, 2011 und 2014 mit Radtouren in den französischen Wallfahrtsort Lourdes recht kräftig auslebte. Stets ließ er sich die gestrampelten Kilometer von Gönnern und Sponsoren widmen, die derart aufgebrachten Summen (1997 etwa 112.000 öS für Licht ins Dunkel) stellte er karitativen Einrichtungen zur Verfügung. Warum er sich zur ersten Fahrt entschloss? Es war sein Danke an den Herrgott, das 50. Lebensjahr – erblich belastet vom frühen Tod des Vaters und etlicher naher Verwandter - gesund erreicht zu haben.
Und nun zum Bleistiftzeichnen, seiner jüngsten Leidenschaft. Dabei: Erfahrungen mit Aquarellen hatte Peter Reicher, bereits 1999 bestritt er eine Bilderausstellung im Kaufhaus Hubmann. Danach ließ er sein Talent allerdings ruhen, bis er sich im heurigen Frühjahr spontan entschloss, mit dem Bleistift ein Porträt von Slavko Avsenik, einem musikalischen Vorbild, zu zeichnen. „Das ist umwerfend“, animierte ihn Ehefrau Ingrid, die 53 Jahre an seiner Seite ist, zu weiteren Versuchen. In der Folge zauberte er nach Vorlage Elvis Presley, Kirk Douglas, Marilyn Monroe, Harald Juhnke, Grace Kelly und weitere Stars auf das Papier. „An die 18 Stunden sitze ich schon dabei“, sind für Reicher die Augen- und Mundpartie die schwierigsten Teile. Peter Alexander musste derart vier Versuche über sich ergehen lassen, bevor er den Vorstellungen des Zeichners entsprach. Denn eines ist klar: Ein Bild wird erst nach völliger Entsprechung freigegeben.
„Ich brauche vollkommene Ruhe“, arbeitet Peter Reicher immer in der Nacht. Mittlerweile hat er die passende Papierstärke (hin und wieder muss radiert werden) gefunden. Durch Facebook, wo seine Zeichnungen zu sehen sind, hat er auch viele Rückmeldungen bekommen und sich Freundschaften im In- und Ausland erworben.

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