„Wir wünschn üban Himmel an goldenen Stern, es wird wull bald Hochzeit wern...“
Gstanzln und Krapfen sind zu Mariä Lichtmess so Brauch

Die Lichtmess Musi Eibiswald lässt ihre Musik und Gstanzln am 2. Februar wieder erklingen. Los geht's um 13 Uhr im GH "Zur Linde", ab 15 Uhr kann man die lustige Partie und weitere Gruppen dann im GH Safran-Filatsch erleben. | Foto: Josef Fürbass
  • Die Lichtmess Musi Eibiswald lässt ihre Musik und Gstanzln am 2. Februar wieder erklingen. Los geht's um 13 Uhr im GH "Zur Linde", ab 15 Uhr kann man die lustige Partie und weitere Gruppen dann im GH Safran-Filatsch erleben.
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40 Tage nach Weihnachten wird Mariä Lichtmess gefeiert. Wie zum Jahresbeginn ziehen auch an diesem Tag Musikanten umher, um der Bevölkerung mit Gstanzln Freude zu bereiten und Glück in Haus und Hof zu wünschen. Die Lichtmess Musi Eibiswald ist einer dieser Akteure. Um den schönen alten Brauch für die breite Öffentlichkeit erlebbar zu machen, veranstaltet der Seniorenbund Eibiswald am Samstag, dem 2. Februar, im GH Safran-Filatsch erstmals ein offenes „Lichtmess-Geigen“. Beginn ist um 15 Uhr!

(jf). Mit dem 2. Februar bringt man im ländlichen Raum Bauernregeln und Wetterorakeln in Zusammenhang. So heißt es „Wenn’s zu Lichtmess stürmt und schneit, ist das Frühjahr nicht mehr weit“ oder „Lichtmess im Klee, Ostern im Schnee“. Der Tag galt früher auch als Zeitpunkt für Dienstbotenwechsel, für Zins- und Zahltermine. Manche Knechte zogen als Musikanten umher, wünschten das Gute ins Haus und das Unglück zum Fenster hinaus.
Auch in Eibiswald wird dieser Brauch von einer Gruppe von Männern gepflegt. Es handelt es sich dabei allerdings um keine Dienstboten, sondern um eine honorige Runde, deren Mitglieder aus verschiedenen Berufen – vom Bauern bis zum Richter, vom Schneidermeister bis zum Tischlermeister, vom Kaufmann bis zum Techniker – kommen. Freundschaften, die Freude am gemeinsamen Singen und Musizieren sowie die Bewahrung von Volkskultur sind die Motivation dafür.
Heuer sind es Hubert Brauchart, August Kröll, Hans Veronik, Hannes Eybel, Leo Popp, Rudi Lukas und Alfred Brauchart, die als Lichtmess Musi unterwegs sind. Um 13 Uhr geht es im GH Zur Linde los. Nach ein paar Hausbesuchen wird die Gruppe um 15 Uhr im GH Safran-Filatsch in Aichberg ihre Gstanzln für Jung und Alt aus nah und fern zum Besten geben. „Altes Kulturgut gehört dazu“, so Seniorenbund-Obfrau Lotte Reinisch, die einen gemütlichen Nachmittag und Abend verspricht. Unter dem Motto „Kainachtal trifft Saggautal“ haben sich noch weitere Musikgruppen angekündigt. So etwa die Faßlthoma-Musi aus Stallhofen; die fidelen Lichtmessgeiger, die Geschwister Brauchart und das Duo Kröll. Der Eintritt ist frei!
Die Lichtmess Musi Eibiswald sieht ihre Aufgabe darin, Menschen mit ihren Darbietungen zu erfreuen und ihnen für das beginnende Jahr Glück, Gesundheit sowie Erfolg zu wünschen. Das tut sie mit ihren Gstanzln, in denen es unter anderem heißt:

Wir kommen her über Berg und Tol, guate Leut’ gibt’s überoll. Wir loben Gott und unsere Frau, was wir wünschen, das stimmt genau.

Wir wünschen dem Bauern in Stall hinein große Ochsen und fette Schwein. Wir loben Gott und unsere Frau, was wir wünschen, das stimmt genau.

Wir wünschen der Bäuerin an goldenen Herd, a silbernes Geschirr, des is sie wohl wert. Wir loben Gott und unsere Frau, was wir wünschen, das stimmt genau.

Heat ma schoa die Schissl krochn, hebn sie an zum Kropfn bochn.

Wir wünschen da Hausfrau a Kerbl Oa und dazua a Kindergschroa.

Wir wünschen dem Bürgermasta an Gemeinderat, der immer die gleiche Meinung hat.

Nach den Wünschen werden noch ein paar flotte Stückeln – etwa die Linzer Polka oder der Gamsjäger Marsch – drauf gespielt. Bei ihren Hausbesuchen wird die Lichtmess Musi nicht nur mit Speise und Trank bewirtet, auch die Lichtmess-Krapfen kommen auf den Tisch.

Foto: Josef Fürbass

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