Quintuble-Finisherin Claudia Müller
„Beim Empfang daheim kamen mir die Tränen“

Im Ziel: Beatrix Zechmeister (1.), Hildi Heibling (3.) und Claudia Müller (2.) | Foto: KK
  • Im Ziel: Beatrix Zechmeister (1.), Hildi Heibling (3.) und Claudia Müller (2.)
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Beim Quintuble Ultratriathlon in Buchs in der Schweiz zeigte die mehrfache Ironman-Finisherin Claudia Müller aus Stallhof wieder groß auf. 

STAINZ. Gleich zur Begriffserklärung: Der Quintuble Ultratriathlon in Buchs (Schweiz) zählt zu den schwierigsten Bewerben, denen sich ein Athlet stellen kann. Es gibt drei Arten davon: a) zehn Triathlons werden in einem Stück, b) je ein Triathlon wird an zehn aufeinanderfolgenden Tagen und c) je ein Triathlon wird an fünf Tagen hintereinander absolviert.

Claudia Müller aus Stallhof entschied sich für die Variante c. „Ich habe mich penibel vorbereitet“, sprach die mehrfach Ironman-Finisherin und fünffache Siegerin des Benefiz-Schwimmens in Bad Radkersburg, mit Sonja Flandorfer (mental), Philipp Reiner (Training), Jasmin Pliessnig (Administration), Stefnie Sommer (Animation) und Ehemann Günther (persönlich) von einem perfekten Team an ihrer Seite. „Für jeden Tag habe ich mir eine Farbe und ein Eigenschaftswort eingeprägt“, gestand sie, tief in ihren psychischen Kern vorgedrungen zu sein. Vor allem eines: Ein Zurückschauen gab es nicht, der Fokus war immer nach vorne gerichtet. Das klare Ziel: „Ich schaffe den Fünffach-Triathlon.“

Erster Triathlon-Sieg

Insgesamt stellten sich acht Teilnehmer der schwierigen Aufgabe. „Das war mein erster Triathlon-Sieg“, schaffte Claudia Müller am ersten Tag den Sprung auf Platz 1. Geschwommen wurde in einem 50-m-Becken, das Rad fahren spielte sich auf einer 9-km-Schleife auf dem Rheindamm ab und zum Abschluss waren vierzig Runden auf einer 1,2 km-Schleife zu bewältigen.

Neben der sportlichen Herausforderung war die Zeitlogistik nach dem Rennen ein großes Problem. Umziehen, Essen, Sachen wegräumen, Duschen, Massieren und Schlafen (bis 5 Uhr) mussten sehr exakt geplant werden. Was ihr dabei sehr half, war das sportlich-faire Miteinander unter den Teilnehmern. Ganz speziell zu Beatrix Zechmeister (NÖ) und Hildi Helbling (CH) kristallisierte sich ein fast familiäres Verhältnis heraus. Wohl auch motivierend war die perfekte Organisation, die zu jeder Tages- und Nachtzeit auf eine perfekt-persönlich-menschliche Betreuung der Athleten ausgerichtet war.

Probleme auf dem Rad

Der familiäre Umgang konnte nicht über einen auf hohem Level geführten Fight im Wasser, auf dem Rad und der Laufstrecke hinwegtäuschen. „Die Tage 2 und 3 waren für mich relativ gut“, brachte der vierte Tag Probleme beim Sitzen auf dem Rad mit sich. Eine dämmende Sattelauflage sollte Linderung bringen, was aber nur leidlich gelang. Die unpassende Haltung auf dem Rad brachte natürlich auch Auswirkungen auf Haltung und Trittfrequenz mit sich. Aber mit dem ihr eigenen Willenskraft und viel Einschmieren rettete sich Claudia Müller über den Samstag.

Emotionaler Empfang daheim

„Den letzten Tag bin ich sehr entspannt angegangen“, schilderte die Triathletin, dass sie sich total auf Durchkommen fokussierte. Der Wettkampf brachte es aber mit sich, dass sie schließlich doch auf die Platzierung schaute. So reichte es mit 80:37:42 Stunden hinter Beatrix Zechmeister, aber vor Hildi Helbling für den zweiten Rang. Die personalisierte Finisher-Jacke samt Urkunde war der Lohn für 19 km Schwimmen, 900 Kilometer auf dem Rad und 211 km beim Laufen. Eine noch größere Anerkennung erwartete die 52-Jährige aber bei ihrer Heimkunft: Freunde, Nachbarn und Bekannte hatten das Haus feierlich dekoriert und bereiteten ihr einen triumphalen Empfang.

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